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Landau: Einkaufen soll Erlebnis sein – Einzelhandelskonzept wird vorangetrieben

Foto: Stadt Landau [1]

Foto: Stadt Landau

Landau – „Handel ohne Stadt funktioniert  Stadt ohne Handel jedoch nicht“ – so hat Oberbürgermeister Thomas Hirsch noch einmal bekräftigt, wie notwendig es sei, das Einzelhandelskonzept der Stadt fortzuführen.

Das Konzept dient zur Einzelhandelssteuerung und regelt unter anderem, dass bestimmte „zentrenrelevante“ Warengruppen nur in der Innenstadt angeboten werden dürfen. Damit soll die Innenstadt attraktiv und lebendig bleiben.

Mit der Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts wurde das Dortmunder Fachbüro Junker + Kruse beauftragt. Die Stadt reagiert damit auf neue Herausforderungen wie etwa den Online-Handel.

Das Fachbüro hat zunächst eine Analyse der aktuellen Situation des Landauer Einzelhandels durchgeführt. Die wichtigsten Erkenntnisse: Landau wird seiner Versorgungsfunktion als Mittelzentrum weiterhin „sehr gut“ gerecht und weist eine hohe Verkaufsflächenausstattung mit 3,1 Quadratmetern Verkaufsfläche pro Einwohner auf (Bundesdurchschnitt 1,4 Quadratmeter), ein umfassendes und differenziertes Einzelhandelsangebot, einen ausgewogenen Betriebe-Mix, zeitgemäße Betriebsgrößen und eine insgesamt gut verteilte Nahversorgung.

„Landau ist ein attraktiver und lebendiger Einkaufsort – das hat die Analyse zweifelsfrei bestätigt“, so Oberbürgermeister Hirsch. Als Stadt prüfe man regelmäßig die Entwicklung des örtlichen Einzelhandels und achte auf Steuerungsbedarf.

Hirsch weiter: „Es gilt, die Innenstadt so aufzustellen, dass sie für den Einzelhandel attraktiv bleibt. Dies geschieht vor allem durch die so genannte Sortimentsliste, das Herzstück des Einzelhandelskonzepts. Sie regelt,  welche Händler mit welchen Warengruppen in der Innenstadt und welche „auf der grünen Wiese“ ansiedeln dürfen.“ Nur so könnten sich kleinere, inhabergeführte Geschäfte in der Innenstadt halten.

Die Sortimentsliste sieht unter anderem vor, Fahrräder künftig nicht mehr als „zentrenrelevant“ zu definieren. Die Stadt möchte damit auf die wachsende Vielfalt in dieser Branche, etwa durch E-Bikes, reagieren. Händlern soll ermöglicht werden, „auf der grünen Wiese“ ihre Waren großflächig zu präsentieren.

Die Analyse zeigt aber auch Angebotslücken auf. Insbesondere im Südwesten der Stadt gibt es zur Zeit noch keinen zu Fuß erreichbaren Supermarkt.

Weiter definiert das Fachbüro den zentralen Versorgungs- und Kernbereich der Stadt Landau. Auch Szenarien zur Sicherung und Weiterentwicklung von Sonderstandorten werden entwickelt.

Der Vorschlag, den das Fachbüro zur Fortschreibung erarbeitet hat, fließt nun in die politische Diskussion ein. Die Öffentlichkeit wird an dem Prozess beteiligt, beispielsweise mit einem Bürgerforum am 1. Februar. Der Beschluss zur Fortschreibung des Landauer Einzelhandelskonzepts soll dann Mitte 2018 in den städtischen Gremien gefasst werden.

„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“, sagt Bürgermeister und Baudezernent Dr. Maximilian Ingenthron, der einen „ganz engem Zusammenhang“ zwischen Einzelhandelskonzept und der Erarbeitung eines integrierten Mobilitätskonzepts sieht.

Nun gelte es, gemeinsam anzupacken um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. (red/ld)

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