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Landau: 500 beteiligen sich an vier Demos

Gegenkundgebung am Obertorplatz.
Fotos: Pfalz-Express/Lahmers

Landau – Nass und kühl wurde es für die Demonstranten, die sich am Samstagnachmittag in der Landauer Innenstadt versammelt hatten.

Die Polizei zählte rund 500 Personen, die sich an vier angemeldeten Kundgebungen beteiligten. Auf dem Obertorplatz waren demnach etwa 400 Teilnehmer dem Aufruf des Astas (Allgemeiner Studierendenausschuss) der Universität Landau zur Demo gegen das „Frauenbündnis Kandel“ gefolgt. Motto: „Wir haben die Faxen dicke! Landau bleibt stabil“.

Beteiligt hatten sich unter anderem das „Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus Südpfalz“, der DGB, die Kandeler „Omas gegen Rechts“, Mitglieder von SPD, Grünen und Die Linke und „Antifa“-Gruppen. Landaus Oberbürgermeister Thomas Hirsch (CDU), Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron (SPD) und der Beigeordnete Rudi Klemm (FDW) hatten – schon im Vorfeld – die Gegendemos unterstützt.

Die beiden Gruppen waren durch Absperrungen etwa 100 Meter, also in Hör- und Sichtweite, voneinander getrennt. Skandiert wurde von Seiten der Gegendemonstranten „Hoch die internationale Solidarität“ und „Es gibt kein Recht auf Nazipropagnada“, „Alle zusammen gegen den Faschismus“ oder „Haut ab!“.

Das „Frauenbündnis“ (Motto: „Sicherheit, Zukunft, Familie, Heimat!“) konterte mit „Dumm, dümmer, Antifa“ auch als Lied, „Widerstand“ oder „Wir sind das Volk.“

Einmal wurde in den Reihen der Gegendemonstranten eine Signalfackel gezündet, in Richtung des „Frauenbündnisses“ flogen einige Eier. Die Polizei leitete im Verlauf zwei Strafverfahren ein wegen Bespucken und Zeigen des ausgestreckten Mittelfingers („Stinkefinger“), das Teilnehmern des „Frauenbündnisses“ gegolten hatte.

Zwei weitere Strafverfahren gibt es wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz: Zum einen wegen des Mitführens eines Cuttermessers und zum anderen wegen eben jenes Abbrennens pyrotechnischer Mittel. Noch ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung folgte, weil ein Wahlplakat der SPD beschädigt wurde.

In welcher Gruppierung das Messer aufgetaucht war, konnte die Polizei auf Nachfrage des Pfalz-Express noch nicht beantworten. Es sei diesbezüglich auch keine weitere Meldung der Polizei mehr zu erwarten, die veröffentlichte Pressemeldung sei „abschließend“, so der Beamte.

Das „Frauenbündnis“ packte nach 15 Uhr zusammen und zog in Gruppen von zehn Personen weiter zu einer Versammlung in der Wallstraße, wo ein neuer Protagonist mit Namen Tobias bereit stand. Nach kurzer Zeit fanden sich auch dort wieder Gegendemonstranten ein.

Sämtliche Kundgebungen endeten gegen 17 Uhr. Für die Polizei verliefen die Versammlungen trotz der ihr bislang bekannten fünf Straftaten „weitestgehend störungsfrei.“ (red)

Anmerkung der Redaktion: Da die Polizei unsere Fotografin trotz ausreichender Verifizierung nicht durch die Absperrungen gelassen hat, können wir dieses Mal leider keine Bildergalerie zur Verfügung stellen.

Foto: Pfalz-Express/Lahmers

 

Marco Kurz vom „Frauenbündnis Kandel“.
Foto (Archiv): Pfalz-Express

 

Foto: Pfalz-Express/Lahmers

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