Kandel – Der bekannte Künstler Volker Krebs aus Böchingen hat Klage gegen die Stadt Kandel eingereicht, um für den Entwurf einer Skulptur noch 2.000 Euro zu bekommen. Das teilte Stadtbürgermeister Tielebörger dem Haupt- und Finanzausschuss mit.
Hintergrund: Vor einem Jahr wurde anlässlich des Jubiläums mit den Partnerstädten Reichshoffen und Whitworth [2] eine Skulptur Wert von 35.000 Euro in Auftrag gegeben und erstellt. Stadtbürgermeister Tielebörger schreibt in einer Mitteilung, er bedauere, dass jetzt, „ein Jahr nach Erledigung dieses Auftrags, ein gerichtliches Nachspiel folgt.“
Es sei mündlich vereinbart gewesen, dass Krebs eine kleine Gipsskulptur fertige, um dem Stadtrat zu zeigen, wie eine solche Figur aussehen könnte.
Diese 25 Zentimeter große Skulptur wurde auch angefertigt, allerdings mit drei Flügeln. Man hat sich dann entschieden, den dritten Flügel wegzulassen. Aufgrund dieser Korrektur wurde die große Skulptur, die hinter der St. Georgskirche zu sehen ist, gefertigt.
Mit dem Auftrag seien dann auch die Kosten für die kleine Skulptur, die laut Stadt mit 1.000 Euro vereinbart wurden, erledigt.
„Unverständlich“, so Tielebörger, „ist jetzt diese Nachforderung von 1.000 Euro und weiteren 1.000 Euro, für die es keine Grundlage gibt.“ Die Stadt hat nun einen Anwalt beauftragt, ihre Interessen vor Gericht zu vertreten.
Krebs: Darstellung der Stadt nicht korrekt
Volker Krebs widerspricht der Darstellung der Stadt. Er habe das nicht verwendete Modell wieder zurückhaben wollen. Bürgermeister Tielebörger habe ihm jedoch gesagt, er habe es „entsorgt“, weil es angeblich beschädigt gewesen sei, sagte Krebs dem Pfalz-Express.
Krebs hatte über eine Woche daran gearbeitet. Da er das Ergebnis seiner Arbeit nun nicht mehr zurückbekommen hat, wollte er zumindest eine Entschädigung für die investierte Arbeitszeit.
Auf Kompromissvorschläge seines Anwalts sei Tielebörger nicht eingegangen. Nun wird es wohl bald zum Prozess in der Sache kommen.
Nachtrag: Im Gerichtsverfahren im Januar 2018 kam es zu einem Vergleich: Die Kosten des Verfahrens wurden gegenseitig aufgehoben und die Stadt bezahlt 500 Euro für Krebs und das entsorgte Modell.
(red)