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Kommunalwahl 2019 – VG-Bürgermeister Landau-Land: Fragen an Torsten Blank und Andreas Eberle

19. Mai 2019 | Kategorie: Allgemein, Kommunalwahl 2019, Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional, Regional

Torsten Blank und Andreas Eberle (r.) gehen ins Rennen um das Amt des VG-Bürgermeisters Landau-Land.
Quelle: Pfalz-Express

Landau-Land. Zu den Kommunalwahlen am 26. Mai stellt der Pfalz-Express Kandidaten für das Bürgermeisteramt vor. Mit der Überschrift „Kommunalwahl 2019 – Pfalz-Express fragt – Bürgermeisterkandidaten antworten“ haben wir den Kandidaten dieselben sechs Fragen gestellt. Sie sollen einen kleinen Überblick über die politischen Absichten der jeweiligen Bewerber geben.

Als Verbandsbürgermeister Landau-Land bewerben sich zwei Kandidaten: Torsten Blank (SPD), amtierender VG-Bürgermeister und Andreas Eberle (alphabetische Vorstellung).

Torsten Blank

Torsten Blank.
Foto: privat

48 Jahre, Vater von zwei Töchtern, lebt mit seiner Familie in seiner Heimatgemeinde Billigheim-Ingenheim, wo er 10 Jahre Ortsbürgermeister war. Seit dem Jahr 2011 ist er hauptamtlicher Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landau-Land und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag SÜW

1) Warum möchten Sie Bürgermeister bleiben, was bewegt Sie zur Kandidatur?

Ich mache seit vielen Jahren mit großer Begeisterung Kommunalpolitik: als Ortsbürgermeister meiner Heimatgemeinde, als Bürgermeister unserer Verbandsgemeinde mit ihren 14 Gemeinden und im Kreistag Südliche Weinstraße. Die Erkenntnis in all den Jahren: Wer sich einmischt und sich aktiv einbringt in unsere Gesellschaft, der kann auch etwas bewegen und verändern. Demokratie lebt vom mitmachen!

Wir haben in den vergangenen acht Jahren einiges bewegen können in unserer Verbandsgemeinde und in den Gemeinden. Und dabei bekomme ich immer wieder die Rückmeldung, dass die Bürger großes Vertrauen in meine politische Arbeit als Bürgermeister haben. Ein umsichtiger und unaufgeregter Führungsstil in den politischen Gremien und an der Spitze unserer Verwaltung, Zusammenhalt und ein faires Miteinander über alle Parteigrenzen hinweg, mein offener Umgang mit den Bürgern – das ist mir wichtig und das möchte ich, dass dies so bleibt in Landau-Land. Das ist mein Antrieb und Motivation – deshalb kandidiere ich erneut für dieses Amt!

2) Beschreiben Sie einem Fremden Ihre Gemeinde mit maximal drei Sätzen…

Wir haben einmal geworben: „Die SÜW – kein Paradies, aber ganz nah dran!“ Das trifft es ziemlich gut, und Landau-Land ist mitten drin. Wir leben in einer wunderbaren Region, die sich in den letzten 40 Jahren großartig entwickelt hat, eine Region mit wirtschaftlicher Stärke und guten Arbeitsplätzen sowie mit einer hohen Wohn- und Lebensqualität in unseren Gemeinden. Die Verbandsgemeinde Landau-Land ist geprägt von Weinbau und Tourismus und das sorgt für ein ganz besonders Lebensgefühl bei den Menschen, das sie stolz sein lässt auf ihre Heimat.

3) Wenn ich wieder Bürgermeister bin, werde ich als erstes…?

…nach den durchaus anstrengenden Wochen des Wahlkampfes erst einmal tief Durchatmen und mich zuallererst bei den Wählern sowie bei allen Unterstützern und meinem Team bedanken. Erfahrungsgemäß wird die Zeit nach der Kommunalwahl aber auch sehr intensiv, bis alle Gemeinderäte und Gremien neu konstituiert und die neu gewählten Ortsbürgermeister wieder alle im Amt sind. Es wird in einigen Gemeinden einen Wechsel an der Gemeindespitze geben, hier ist es mir wichtig, dass diese von Anfang an gut in unserer Verwaltung und im Kollegenkreis ankommen, um für die Zukunft eine gute Basis der Zusammenarbeit zu haben. Nach den Sommerferien geht’s dann wieder an die politische Arbeit, mit allem was wir uns vorgenommen haben.

4) Die nächsten drei Projekte sind…?

• Der Neubau eines Feuerwehrstützpunktes in Leinsweiler für den Bereich Ilbesheim, Leinsweiler und Eschbach. Wir folgen damit unsere Feuerwehrkonzept 2025, mit dem wir die Organisation und die technische Ausstattung unserer Feuerwehr für die Zukunft festgelegt haben. Wir stärken damit die Interkommunale Zusammenarbeit, die in Landau-Land seit Jahren vorbildlich gelebt und gepflegt wird – was sich gerade beim jüngsten Großeinsatz in Eschbach wieder gezeigt hat.

• Die Bildung eines Seniorenbeirates zur aktiven Unterstützung unserer Gemeinden bei der Gestaltung der demografischen Entwicklung. Die Zahl der älteren Menschen in unseren Gemeinden wird in den nächsten zwanzig Jahren deutlich zunehmen. Deshalb müssen wir in dieser Zeit die Infrastruktur in unseren Gemeinden dieser Entwicklung anpassen: neue Wohnformen, Tagespflegeeinrichtungen, Ausbau der ambulante Pflegeangebote, nachbarschaftliche Hilfsangebote, Nahversorgung, medizinische und hausärztliche Nahversorgung – all das wird notwendig sein, um auch im Alter gut Landau-Land leben zu können.

• Die Umsetzung unseres Klimaschutzkonzeptes als Teil einer ökologischen Handlungsstrategie: Klima- und Umweltschutz sowie der Erhalt der Artenvielfalt, das sind die großen Aufgaben und Herausforderungen zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Deshalb muss die Energiewende mit noch größerem Nachdruck verfolgen werden – global denken und lokal handeln. Ich sage dies auch – und vor allem – in Verantwortung vor unseren Kindern und Enkeln, deren Lebensgrundlagen wir nicht weiter zerstören oder gefährden dürfen. Hier sind wir alle gefordert einen Beitrag zu leisten.

5) Stichwort Finanzen: Wie wollen Sie die Gemeinde finanziell weiter voranbringen?

Die Steuereinnahmen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Wir liegen mit der Verbandsgemeinde Landau-Land mit der Steuerkraft im Mittelfeld innerhalb des Landkreises und stehen damit gut da! Das ist die Grundlage für eine sehr solide Finanzpolitik in Landau-Land: Wir konnten die Verbandsgemeindeumlage in meiner Amtszeit von 38 Prozent auf 33,5 Prozent senken und das trotz hoher Investitionen von zirka 3,3 Mio Euro in unsere drei Grundschulen, in die Feuerwehr, die Turnhalle in Siebeldingen und in die Modernisierung unserer Verwaltung – um nur die größten Punkte zu nennen.

Wenn wir den Spielraum haben, dann werden wir die Umlage weiter senken, weil auch unsere Gemeinden investieren und modernisieren müssen – beispielsweise in unsere Kitas. Die Verschuldung der Verbandsgemeinde und der Ortsgemeinden konnten wir in den letzten Jahren kontinuierlich zurückfahren auf ein sehr niedriges Niveau im Landesvergleich. Mehr als die Hälfte unserer Ortsgemeinden sind heute schuldenfrei. Ich denke, da sind wir auf einem guten Weg in Landau-Land. Was die Belastung der Gemeinden angeht, macht mir die Kreisumlage deutlich mehr sorgen, dort ist trotz Rekordsteuereinnahmen eine Senkung kein Thema.

Worin liegt Ihre Stärke, was ist Ihre Schwäche?

Ich lebe mein Amt, jetzt als Bürgermeister, so wie ich bin: offen und gesellig mit meinen Mitmenschen. Ich bin sehr kontaktfreudig und kann gut zuhören. In meinem Arbeitsstil bin ich zielstrebig, strukturiert, stehe neuen Dinge immer aufgeschlossen gegenüber, wobei ich immer in langen Linien denke, auch das Übermorgen im Blick habe. Im privaten Umfeld bin ich sehr familienbezogen: Familie und gute Freunde sind mein Anker, in manchmal stressigen und auch schwierigen Situationen. Meine Schwäche ist, dass ich manchmal zu ungeduldig bin, wenn ich ein Ziel vor Augen habe, aber der Weg dahin aus meiner Sicht zu lange dauert. Und eine weitere Schwäche ist: Schokolade in vielfacher Form!

Andreas Eberle

Andreas Eberle.
Foto: privat

parteilos, 34 Jahre, verheiratet zwei Töchter (1 und 4 Jahre)
abgeschlossene Ausbildung zum Fachangestellten für Arbeitsförderung bei der Agentur für Arbeit Landau; seit 2006 arbeite ich in der Agentur für Arbeit in Karlsruhe und bin dort Teamleiter im SGB II im Jobcenter Landkreis Karlsruhe, mehrere interne Weiterbildung bei der Bundesagentur für Arbeit zum individuellen Lernbegleiter, zertifizierter Trainer sowie Projektmanager

1) Warum möchten Sie Bürgermeister werden, was bewegt Sie zur Kandidatur?

Als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landau-Land möchte ich meine Vorstellung von Politik verwirklichen: bürgernah, menschlich, authentisch, vertrauensvoll, zukunftsorientiert und nachhaltig. Mein Ziel ist es, gemeinsam mit allen Akteuren in Landau-Land, an einer familien- und generationenfreundlichen, modernen, innovativen Verbandsgemeinde zu arbeiten. Dafür trete als parteiloser Kandidat mit Unterstützung der CDU an. Ich bin überzeugt davon, gemeinsam mit den Einwohnern, einem sachbezogenen Verbandsgemeinderat sowie motivierten Mitarbeitenden der Verwaltung, eine gute Zukunft zum Nutzen aller Bürger von Landau-Land zu gestalten.

2) Beschreiben Sie einem Fremden Ihre Gemeinde mit maximal drei Sätzen…

Landau-Land ist die größte weinbautreibende Gemeinde in Rheinland-Pfalz und lädt, direkt an der Südlichen Weinstraße gelegen, jährlich Weinliebhaber und andere Genussurlauber zu zahlreichen Festen ein.

Weinbau und Tourismus prägen die sonnenreiche Region, die in den letzten Jahren sehr viele Nachwuchswinzer mit einem international hervorragenden Ruf hervorgebracht hat.

Kommen Sie nach Landau-Land und überzeugen Sie sich selbst davon, wie weltoffen und gastfreundlich die Menschen sind, wenn Sie sich in einer Weinstube mit an den Tisch setzen oder bei einem der vielen Feste einen Schluck aus einer gemeinsamen Schorle trinken.

3) Wenn ich Bürgermeister bin, werde ich als erstes…?

…mich allen Mitarbeitern der Verwaltung sowie allen kommunalen Einrichtungen persönlich vorstellen und regelmäßige Sprechstunden in jeder Gemeinde einrichten, um mich direkt mit den Menschen vor Ort auszutauschen, deren Wünsche und Anregungen aus erster Hand aufzunehmen.

4) Die nächsten drei Projekte sind…?

– Die Kinderfreundlichkeit innerhalb der Verbandsgemeinde Landau-Land durch gezielte und nachhaltige Angebote im Bereich der Kita und der Schulen in Zusammenarbeit mit dem Kreis weiter zu verbessern. Ein bedarfsgerechter Ausbau ermöglicht es den Eltern, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch wirklich nutzen zu können.
Die anstehende Gesetzesänderung des „KiTa-Gesetz-RLP“, die bisher noch nicht zu 100% absehbar und transparent ist, wird uns in einigen Bereichen betreffen.
Mein Ziel ist es, die Weichen für die familienfreundlichste Verbandsgemeinde schon heute für morgen zu stellen.

– Die Gründung eines Seniorenbeirates. Außerdem wird die damit verbundene Bewerbung als Modell-Verbandsgemeinde für den Seniorenbeirat beim Landkreis Südliche Weinstraße weiter begleitet, um die Entwicklung und Erarbeitung eines seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes mit Leitzielen zu schaffen. „Prävention vor Pflege“ lautet dabei das Motto. Hier sehe ich durch die Verbandsgemeinde die Koordination, Abstimmung, Zusammenarbeit und Vernetzung von Trägern, Akteuren, Maßnahmen und Projekten in der Seniorenarbeit als Wegweiser für ein Leben in Individualität und größtmöglicher Selbstbestimmung in allen Lebenssituationen älterer Menschen.

…die Fertigstellung des Breitbandausbaus, welcher bis 2019 eigentlich abgeschlossen sein sollte. Dieser wurde in vielen Gesprächen an den Haustüren als zu schleppend empfunden. Selbstständige, wie beispielsweise Grafikdesigner, sind mit ihren Firmen in Ballungszentren gegangen, da sie mit den vorhandenen Bandbreiten ihren Beruf zu Hause nicht ausüben konnten. Hier verliert man nicht nur einen guten und eventuell expandierenden Arbeitgeber samt Arbeitsplätzen für die Region, man gibt auch die entsprechenden Steuerabgaben an eine andere Kommune ab. Dies kann auch eine Folge der zu langsamen Digitalisierung sein.

5) Stichwort Finanzen: Wie wollen Sie die Gemeinde finanziell weiter voranbringen?

Ziel ist es, die Finanzausstattung der einzelnen Ortsgemeinden zu verbessern, damit diese wieder aktiv an ihren Aufgaben vor Ort arbeiten können. Mit Blick auf die Zukunft ist es wichtig, einen fairen und anständigen Kompromiss zu finden, so dass am Ende nicht von 100 Euro nur 20 Euro im eigenen Geldbeutel der einzelnen Ortsgemeinden verbleiben.

6) Worin liegt Ihre Stärke, was ist Ihre Schwäche?

Ich sehe meine Stärken in meiner geselligen und menschlichen Art, sowie der Fähigkeit gut zuzuhören, offen und unvoreingenommen auf Menschen zuzugehen.
Als Schwäche sehe ich, dass ich manchmal zu ungeduldig bin, wenn Vorhaben nicht zügig vorangehen, oder ich versuche, durch lange Gespräche jemanden von etwas zu überzeugen, das mir am Herzen liegt. Aber offen gestanden, ich investiere meine Energie mehr in meine Stärken und baue diese aus.

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