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Kandel: Vergifteter Rasen wird repariert – 20.000 Euro Kosten – noch kein Tatverdächtiger gefunden

Der Kandeler Stadtrat wurde über die neusten Erkenntnisse zu Vergiftung des Rasens im Bienwaldstadion informiert.
Foto: Pfalz-Express/Licht

Kandel – Nach dem Vandalismusschaden am Rasen im Bienwaldstadion wurde das Büro für Umweltberatung RSK Group, Kandel eingeschaltet. Darüber informierte am Donnerstagabend Stadtbürgermeister Günther Tielebörer (SPD) bei der Sitzung des Stadtrats.

Unbekannte hatten vor einigen Wochen den Rasen im Stadion schwer beschädigt [1]. Von dem Büro wurden zwischenzeitlich Bodenproben genommen. Die Untersuchungen ergaben, dass im Rasen Glyphosat nachgewiesen wurde. Weitere sogenannte „schwerflüchtige Verbindungen“ (u.a. Herbizide) konnten nicht nachgewiesen werden.

Da die betroffenen Rasenflächen abgestorben sind, muss der Rasen saniert werden. Das Architekturbüro Braun aus Ludwigshafen (Fachplaner für Sportstätten) wurde daraufhin kontaktiert, um die Vorgehensweise zu klären. Zugezogen wurde auch Martin Sautter von der Firma bau+grün AG (Fachmann für Sportplatzrasen).

Um eine schnelle und kostengünstige Wiederherstellung der Rasenfläche zu erreichen und den Vereinen und Schulen nach den Sommerferien eine Nutzung zu ermöglichen (die Rasenfläche wird bei der Komplettsanierung des Stadions voraussichtlich 2021 erneuert), sollen nun Maßnahmen erfolgen, die eine zügige Nutzung wieder möglich machen.

Aufwändiges Verfahren

Das ist trotz allem recht aufwändig: Die gesamte Rasenfläche wird mehrfach abgestriegelt, ausgekämmt, von altem Mähgut befreit und danach vertikutiert. Im Anschluss wird die Rasenfläche eingesandet und mit einem Spezialgerät tiefenaerifiziert (belüftet), um den Sand in die Rasentragschicht zur Saatvorbereitung einzuarbeiten. Danach erfolgt eine Rasennachsaat im Punktsaatverfahren. Dabei wird die Rasennachsaat auf die gesamte Fläche aufgebracht, auf den beschädigten Flächen verstärkt. Zum Abschluss erfolgt eine Regenerationsdüngung.

Die gesunde Rasenfläche bleibt bestehen und die beschädigten Flächen werden durch die Nachsaat wieder begrünt. Vor Einbringung der Nachsaat sollte ein Kressetest durchgeführt werden. Der Test dient der Kontrolle, dass die Nachsaat in dem bearbeiteten Boden keimen kann und das Glyphosat nicht nachwirkt.

Drei Monate Wartezeit

Der Rasen soll dann nach etwa 12 bis 15 Wochen wieder bespielbar sein. Die Verwaltung geht von rund 20.000 Euro Kosten für die Reparatur des Rasens aus. Die Kosten für die jährlichen Pflegemaßnahmen sind bereits mit 9.000 im Haushaltsplan berücksichtigt. Die beinhalten das Vertikutieren und Aerifizieren des Rasens.

Polizei tappt im Dunkeln

Wer die Schäden verursacht hat, bleibt weiter im Dunkeln. Man stehe in ständigem Kontakt mit der Polizei, sagte Tielebörger, aber neue Erkenntnisse gebe es leider nicht. (red/cli)

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