Kryptozahlungsmittel und Casinos: Darauf sollte man achten

1. Juli 2018 | Kategorie: Finanzen, Freizeit & Hobby

Schnell bezahlen mit dem Smartphone – auch das geht mit Krypto.
Photo by David Shares, Lizenz: keine

Krypto ist in aller Munde – und das nicht erst seit letzter Woche.

Das Zahlen mit digitalen „Währungen“, also Zahlungsmitteln, die nur in Form von Einträgen in langen Tabellen existieren, hat sich besonders seit dem Siegeszug von Bitcoin im letzten Jahr als ein Thema entwickelt, das nicht nur die Gemüter von risiko-affinen Privatanlegern bewegt, sondern auch in den höchsten Banker-Kreisen entweder für Unmut oder Anerkennung sorgt.

Die Vorteile der mittlerweile zahllosen Kryptozahlungsmittel und täglichen ICO-Ankündigungen (Initial Coin Offering) sind mannigfaltig: Starke Fälschungssicherheit durch Kryptografie und automatische Prüfung, langfristig gute Tauglichkeit als Wertanlage durch nahezu vorprogrammierte Wertsteigerung und besonders: Offenheit und Unabhängigkeit von Banken und Regulierungsbehörden sowie weltweite Zugänglichkeit.

Krypto-Boom

Während Ende 2017 der Wert eines Bitcoins auf mehr als 16.000 Euro schoss, gab es in den Medien jeden Tag Meldungen und Kommentare über das Zahlungsmittel.

Angestiftet durch einen regelrechten Bitcoin-Run traten auch einige der anderen Kryptozahlungsmittel in das Rampenlicht der Öffentlichkeit: Ethereum, Litecoin oder aber auch der Bitcoin-Ableger Bitcoin Cash schwammen auf der Bitcoin Erfolgswelle mit. Immer wieder gab es Berichte, die erklären wollten, was dieses neuartige Ding ist, das Anleger innerhalb eines Wimpernschlags zu Millionären machte. Doch bereits bei der Erklärung, was Krypto überhaupt ist, scheiterten viele.

Dabei ist das Prinzip sehr einfach: Der Kern ist die sogenannte Blockchain. Sie ist eine Datenbank, die alle jemals getätigten Zahlungen enthält; geschützt, aber nachvollziehbar für alle. Dies ist das Herz und Gehirn jeder Kryptowährung. Sie sorgt für die Sicherheit und gleichzeitig Offenheit des ganzen Systems.

Die Wallets, also Portemonnaies der Nutzer, speichern nie so etwas wie einzelne Bitcoins oder Daten, sondern bedienen sich der Blockchain und errechnen aus allen Transaktionen den Wert, der mit einer Nutzeradresse verbunden ist.

Krypto ist überall

Kein Wunder also, dass ein so gut durchdachtes System sich in alle Branchen integrieren lässt und auch schon in viele Alltagsbereiche vorgedrungen ist. Dazu gehören nicht nur das hippe Café von nebenan oder der ein oder andere Online Shop, die Krypto-Transaktionen akzeptieren.

Auch die Welt des Wettens und der Online Casinos hat sich der Kryptowelt geöffnet. Nicht nur gibt es zahlreiche Casinos, die vollständig oder teilweise auf die Zahlung mit Bitcoins oder anderen Kryptozahlungsmitteln setzen, oft dienen sie auch als USPs im Marketing. Das bedeutet, dass es eine große Anzahl von spezifischen Casino Boni für den Bitcoin und Co. gibt, die zum Ziel haben, die Nutzung von digitalen Zahlungsmitteln zu fördern.

Nichtsdestotrotz handelt es sich um einen Bereich, der noch recht neu ist und deshalb einiges an Aufmerksamkeit, Hintergrundwissen und Vorsicht voraussetzt. Wie eine reale Währung handelt es sich schließlich auch um finanzielle Mittel, deren Umgang gelernt sein will.

Die richtige Auswahl

Foto: red

Wie bei jeder Anlage ist eine der ersten Fragen, worin das Geld investiert werden soll. Krypto ist hier nur die erste Hälfte der Antwort, denn es gibt viele unterschiedliche Zahlungsmittel wie Bitcoin, Ethereum, Peercoin oder sogar ICOs, die von einem Casino selbst angestoßen werden.

Die richtige Wahl ist hier sehr wichtig, nicht nur, weil die Coins im Umtausch gegen traditionelle Währungen unterschiedlich viel Wert sind, sondern auch weil ihre Stabilität unterschiedlich einzuschätzen ist und vorher überlegt werden muss, ob das nötige Vertrauen in den Anbieter des Zahlungsmittels existiert.

Schließlich möchte man, dass der Once-In-A-Lifetime Jackpot-Gewinn im Casino sich nicht als Enttäuschung herausstellt, wenn man ihn in eine traditionelle Währung umtauschen will. Man sollte sich also entweder auf altbewährte Coins konzentrieren oder alternativ auf casinoeigene Angebote zurückgreifen, da diese casinointern kontrolliert werden.

Das richtige Wallet

Das Portemonnaie, in dem die Coins zum Spielen im Krypto-Casino im übertragenen Sinne aufbewahrt werden, sollte ebenfalls sorgsam ausgewählt werden. Eine neue Technologie bietet viel Erfolgspotenzial, aber in der Anfangsphase eben auch jede Menge Betrugsmöglichkeit.

Es muss also darauf geachtet werden, dass der Anbieter vertrauenswürdig ist sowie die Sicherheits- und Verifizierungsoptionen des Wallets angemessen sind. Schließlich soll niemand anderes als man selbst mit den eigenen Coins spielen. Krypto ist mittlerweile alt genug, sodass es ein paar Anbieter auf dem Markt gibt, die sich einen guten Ruf erarbeitet haben.

Das Nötige zum Schluss

Kryptozahlungsmittel sind kein gesetzliches Zahlungsmittel, aber vergleichbar mit Devisen und deshalb wie ein privates Veräußerungsgeschäft steuerpflichtig.

Das betrifft auch Casino-Gewinne in Kryptowährungen. Ausnahmen gibt es allerdings: Liegen zwischen Kauf und Verkauf des digitalen Zahlungsmittels mehr als ein Jahr oder der Gewinn ist kleiner als 600 Euro, müssen keine Steuern entrichtet werden. Besonders wenn Kryprozahlungsmittel untereinander getauscht werden, muss beachtet werden, dass dies auf einer Seite immer als Verkauf gilt.

Fazit

Bitcoin und Co. sind im Alltag angekommen und werden in immer mehr Bereiche integriert, so auch in Online-Casinos. Auch wenn es in den Anfangszeiten der Technologie noch ein paar Dinge zu beachten gilt, ist dies nur eine Frage der Zeit und befördert die traditionelle Spiel-Branche vollständig ins 21. Jahrhundert.

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