Landau startet Modellversuch mit Spendern für Hundekotbeutel an der Queichpromenade – CDU-Stadtrat: „Was bringt den Bürgermeister zum Meinungswandel?“

20. Mai 2018 | Kategorie: Landau, Regional

Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron (r.) und Ralf Bernhard vom Stadtbauamt mit vierbeiniger Begleitung an einem der neuen Spender für Hundekotbeutel entlang der Queichpromenade.
Foto: ld

Landau. Wer mit seinem Hund im Stadtgebiet spazieren geht, der entsorgt auch die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners – was eigentlich selbstverständlich sein sollte, passiert in der Realität leider nicht immer.

Die Stadt Landau startet aus diesem Grund einen Modellversuch mit Spendern für Hundekotbeutel. Ab sofort können „Gassi-Geher“ an drei Spendern entlang der Queichpromenade zwischen Maximilianstraße und Café Sörkel unentgeltlich Hundekotbeutel in leuchtendem Rot entnehmen und das „Geschäft“ ihres tierischen Begleiters im dazugehörigen regulären Abfallbehältnis entsorgen.

„Wir freuen uns, dass die vor wenigen Jahren neu angelegte Queichpromenade von Spaziergängern so rege genutzt wird. Leider erreichen uns immer wieder Rückmeldungen über nicht entsorgten Hundekot“, so Bürgermeister und Ordnungsdezernent Dr. Maximilian Ingenthron.

„Wer seinen Hund dabei hat, der möge bitte dessen Hinterlassenschaften beseitigen, so dass andere Passanten, besonders aber Anwohner nicht belästigt werden. Auch für die städtischen Mitarbeiter ist es unangenehm, bei der Reinigung der Straßen oder der Pflege der Grünflächen immer wieder auf Hundehaufen zu stoßen“, appelliert er.

„Viele Hundebesitzer nehmen Tüten von daheim mit. Mit dem heute startenden Modellversuch wollen wir noch einen zusätzlichen Anreiz schaffen, Hundehaufen zu entsorgen. Der Versuch soll zunächst drei Monate laufen, um zu sehen, auf welche Resonanz das Angebot stößt“, informiert Ingenthron.

„Ich habe den Modellversuch in der Sitzung des Arbeitskreises Stadtbildpflege Anfang Mai vorgeschlagen, das Bauamt hat die entsprechenden Behältnisse beschafft. Nun sind wir sind gespannt auf das Ergebnis. Es ist zu hoffen, dass sichtbar weniger tierische Hinterlassenschaften im öffentlichen Raum zurückbleiben. Das würde die Diskussion um eine dauerhafte Aufstellung der Beutelspender im Stadtgebiet ganz sicher maßgeblich beeinflussen“, so der Ordnungsdezernent mit Blick auf mögliche Konsequenzen des Versuchs.

CDU-Fraktion: „Hundekotbeutel und der schnelle Meinungswandel des Bürgermeisters“

Die Pressemitteilung der Stadt datiert vom 17. Mai. Die CDU hatte am 15. Mai einen Antrag eingereicht, der in der Stadtratssitzung am 22. Mai als dritter Punkt behandelt werden wird.

Peter Lerch, Fraktionsführer der Landauer CDU-Stadtratsfraktion ist nicht sehr gut auf den Bürgermeister zu sprechen.

„Was Bürgermeister Ingenthron vor fast genau einem Jahr dem CDU-Stadtverband noch vehement abgelehnt hatte, nämlich das Aufstellen von sogenannten Hundekot-Tütenspendern, präsentiert er nun selbst mit dem Brustton der Überzeugung“, so reagierten CDU-Fraktionsvorsitzender Peter Lerch und der Initiator dieser Idee, CDU Stadtrat Ralf Eggers auf die Pressemitteilung.

Die beiden CDU-Vertreter hatten bereits am 1. April letzten Jahres und nun wieder am 15. Mai entsprechende Anträge gestellt.

„Während Ingenthron noch mit Schreiben vom 11. Mai 2017 dies damals mit dem Hinweis zurückwies, dass „der Aufwand, insbesondere für das regelmäßige Bestücken mit Kotbeuteln zu hoch“ sei, geht er jetzt bei der Aufstellung der gleichen „beherzt ans Werk“, wie die Tages-Presse schrieb. Während er vor einem Jahr noch schriftlich mitteilte, dass „aus seiner Sicht die Nachteile gegenüber den zu erwartenden Vorteilen überwiegen“, lädt er jetzt zum symbolischen Aufstellen der ersten Behälter eigens zu einem Pressegespräch ein“, mokieren sich Lerch und Eggers.

„Was mag den Bürgermeister und Ordnungsdezernenten zu diesem Meinungswandel bewogen haben? War es eigener Erkenntnisgewinn, oder ganz einfach das dringende Bedürfnis, dies als eigene Idee und nicht als ein Vorschlag der CDU auszugeben? Sei´s drum, Hauptsache die Kotbeutel stehen nun bereit und der Bürgermeister hat seinen Pressebericht. Vielleicht gelingt es ihm auch noch den nächsten Schritt zu gehen und neben der Ausgabe der Beutel auch entsprechende Sammelbehältnisse aufzustellen, wie dies in anderen Städten bereits gang und gebe ist“, so Eggers und Lerch. (desa/ld/red)

 

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Ein Kommentar auf "Landau startet Modellversuch mit Spendern für Hundekotbeutel an der Queichpromenade – CDU-Stadtrat: „Was bringt den Bürgermeister zum Meinungswandel?“"

  1. Philipp sagt:

    Ein einfaches Mittel um etwas gegen unwillige Politiker durchzusetzen ist normalerweise, dass man öffentlichkeitswirksam lanciert, die AfD wäre dagegen: Dann wird die Maßnahme mit allererster Priorität realisiert!