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Landau: Rudi Klemm als ehrenamtlicher Beigeordneter verabschiedet – Nachfolger ins Amt eingeführt

Der aktuelle Stadtvorstand (v.l.): OB Hirsch, Alexander Grassmann und Bürgermeister Ingenthron.
Fotos: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Wenn sich die politischen Rahmenbedingungen ändern, muss man auch loslassen können. OB Thomas Hirsch stellte dies an den Anfang seiner Würdigung für den scheidenden ehrenamtlichen Beigeordneten Rudi Klemm (FWG) im Empfangssaal des Rathauses.

„Rudi Klemm ist in der ganzen Stadt geachtet. Er hat eine ruhige, vermittelnde Art und war ein fleißiger Brückenbauer“. Dies sagte Hirsch im Hinblick auf ein „Lieblingskind“ des Beigeordneten, der Städtepartnerschaft Landau-Hagenau. BfT, Zoo, Umwelt, VHS waren die Ressorts, die Klemm mit Leidenschaft führte und in die er neben seinem Beruf viel Zeit investierte.

Mit einem lachenden und weinenden Auge gehe er nun, so Klemm. „Der Stadtvorstand war meine zweite Heimat, die Verwaltung kollegial, die Mitarbeiter toll“. Sein Rezept: Man müsse nicht immer einer Meinung sein, sollte sich aber respektieren. Und alles zum Wohl der Stadt tun. Er werde sich nun verstärkt wieder seiner Familie widmen können, dem Sport und auch die Freundschaften nach Hagenau weiter pflegen, verriet er.

Rudi Klemm in seiner letzten Stadtratssitzung als Beigeordneter.

Ein Tag des Loslassens also für den allseits geschätzten Dritten Beigeordneten, der zusammen mit OB Hirsch und Bürgermeister Ingenthron den bisherigen Stadtvorstand bildete. Nach der Kommunalwahl sind die Karten neu gemischt – der Stadtvorstand wird in naher Zukunft neben Dr. Ingenthron einen weiteren Hauptamtlichen Beigeordneten bekommen und Rudi Klemm musste sein Amt aufgrund der neuen politischen Mehrheitsverhältnisse aufgeben. Gleichzeitig wurde in der letzten Stadtratssitzung sein Nachfolger in geheimer Wahl mit 26 Ja-Stimmen zu 15 Nein-Stimmen und einer Enthaltung bestimmt.

Zoodirektor Jens-Ove Heckel hat mit Rudi Klemm immer bestens zusammen gearbeitet.

 

Im Empfangssaal des Rathauses wurde Rudi Klemm verabschiedet…

Alexander Grassmann wurde von der FDP-Fraktion nominiert. Grassmann ist 47 Jahre, verheiratet, hat zwei Töchter und ist von Beruf Rechtsanwalt.

„Als mich Jochen Silbernagels Anruf erreichte, musste ich erst einmal tief durchatmen“, so Grassmann. Bezüglich der neuen Aufgabe sagte er, es käme darauf an, die richtigen Entscheidungen zu treffen, auch was den Klimanotstand beträfe, was insgesamt eine „Herkulesaufgabe“ sei.

…und Alexander Grassmann ins neue Amt eingeführt.

Er sei zu allem diskussionsbereit. Sein Dezernat, das Dezernat IV umfasst den Zoo, das Büro für Tourismus, den Aufsichtsrat Vinothek (alle bisheriges Dezernat III) und den Aufsichtsratsvorsitz der Stadtholding.

Die Fraktionen (hier Dr. Migl) gratulierten dem neuen Beigeordneten.

In einem separaten Tagesordnungspunkt war zuvor die neue Dezernatsverteilung angesprochen worden, was nicht überall auf Zustimmung stieß. So sprach die Pfeffer und Salz-Fraktion von einer Schwächung des OBs und Bürgermeisters. Ein ehrenamtlicher Beigeordneter und eine Unibeauftragte seien überflüssig.

Auch die FWG sieht keinen Sinn in einer Unibeauftragten (Freiermuth: „Das könnte auch der neue Beigeordnete übernehmen“).

Die Fraktionen sehen vor allem auch die Kosten, die ein viertes Dezernat beinhaltet. Auch die SPD ist nicht begeistert, sieht Überschneidungen in den Dezernaten und keine Umsetzungskompetenz. Naturgemäß sind Grüne, CDU und FDP als Koalitionsfraktionen sehr damit einverstanden und auch die AfD kann zustimmen: „Es ist für uns nachvollziehbar“. (desa)

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