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Kölns Polizeipräsident: Silvesterübergriffe „neue Form von Attentat“ – Sicherheitsgarantie für dieses Silvester

Polizeistreife am Kölner Hauptbahnhof. Foto: dts Nachrichtenagentur [1]

Polizeistreife am Kölner Hauptbahnhof.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Köln – Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies hat die Ereignisse der Kölner Silvesternacht als „neue Form von Attentat“ in Deutschland gewertet, gibt aber für die kommende Silvesternacht am Dom eine Sicherheitsgarantie.

Er bestätigte im Doppelinterview mit der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, deren Einschätzung, die den „Exzess sexueller Gewalt“ rund um den Kölner Hauptbahnhof als „politischen Akt“ sieht. „Es spricht vieles dafür, dass das genauso war“, sagte Mathies dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Außerdem kritisierte der Polizeipräsident das exzessive Böllern an zentralen Stellen Kölns in der Silvesternacht: „Ich war selber vor 25 Jahren einmal mit meiner Frau auf der Deutzer Brücke, und wir haben uns danach geschworen: Nie wieder. So beängstigend waren uns die Böller um die Ohren geflogen.“

Aus Sicherheitsgründen würde er persönlich bevorzugen, wenn es an Silvester nur ein zentrales Feuerwerk gäbe, an dem sich alle „gefahrlos erfreuen“ könnten. Ihm sei aber bewusst, dass ein Verbot privater Böllerei „bundesweit entschieden werden müsste und den Interessen etwa der Industrie und des Handels zuwiderliefe“.

In der Silvesternacht will er Polizisten auf der Deutzer Brücke und in der Altstadt postieren, die „sehr genau darauf achten werden, wie dort Feuerwerkskörper eingesetzt werden“.

Sicherheitsgarantie für Silvester

Mathies gibt im Interview vor der kommenden Silvesternacht eine Sicherheitsgarantie für die Feiern in der Innenstadt ab. „Ich verspreche Ihnen, dass Sie sich dort am Dom außerordentlich sicher fühlen können.

Dies, so Mathies weiter, sei sein oberstes Interesse, „dem dient die Präsenz-Offensive der Kölner Polizei für die Silvesternacht“. Zum Jahreswechsel hat die Kölner Polizei nach eigenen Angaben 1500 Beamte im Einsatz. 300 von ihnen sind als Dreier-Streifen unterwegs.

Zusätzlich hält die Bundespolizei eine Interventionseinheit bereit, die Verdächtige per Hubschrauber verfolgen kann. Schwarzer attestierte dem Polizeipräsidenten, der nach Ablösung seines Vorgängers Wolfgang Albers Anfang Januar ins Amt kam, eine erfolgreiche Arbeit im Bemühen, das Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung zu verbessern.

„Ich muss Ihnen sagen, Herr Mathies, dass ich besser schlafe, seit Sie im Amt sind. Ich habe das Gefühl, dass die Kölner in puncto Sicherheit bei Ihnen in guten Händen sind.“ (dts nachrichtenagentur)

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