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Kommt eine Schwachgasanlage auf der Deponie in Edesheim? Werkausschuss vergibt Aufträge

Im WWZ Nord bei Edesheim: Ein Fahrzeug der Firma Remondis liefert Restmüll an.
Foto: KV SÜW

SÜW / Edesheim – Der Werkausschuss des Eigenbetriebs WertstoffWirtschaft hat in seiner jüngsten Sitzung diversen Vergaben zugestimmt.

„Als eine erste Folge der Auflösung des ZAS, des Zweckverbands Abfallverwertung Südwestpfalz, ist neu zu vergeben, wer ab 2024 den Restmüll im WertstoffWirtschaftzentrum Nord bei Edesheim umlädt“, erläuterte Landrat Dietmar Seefeldt.

Er berichtete: „Die Firma Remondis aus Mannheim hat sich bei der Ausschreibung als günstigster Bieter durchgesetzt. Wir kennen die Firma bereits aus früherer Zusammenarbeit als zuverlässigen Partner. Erst vor wenigen Tagen haben wir uns angesehen, wie Remondis aktuell die Restabfälle aus der ganzen Region in Edesheim in unserem WWZ umlädt, ein beeindruckender, zügiger Vorgang mit schwerem Gerät: einem der wohl größten Radlader der Umgebung.“

Deponie Edesheim

Hinter dem WWZ Nord liegt die stillgelegte Deponie Edesheim, über dem abgedeckten Deponiekörper ist Gras gewachsen. Die schwarzen Rohre sind Endstücke der Gasbrunnen, an denen das beschriebene Absaugen und Messen vorgenommen wird.
Foto: KV SÜW

Die Firma wird sich auch künftig um den Restabfall kümmern, neben dem des Landkreises SÜW potenziell auch den der Stadt Landau und des Landkreises Germersheim. Ebenso wird sie die Bioabfälle und Papier, Pappe und Kartonagen aus SÜW in Edesheim umladen und das dortige WWZ Nord bewirtschaften. Die Vertragslaufzeiten betragen acht Jahre für das Umladen und sieben Jahre für das Bewirtschaften des WWZ. Die Gesamtkosten für diesen Zeitraum belaufen sich auf knapp 4,9 Millionen Euro. Der Werkausschuss hat der Vergabe an Remondis zugestimmt.

Die früheren Mülldeponien in SÜW müssen vom EWW kontrolliert und überwacht werden, damit sie die Umwelt nicht beeinträchtigen. Unter anderem regulieren Pumpen Sicker- und Oberflächenwasser, und spezielle Planen dichten den Deponiekörper ab. Was kostet diese Nachsorge für alte Deponien in den kommenden Jahren? Das muss, unter anderem wegen gestiegener Preise, neu berechnet werden.

Der Werkausschuss hat nun das Büro Schirmer UT, Mainz damit beauftragt, die Nachsorgekosten für die Deponien Edesheim und Ingenheim sowie für die Altstandorte in Herxheim und Altdorf neu zu berechnen beziehungsweise fortzuschreiben. Das wird mit rund 17.000 Euro brutto zu Buche schlagen. Das Büro icp, Karlsruhe, hat den gleichen Auftrag für die Deponie Heuchelheim-Klingen erhalten, die Auftragssumme hierfür beträgt rund 8000 Euro brutto. Es können jeweils Nebenkosten anfallen.  

Außerdem hat der Werkausschuss beschlossen, dass das Büro Eisenlohr Energie und Umwelttechnik GmbH aus Esslingen beauftragt wird, einen Absaugversuch auf der Deponie Edesheim durchzuführen. Das Büro soll herausfinden, ob und wenn ja in welcher Größenordnung noch eine Gasentwicklung im Deponiekörper stattfindet. Dieser Versuch wird etwa drei Wochen dauern und 18.500 Euro kosten. Der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) liegt ein Förderantrag des EWW vor, über den ein 50-Prozent-Zuschuss generiert werden soll.

Falls der Versuch zeigt, dass die Altabfälle noch eine bestimmte Menge an Gas produzieren, soll das beauftragte Ingenieurbüro eine Schwachgasanlage errichten und betreiben. Eine solche Anlage kann die von einer Deponie ausgehenden klimaschädlichen Emissionen deutlich reduzieren, das entstehende Gas wird kontrolliert abgefackelt. Auf Anregung des Werkausschusses soll außerdem geprüft werden, inwieweit das Gas wirtschaftlich sinnvoll weiterverwendet werden könnte.

Der Werkausschuss hat zudem entschieden, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft Dornbach GmbH aus Koblenz beauftragt wird, die Gebühren für die Jahre 2024 bis 2026 zu kalkulieren. Darüber hinaus hat der Ausschuss dem Kreistag empfohlen zu beschließen, dass die Jahresabschlüsse 2024 bis 2026 des EWW von diesem Unternehmen geprüft werden.

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