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„Katwarn“ und „Nina“ warnen Menschen im Landkreis Germersheim – Brechtel: Doppelt hält besser

So sieht das Katwarn-System auf dem Handy aus. Foto: pfalz-express [1]

So sieht das Katwarn-System auf dem Handy aus.
Foto: pfalz-express

Kreis Germersheim – Gleich über zwei Handy-Apps werden die Menschen im Landkreis Germersheim künftig bei Katastrophen und Unglücken gewarnt und informiert.

Das teilt Landrat Dr. Fritz Brechtel mit.

Man habe sich entschieden, die beiden Apps „Nina“ und „Katwarn“ zur Warnung der Bevölkerung zu nutzen: „Diese ergänzen von nun an bestehenden Warnsysteme wie Lautsprechdurchsagen, Sirenen, Informationen über den Rundfunk, Meldungen für Zeitungen oder Informationen über die Homepage des Kreises.“

„Nina“ ist eine für den Landkreis kostenfreie App, die der Bund zur Verfügung stellt. Ohne weitere Vorbereitung ist sie ab sofort jederzeit für den Kreis im Bedarfsfall nutzbar.

Die Kreisverwaltung Germersheim übermittelt Informationen zur Warnung der Bevölkerung an die Berufsfeuerwehr in Ludwigshafen und zusätzlich an das Lagezentrum im Mainzer Innenministerium. Von dort werden die Information dem Nutzer satellitengestützt über die Warn-App „Nina“ mitgeteilt.

Die App „Katwarn“ soll am 1. Dezember 2016 dem Landkreis Germersheim als weitere Warn-App zur Verfügung stehen.

Bis zu diesem Zeitpunkt sind alle technischen Voraussetzungen für die Warnung der Bevölkerung durch die Kreisverwaltung Germersheim abgeschlossen. „Katwarn“ kostet den Landkreis einmalig für die Einrichtung rund 18.000 Euro. Für Service und Support fallen dann jährlich 3.000 Euro an.

Für Nutzer sind beide Apps kostenlos. Sie können in den jeweiligen App-Stores heruntergeladen werden.

„Wir haben uns gleich für zwei Apps entschieden, um bei einem eventuellen Ausfall einer App auf eine zweite zurückgreifen zu können“, so Brechtel. Die Erfahrungen aus den Ereignissen der letzten Monate hätten gezeigt, dass es sinnvoll sei, eine Redundanz (zusätzliche technische Ressourcen als Reserve, Anm.d.Red.) vorzuhalten.

Das angrenzende Baden-Württemberg hat sich mittlerweile flächendecken für „Nina“ entschieden. Die Entscheidung für „Katwarn“ im Kreis Germersheim fiel auch deshalb, weil sie einige umliegende Kreise und die Stadt Landau schon eingeführt haben.

„Wichtig war uns zudem, dass wir eine App haben, die von Sehbehinderten und Hörbehinderten genutzt werden kann. ´Katwarn´ bietet diese Barrierefreiheit“, erklärt Brechtel.

So unterstützt die App die „Voice-over-Funktion“, um Nachrichten vorlesen zu lassen und arbeitet mit Symbolen und Warnfarben, um die Gefahrenlage visuell erfassbar zu machen.

Der Nachbarlandkreis Südliche Weinstraße [2] hat sich nun nach Rücksprache der beiden Landräte ebenfalls für diese Apps entschieden.

Man hoffe nun, dass möglichst viele Einwohner die Apps installierten: „Sie werden damit im Notfall schnell und umfassend informiert und gewarnt“, so der Landrat.

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