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Kandel: Stadt unterstützt gemeinsame Veranstaltung von „WIR sind Kandel“ und „Kandel gegen Rechts“ – Linke-Antrag nochmals diskutiert

Foto: Pfalz-Express

Kandel – Die Stadt will ein gemeinsames Event von „WIR sind Kandel“ und „Kandel gegen Rechts“ unterstützen. Das teilte Stadtbürgermeister Günther Tielebörger (SPD) während der Stadtratssitzung am Donnerstagabend mit.

Die beiden Bündnisse hatten als ein Ergebnis eines Workshops mit Klaus Jensen (Konfliktberater [1], Ehemann von Ministerpräsidentin Malu Dreyer) am 18. Januar eine gemeinsame Veranstaltung beschlossen.

Soweit bis jetzt bekannt, soll es an Pfingsten ein Fest in der Bienwaldhalle mit Musik und verschiedenen Bands geben. Dafür erlässt die Stadt die Hallenmiete. Man unterstütze das Vorhaben natürlich, sagte Tielenbörger.

1 Euro pro „Frauenbündnis“-Demo-Teilnehmer für Migranten

Skeptischer zeigten sich die Räte zum Antrag der Fraktion Die Linke zur Einrichtung eines Spendenfonds zugunsten von Migrationseinrichtungen, der eigentlich schon am 14. November 2018 im Rat angenommen wurde. Bewegt hat sich bislang nichts – irgendwie schien der Antrag in Vergessenheit geraten zu sein.

Linke-Fraktionssprecher Volker Blatsch erläuterte also nochmals, wie man sich den Spendenfonds vorstellt: „Bei Demonstrationen in Kandel wird für jeden Demonstranten einer rechten Gruppierung ein 1 Euro in einen Fonds eingezahlt.“ Als Grundlage sollen die von der Polizei gemeldeten Teilnehmerzahlen dienen. Das so gesammelte Geld soll eine Institution oder einer Einrichtung für Migranten bekommen. „Die Nutznießer der Spenden wären dann genau diejenigen, gegen die das rechte Spektrum in Kandel demonstriert“, so Blatsch.

Die Demonstranten des „Frauenbündnisses Kandel“ seien doch schon recht stark geschrumpft, meinte Stadtbürgermeister Tielebörger: „Das sind doch nur noch 50 bis 70 Leute.“ Er fragte nach, wer denn den Fonds füllen solle. Jeder, der wolle und der unter dem Demos leide, antwortete Blatsch: „Bürger, Geschäftsleute, Vereine beispielsweise.“ Außerdem gelte es, ein Zeichen zu setzen, denn Kandel sei wegen der rechten Demos in der Außenwirkung mit einem schweren Makel behaftet. Das „Frauenbündnis“ hat inzwischen für den 6. April wieder eine Kundgebung in Kandel angekündigt.

Die SPD hatte Zweifel: „Das wird nichts bewirken, es hält die Rechten nicht vom demonstrieren ab.“ Jutta Wegmann (Grüne) sieht die Idee, die auch in anderen Städten praktiziert wird, positiv und lud Blatsch ein, seine Vorschläge bei einem Treffen von „Wir sind Kandel“-Aktiven einzubringen.

Der Beschluss am Ende der Diskussion: Die Fraktionen des Stadtrats wurden gebeten, sich mit dem Vorschlag zu beschäftigen. (cli).

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