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Kreis Germersheim: Ärztinnen im Bereitschaftsdienst fürchten um ihre Sicherheit

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Symbolbild: Pfalz-Express

Kreis Germersheim – Alle 45 niedergelassenen Fach- und Hausärztinnen im Landkreis Germersheim haben sich mit einem gemeinsamen Schreiben an die Öffentlichkeit, die Kassenärztliche Vereinigung und auch an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Dr. Thomas Gebhart, gewandt, um gegen die gegenwärtige Situation im ärztlichen Bereitschaftsdienst zu protestieren.

Die Ärztinnen müssen Hausbesuche in den Abend- und Nachtstunden ohne Begleiter oder Zeugen erledigen, da nach 19 Uhr kein Fahrdienst mehr zur Verfügung steht – eine gefährliche und unhaltbare Situation, da die Frauen allein fremde Wohnungen betreten müssen.

Die Ärztinnen fordern in ihrem Brief Begleitung, beispielsweise von einem Sanitäter. Besonders in einigen Ecken von Germersheim sei die Gefahr besonders groß. Die Rede ist auch von großen Summen, die Ärztinnen ihren Kollegen zum Tausch für die Dienste anbieten.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete für die Südpfalz, der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Gebhart, dazu in einer Mitteilung: „Ich unterstütze das Anliegen der Ärztinnen und Ärzte ausdrücklich. Ich habe großes Verständnis dafür.“

Der aktuelle Zustand sei „sehr problematisch“ – gerade in Zeiten, in denen Aggressionen unter anderem gegenüber Helfern keine Seltenheit mehr seien.

Gebhart will sich des Themas „gezielt annehmen“ , er habe in naher Zukunft ein Treffen mit dem zuständigen Ansprechpartner der Ärzteschaft zugesagt. Zudem werde er in einer Zusammenkunft mit der verantwortlichen Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz Anfang Juni das Thema direkt besprechen. „Mein Ziel ist es, eine gute und flächendeckende ärztliche Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen. Dazu gehören auch vernünftige Bedingungen für die Bereitschaftsdienste.“

Auch Matthias Joa, migrationspolitischer Sprecher der AfD im Landtag Rheinland-Pfalz, äußerte sich unter anderem so: „Die AfD-Fraktion trägt die Forderung der Medizinerinnen mit, wissend, dass es sich um reine Symptombehandlung handelt. Germersheim hat in den letzten Jahren einen deutlichen Wandel vollzogen. Damit die teils prekären Zustände sich nicht noch verschärfen, muss nun das Land entschieden eingreifen und weitere Maßnahmen verhängen. Gerne beteiligt sich die AfD an einer lösungsorientierten und faktenbasierten Debatte.“

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