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Katastrophenschutz-Präsident: Gefahr wurde unterschätzt

Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Armin Schuster, sieht ein Fehlverhalten bei einigen Opfern der Starkregenkatastrophe.

Der Behörden-Chef sagt zu „Bild“: „Einige Opfer haben die Gefahr unterschätzt und zwei Grundregeln bei Starkregen nicht beachtet. Erstens: Bei Wassereintritt Kellerräume meiden. Zweitens: Sofort Strom abschalten.“

Schuster hatte am Mittwoch seinen Urlaub abgebrochen und war ins Katastrophengebiet geeilt. Schuster: „Die Einsatzleitung obliegt bei solchen Katastrophen den betroffenen Ländern.“ Eine Einsatzbewertung lehnt Schuster zum augenblicklichen Zeitpunkt ab: „Vor Ort liegt die Verantwortung bei den Landratsämtern. Wie wirkungsvoll im Katastrophengebiet Sirenen und Lautsprecherdurchsagen zum Einsatz kamen, kann das Bundesamt zum jetzigen Zeitpunkt nicht bewerten.“

Grundsätzlich stellt der lang gediente Polizist und Innenexperte fest: „Es besteht beim
Bevölkerungs- und Zivilschutz massiver Investitionsbedarf für eine gute Krisenvorsorge. Das gilt auch für meine Behörde, das BBK (400 Mitarbeiter derzeit). Die richtigen Pläne dafür haben wir in der Umsetzung.

Schwerpunkt für nationale Krisen ist das koordinierte Zusammenwirken von Bund und Ländern mit allen Behörden und Rettungs- wie Hilfsorganisationen. Dann sind wir auch für multiple Einsatzlagen gut gerüstet.“

Laut „Bild“-Bericht wäre hierfür eine Vervierfachung des Personals erforderlich. „Gute Krisenvorbeugung ist jetzt genauso wichtig wie gute Klimapolitik“, sagte Schuster. Nach „Bild“-Informationen ist ein Besuch von Bundesinnenminister Horst Seehofer mit Schuster im Überschwemmungsgebiet für Montag geplant. (dts Nachrichtenagentur)

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