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Kita-Streik in Landau: Hirsch und Ingenthron zeigen sich solidarisch mit den Streikenden

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Auf dem Obertorplatz löste sich die Demo auf.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Die Gewerkschaften haben zu einem unbefristeten Streik der Erzieherinnen und Erzieher in den Kindertagesstätten aufgerufen. „Das ist eine schwierige Zeit für Eltern, die berufstätig sind und nun andere Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder suchen müssen“, so Hirsch.

Es sei aber auch eine schwierige Zeit für Arbeitgeber, wenn ihre Mitarbeiter plötzlich ausfallen, weil sie ihre Kinder Zuhause betreuen müssen. Deshalb appelliert Hirsch an die Arbeitgeber in Landau: Unterstützen Sie Arbeitnehmer mit Regelungen zur flexiblen Arbeitszeit oder zum Arbeiten von zu Hause.

In Notfällen könnte man es den Eltern – wo es geht – vielleicht auch ermöglichen, ihre Kinder mit zum Arbeitsplatz zu bringen. Damit können die Mitarbeiter bei der Sorge um die Betreuung ihrer Kinder entlastet werden!

Als Jugend- und Sozialdezernent hat Hirsch Verständnis für die Situation der streikenden Erzieherinnen und Erzieher. Im Interesse der Eltern hofft Hirsch, dass sich die Tarifparteien schnell auf eine Einigung verständigen können.

Hirsch versicherte seine Solidarität („es ist unser Kampf“) und nahm auch an der heutigen (13. Mai) Demo der Erzieherinnen und Erzieher in der Landauer Innenstadt teil. Solidarisch auch Dr. Maximilian Ingenthron, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion und des SPD-Stadtverbandes Landau Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters, der berufsbedingt nicht an der Demo teilnehmen konnte. Er ließ ein Grußwort verlesen:

„Ich hätte gerne Eurer Seite gestanden, um damit zu dokumentieren: Eure Arbeit ist es wert, angemessen entlohnt zu werden!

Gut geschulte und motivierte pädagogische Fachkräfte sind ein ganz wichtiger Bestandteil unseres Bildungs- und Sozialsystems. Ihr leistet hervorragende Arbeit – und das unter oft schwierigen Umständen.

Ich habe große Achtung vor Eurer Leistung und sage: Ihr habt die Anerkennung unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger verdient. Weil Ihr eine tragende Säule dieser Gesellschaft seid!

Ich wünsche Euch viel Kraft und Durchsetzungsvermögen. Es ist eine gute und richtige Sache, für die Ihr einsteht“.

Die Streikenden versammelten sich auf dem Rathausplatz, gingen dann weiter zum Stiftsplatz und zum Obertorplatz, wo sich die Demo dann auflöste.

Die Landauer Kitas Villa Mahla und „Wilde 13“ bekamen Unterstützung von der Edenkobener Kita Kugelstern und drei Kollegen von konfessionellen Kitas, die privat mitliefen. Konfessionelle Kitas dürfen nicht streiken, die Gewerkschaft ver.di lässt prüfen ob dies rechtlich überhaupt zulässig ist.

Auch Eltern zeigten ihre Solidarität mit den streikenden Erziehern und unterschrieben, wie auch andere Passanten eine Unterschriftenliste.

Eva Mann und Kollege Wo-Di Hutter von der Kita Villa Mahla sind mit der Aktion zufrieden. Sie waren auch bei der Großdemo in Speyer dabei und sehen die heutige Demo als weiteren Baustein, ihre  Ziele zu erreichen. „Wir fordern bessere Rahmenbedingungen, gesellschaftliches Ansehen und finanzielle Anerkennung unserer Arbeit“, so Mann und Hutter.

Insgesamt wird eine Aufwertung des Erzieherberufs angestrebt.

Sie monieren , dass eine Neuberwertung und eine damit verbundene entsprechende Eingruppierung längst überfällig sei – die letzte Bewertung stammt von 1990.

Nach Beschluss eines Arbeitskreises des  Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie der Kultusministerkonferenz von 2012 sei die Erzeiherausbildung vom Niveau einem Hochschulstudium und Bachelorabschluss gleich gestellt. Trotzdem seien die Erziehergehälter in den letzten 10 Jahren um 7 Prozent weniger gestiegen als die durchschnittlichen Einkommen.

„Wir leisten täglich wichtige Arbeit. Angemessen bezahlt werden wir aber nicht! „(desa)

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