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Landau: Ein hochdotierter Musikpreis: SWR Junge Opernstars -Sheva und Lee sind die glücklichen Sieger

Die Teilnehmer Foto: red [1]

Die Teilnehmer v.l. Hugo Laporte, Valentina Stadler, Sieger Konstantin Lee, Siegerin Sheva Tehoval, Rocio Perez und Daniel Pastewski.
Foto: red

Landau. Der Sängerin Sheva Tehoval und dem Sänger Konstantin Lee wurde am 14. Januar von Oberbürgermeister Thomas Hirsch in Anwesenheit des rheinland-pfälzischen Ministers für Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft den mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Emmerich Smola-Förderpreis 2017 überreicht.

Die Auszeichnung gilt als einer der höchstdotierten Musikpreise und wurde von der Stadt Landau zum dreizehnten Mal vergeben.

Die Schirmherrschaft der Preisverleihung hat erneut die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer übernommen. Die beiden Preisträger wurden aus einer Konkurrenz von je zwei weiteren Sängerinnen und Sängern durch Publikumsentscheid im Rahmen des vom SWR-Fernsehen veranstalteten SWR Junge Opernstars-Konzertes bestimmt.

Bei dem Sangeswettstreit wurden die Akteure von der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern unter der Leitung von Lorenzo Coladonato begleitet. Markus Brock moderierte den spannenden Konzertabend, an dessen Ende Oberbürgermeister Thomas Hirsch in der mit 1.000 Gästen vollbesetzten Jugendstil-Festhalle Landau die Auszeichnung überreichte.

Das Preisgeld des von der Stadtholding Landau in der Pfalz GmbH in Zusammenarbeit mit der städtischen Kulturabteilung veranstalteten Sängerwettstreits stiftete auch in diesem Jahr die Sparkasse Südliche Weinstraße.

Vorstandsvorsitzender Bernd Jung (Sparkasse SÜW), OB THomas Hirsch und Moderator Markus Brock verkünden die Preisträger. Foto: red [2]

Vorstandsvorsitzender Bernd Jung (Sparkasse SÜW), OB THomas Hirsch und Moderator Markus Brock verkünden die Preisträger.
Foto: red

Namensgeber für den Preis ist der im August 2012 verstorbene Professor Emmerich Smola. Smola war mit dem SWR-Rundfunkorchester Kaiserslautern verbunden wie kein anderer Dirigent. Er prägte die Entwicklung des Orchesters seit den ersten Anfängen über vier Jahrzehnte hinweg. Rund 15.000 Musikaufnahmen in einer immensen stilistischen Vielfalt spielte das SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern unter seiner Leitung ein.

Die zu dem Sangeswettstreit nach Landau eingeladenen jungen Künstlerinnen und Künstler waren von der SWR-Musikredaktion Baden-Baden ausgewählt worden.

Rocio Perez (Sopran), Hugo Laporte (Bariton), Daniel Pastewski, (Bass), Valentina Stadler (Mezzosopran), Sheva Tehoval (Sopran) und Konstantin Lee (Tenor), hatten sie sich durch hervorragende Platzierungen bei internationalen Musikwettbewerben für den Publikumsentscheid in Landau qualifiziert.

Smola habe immer gesagt, ob Jemand Charisma habe, könne nur das Publikum entscheiden, sagte der sympathische Moderator Markus Brock und attestierte dem Publikum (wahrscheinlich wie immer) es habe auch dieses Mal wieder eine gute Wahl getroffen.

Spannend war der Abend allemal. Alle sechs Künstler, die Damen in sehr schönen Abendroben, begeisterten das Publikum auf ihre Art.

Vielleicht war das Besondere an der späteren Siegerin, ihre Natürlichkeit, die sie für das Publikum einnahm. Sieger Lee glänzte durch Professionalität und gleich gute Performance in beiden Durchgängen. „Wir gaben unser Bestes“, so Lee im Interview mit Moderator Brock.

Konkurrenzkampf wollte keiner der Teilnehmer im Wettbewerb sehen. „Wir hatten eine gute Zeit zusammen“, so die beiden Sieger. Wahrscheinlich gab es noch einen langen feuchtfröhlichen Abend, bei dem nach dem Konzert fleißig gefeiert wurde.

OB Thomas Hirsch erklärte bei der Verleihung, dass es nun 15 Jahre her sei, dass die Festhalle nach der Sanierung wieder eröffnet wurde. Der damalige OB Dr. Wolff habe die Idee eines „dauerhaften Glanzlichtes“ und einer ganz besonderen Veranstaltung in diesem schönen Ambiente gehabt.

Die beiden Alt-Oberbürgermeister Wolff und Schlimmer, die die Veranstaltungsreihe, wie auch der jetzige OB, immer stark unterstützt hatten, waren natürlich bei der aktuellen Veranstaltung auch dabei.

Die Veranstaltung ist immer schon nach kurzer Zeit ausverkauft und man muss Glück haben, noch eine Karte ergattern zu können. (Galerie-Fotos am Ende Pfalz-Express)

Zu den beiden Siegern:

Sheva Tehoval

Sie wurde 1991 in Brüssel geboren. Im Alter von 6 Jahren wurde sie Mitglied des Kinderchores der Opéra Royal de la Monnaie. Mit 14 Jahren begann ihre Gesangsausbildung bei Eunice Arias in Brüssel.

Nach ihrem Abitur begann sie ein Studium bei Christoph Prégardien an der Musikhochschule Köln, das sie 2015 mit einem Bachelor mit Auszeichnung abschloss.

Ein Jahr darauf absolvierte sie ihren Master mit „first class honour“ an der Londoner Royal Academy of Music bei Mary Nelson. Sie sammelte musikalische Erfahrungen in Zusammenarbeit mit Klesie Kelly-Moog, Michael Gees, Richard Stokes, Malcolm Martineau, Julius Drake, Robert Holl und Graham Johnson.

Während ihres Studiums konzertierte sie in Italien, Frankreich, Belgien, in Süd-Korea und den USA. Dabei trat sie als Solistin mit Orchester, im Liedduo mit Klavier, im Gesangsensemble, als auch im Neue Musik-Ensemble auf.

Sheva konnte mehrere Wettbewerbserfolge verbuchen. So erreichte sie 2009 den 2. Preis beim Concours Dexia Classics in Brüssel und wurde 2013 Stipendiatin der Stiftung Live Music Now.

2014 gewann sie den 1. Preis und Publikumspreis beim Concours Prix Jacques Dôme in Verviers und wurde Preisträgerin des Internationalen Königin Elisabeth Wettbewerb in Brüssel.

2016 wurde sie Stipendiatin des Deutschen Musikwettbewerbes und erhielt beim internationalen Wettbewerb in Marmande die 1. Preise in den Kategorien Oper und Mélodie française, den Pris jeune espoir und den Publikumspreis.

Konstantin Lee

Er wurde 1988 in Seoul, Korea geboren. Seinen Studienabschluss erhielt er an der Seoul High School of the Arts. Sein Bachelor- und Master-Studium absolvierte er am College of Music der Seoul National University als einer der besten seines Jahrgangs. Seit Oktober 2015 studiert er im Konzertexamen an der Musikhochschule Hamburg.

Auf der Bühne sang er bereits in Mozarts „Zauberflöte“ an der Korean National Opera und in Verdis „La Traviata“ an der Seoul Metropolitan Opera, ferner in „La Traviata“, „La Bohème“ und „Der Liebestrank“. Er gewann bereits zahlreiche Wettbewerbe: so belegte er den 1. Platz beim Joong Ang Music Competition, gewann mehrere Preise beim Gesangswettbewerb in Daegu, den 1. Preis im Korea Voice Wettbewerb und die Silberauszeichnung im Wettbewerb des Korea Broadcasting Systems.

2013 gewann er den 1. Preis des Gesangswettbewerbes Neue Stimmen der Bertelsmann Stiftung sowie des International Music Competition Dr. Luis Sigall in Vina del Mar.

Konzerterfahrung sammelte Konstantin mit dem Korean Symphony Orchestra, dem Incheon Philharmonic Orchestra und dem Gunpo Prime Philharmonic Orchestra. 2015 sang er Beethovens neunte Sinfonie mit dem Korean Broadcasting System Symphony Orchestra, in China mit dem Guiyang Symphony Orchestra und dem National Centre of Performing Arts Orchestra. Außerdem sang er ein Galakonzert mit dem Kanagawa Philharmonic Orchestra in Japan. In der aktuellen Spielzeit singt er den Ferrando in „Così fan tutte“ am Theater Freiburg.

Eine Reportage über das Konzert wird vom Südwest-Fernsehen am Sonntag, 19. Februar  um 9.15 Uhr (SWR Junge Opernstars 2017 – Die Reportage) ausgestrahlt.

Um 10 Uhr sind die Highlights aus dem Konzertabend (SWR Junge Opernstars 2017 – Das Konzert) zu sehen.

Im SWR 2 Rheinland-Pfalz Hörfunk ist die Konzertaufzeichnung in voller Länge am Sonntag, 19. Februar 2017, ab 20.03 Uhr zu hören.

Weitere Informationen über die SWR Junge Opernstars-Sendereihe sind unter
www.swr.de/jungeopernstars bzw. www.swr2.de [3]veröffentlicht und unter www.jugendstil-festhalle.de [4]

Konstantin und Sheva sind überglücklich: Sie haben einen der wichtigsten Förderpreise in Deutschland ersungen. Foto: red [5]

Konstantin und Sheva sind überglücklich: Sie haben einen der wichtigsten Förderpreise in Deutschland ersungen.
Foto: red

(red/desa)

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