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„Kandel im Wandel“: Bürger sollen Ideen für „aktive Stadt“ einbringen -„Innenstadtforum“ am 28. Juni

V.li.: Volker Poß, Michael Kleemann, Günther Tielebörger, Silke Struppler. Foto: Pfalz-Express [1]

V.li.: Volker Poß, Michael Kleemann, Günther Tielebörger, Silke Struppler.
Foto: Pfalz-Express

Kandel – Die „aktive Stadt“ geht in die nächste Runde: Am Donnerstag haben Bürgermeister Günther Tielebörger, Dipl.-Ing. Michael Kleemann vom Landauer Büro „Stadtimpuls“, Verbandsbürgermeister Volker Poß und und Dipl-Ing. Silke Struppler von der Verwaltung in einem Pressegespräch die nächsten Schritte vorgestellt.

Zur Information: Im August letzten Jahres wurde die Stadt in das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadtzentren“ aufgenommen. Der Förderbescheid hat einen Umfang von rund 6 Millionen Euro. Damit können Projekte zur Stadtentwicklung finanziert werden.

Mit den „Vorbereitenden Untersuchungen“ (§141 BauGB) wurden und werden weiterhin die sozialen, strukturellen und städtebaulichen Verhältnisse und Trends erfasst und analysiert – Kandel soll zukunftssicher gemacht werden und die Bürger haben ein gewichtiges Wort mitzureden.

Veränderungen wie Konkurrenz durch zunehmenden Online-Handel, der demografische Wandel und die Gesundheitsversorgung, das Stadtbild, Ladenleerstände, Tourismus, Freizeit und Unterhaltung werden unter die Lupe genommen und sollen ausgerichtet werden auf künftige Entwicklungen. Auch die Kultur sei ein „knallharter Wirtschaftsfaktor“, so Kleemann. „Die Imagefaktoren haben sich gewandelt.“

„Innenstadtforum“ am 28. Juni

Vorgestellt und diskutiert werden bisherige Überlegungen am 28. Juni wird beim „Innenstadtforum“ in der Stadthalle, zu dem alle Bürger eingeladen sind. „Wir hoffen, am diesem Abend noch mehr gute Ideen zu bekommen“, sagte Michael Kleemann. „Große Vorträge“ gebe es nicht, dafür sollen die Mitwirkungsmöglichkeiten für Bürger und Gewerbetreibende besprochen, Anregungen eingeholt und Arbeitsgruppen gebildet werden.

Am 4. Juli werden dann die Diskussionsergebnisse des „Innenstadtforums“ in der “1. Zukunftswerkstatt“ vertieft und Ideen und Lösungsansätze erarbeitet.

Beide Veranstaltungen bilden die Grundlage für weitere Themenworkshops im Spätsommer. Das Büro Stadtimpuls führt zudem Befragungen bei Passanten in Kandel und außerdem in den Verbandsgemeinden durch. Auch eine online-Befragung ist angedacht.

Fit für die Zukunft

Das Erscheinungsbild der Stadt mit seinen historischen Fachwerkhäusern spiele ebenfalls eine große Rolle, sagte Bürgermeister Tielebörger. Deshalb sollen noch vor der Sommerpause Geschäftsinhaber und Grundstücks- bzw. Immobilieneigentümer befragt werden, denn auch sie könnten mithelfen, das Stadtbild aufzuhübschen – „sie sollten mitziehen“, so Tielebörger.

Letztendlich wird ein städtebauliches Entwicklungskonzept erstellt. Darin enthalten ist auch ein „City-/Zentrumsmanagement“, ein „Kümmerer“, wie Volker Poß sagte. Dem komme mit der Beratung der Bürger und Geschäftsleute eine wichtige Funktion zu.

Ziel ist die Stärkung und Belebung der Innenstadt, insbesondere des Einzelhandels. Digitale Marktplätze sollen geschaffen werden und funktionslose Gebäude und Flächen wieder Leben eingehaucht bekommen. Neben der öffentlicher Infrastruktur sollen Freiflächen und Plätze aufgewertet werden.

Auch die Wohnsituation in der Innenstadt will man in Kandel stärken. Besonders im Blick hat die Stadt dabei die ältere Generation.

Insgesamt soll also die „Aktive Stadt“ neben Analysen und Konzepten vom Fachmann mit Ideen und Vorschlägen der Bürger entwickelt werden.  Mit dem Projekt wolle man eine Vorreiterrolle in Rheinland-Pfalz einnehmen, so Poß.

Noch wird ein Slogan gesucht, der die Bevölkerung triggert und Interesse wecken soll – „Kandel im Wandel“ passe ganz gut, meinten Kleemann und Tielbörger.

Fortschritt statt Stillstand

„Kandel muss sich weiterentwickeln, sonst fallen wir zurück“, mahnte Tielebörger. Die Einkaufssituation in Kandel sei ein Aushängeschild und müsse unbedingt erhalten und weiter vorangetrieben werden. Leerstände könnten eine bedrohliche Entwicklung nehmen. Dafür müssten die Gründe eruiert werden. Denkbare Ursachen wären möglicherweise hohe Miet- oder Pachtpreise, Erbangelegenheiten, Sanierungsstau, hohes Alter und Geschäftsaufgabe der Eigentümer – es gelte, „vielfältig an die Situation“ heranzugehen.

Die ärztliche Versorgung will man in Gesprächen mit Ärzten und der Asklepios-Klinik im Auge behalten, auch wenn das noch „kein berennendes Thema“ sei.

Eins ist allen klar: „Die Bürgerbeteiligungsveranstaltungen dürfen auch nicht in den nächsten 10 bis 15 Jahren abreißen“, sagte Michael Kleemann. Der, der sich beteilige, habe auch die Chance, dass seine Ideen umgesetzt würden. (cli/red)

„Innenstadtforum“ am 28. Juni, Stadthalle Kandel, Kultursaal,19 Uhr.

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