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Kriminalstatistik vorgestellt: Westpfalz ist sichere Region

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Das Schaubild verdeutlicht die Kriminalitätsentwicklung in der Westpfalz in den vergangenen 5 Jahren und zeigt, dass die Zahl der Straftaten annähernd gleich geblieben ist, während die Aufklärungsquote kontinuierlich gesteigert werden konnte.
Grafik: Polizei

Westpfalz – Die höchste Aufklärungsquote in seiner Geschichte hat das Polizeipräsidium Westpfalz für das Jahr 2017 registriert.

Im vergangenen Jahr wurden 66,9 Prozent aller Straftaten aufgeklärt, also zwei Drittel der Ermittlungsverfahren konnten erfolgreich abgeschlossen werden.

Bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das vergangene Jahr konnte Polizeipräsident Michael Denne am Mittwoch die Zahlen für sich sprechen lassen: Während die Gesamtzahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr 2016 nahezu unverändert geblieben ist (+ 0,8 Prozent), konnte im Jahr 2017 die Zahl der aufgeklärten Fälle erneut gesteigert werden: von 65,2 Prozent auf 66,9.

Aus dem gesamten Zuständigkeitsbereich des Präsidiums wurden im vergangenen Jahr 31.736 Straftaten aufgenommen. Diese verteilen sich über die unterschiedlichen Deliktsgruppen, die das Strafgesetzbuch vorsieht.

Den größten Anteil an der Gesamtkriminalität bilden – trotz eines kontinuierlichen Rückgangs in den vergangenen Jahren – mit 28 Prozent die Eigentumsdelikte. Dazu gehören unter anderem Einbrüche und Diebstähle.

Rohheitsdelikte wie Raub und Körperverletzungen machen 18 Prozent der Gesamtkriminalität aus (im Vorjahr 17 Prozent). Vermögens- und Fälschungsdelikte liegen bei 16 Prozent (im Vorjahr 15 Prozent).

Dazu gehören auch die Betrugsdelikte, die im vergangenen Jahr um 246 Fälle angestiegen sind. Kriminaldirektor Heiner Schmolzi hob bei der Vorstellung der Zahlen an dieser Stelle insbesondere das sogenannte „Call-ID-Spoofing“ (Anrufe mit gefälschter Telefonnummern-Anzeige) hervor. „Ein Phänomen, das in aller Munde ist – auch hier in der Westpfalz“, verwies der Leiter der Kriminaldirektion auf 205 registrierte Fälle im vergangenen Jahr, darunter auch 91 Fälle von „falschen Polizeibeamten“.

Die deutlichste Veränderung im Vergleich zum Vorjahr gab es bei den „Straftaten gegen das Leben“, also versuchte und vollendete Tötungsdelikte: Diese Zahl hat sich halbiert von 14 Fällen auf 7. Diese positive Entwicklung wird unter anderem dem Projekt „High Risk“ zugeschrieben, das für besondere Fälle im Bereich der sogenannten „Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ eingerichtet wurde und sich intensiv mit Opfern und Tätern beschäftigt.

Auch die Zahl der Wohnungseinbrüche ging in der Westpfalz deutlich zurück: von 883 auf 645 gemeldete Fälle – das sind 238 Fälle weniger und bedeutet einen Rückgang um 27 Prozent. Gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote in diesem Bereich von 10,9 auf 15,5 Prozent gesteigert werden. „Wir freuen uns über diesen Erfolg, trotzdem wird die Bekämpfung der Wohnungseinbrüche auch in diesem Jahr ein Schwerpunkt unserer Arbeit bleiben“, so der Polizeipräsident.

Was die regionale Verteilung der Straftaten innerhalb der Westpfalz betrifft, gibt es sozusagen ein Nord-Süd-Gefälle, das heißt: Im nördlichen Zuständigkeitsbereich ereignen sich rund zwei Drittel der Straftaten, ein Drittel in der Südhälfte.

Der „Löwenanteil“ mit 12.132 Fällen wird in der Stadt Kaiserslautern verzeichnet. Die Stadt Pirmasens liegt bei 3.851 Fällen, Zweibrücken bei 2.574.

Polizeidirektor Wolfgang Schäfer stellte die Zahlen für den Bereich der Polizeidirektion Kaiserslautern vor und freute sich besonders über die erreichte Aufklärungsquote von 67,1 Prozent. Auch er betonte: „Wir bleiben da am Ball.“

Polizeipräsident Denne zeigte sich zufrieden mit der positiven Kriminalitätsentwicklung in der Region. Darin spiegele sich die hohe Motivation und Einsatzbereitschaft der Angehörigen seines Präsidiums, denen er seinen Dank aussprach.

Ein dickes „Danke“ schickte Denne auch an die Menschen in der Region, die durch ihre Aufmerksamkeit und ihre Hinweise die Arbeit der Polizei unterstützen. Ebenso dankte er den Medienvertretern, die durch ihre Berichterstattung über aktuelle Kriminalitätsphänomene einen wichtigen Beitrag zur Aufklärungsarbeit leisten und so mithelfen, dass weniger Menschen Opfer einer solchen Straftat werden.

An die Ermittlungserfolge will der Behördenleiter natürlich im laufenden Jahr anknüpfen und regionale Kriminalitätsschwerpunkte durch gezielte Maßnahmen weiter bekämpfen. „Oberstes Ziel bleibt, die Sicherheit der Menschen in der Westpfalz zu gewährleisten und weiterhin auf hohem Niveau zu halten“, so Denne. (pol/red)

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