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Jung will Abzugsdatum aus Afghanistan überprüfen – US-Luftwaffe greift in Kundus ein

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Bundeswehrsoldaten im Schützenpanzer Marder beim Einsatz in Afghanistan.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Nach der Eroberung der afghanischen Provinzhauptstadt Kundus durch die radikal-islamischen Taliban stellt die Unionsfraktion im Bundestag den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan infrage.

„Wir müssen prüfen, ob wir das Abzugsdatum halten können, denn wir müssen ein stabiles Afghanistan hinterlassen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Franz Josef Jung (CDU), dem „Tagesspiegel“.

Das Beispiel Irak zeige, dass ein zu früher Abzug „katastrophale Folgen“ haben könne, warnte der CDU-Politiker. Es dürfe nicht sein, „dass die Bundeswehr mehr als 50 Soldaten verliert, damit anschließend die Taliban wieder die Macht übernehmen“, so der frühere Verteidigungsminister weiter.

„Deshalb darf die Option eines längeren Verbleibs einer erheblichen Präsenz internationaler Streitkräfte und damit auch der Bundeswehr über das Jahr 2016 hinaus nicht ausgeschlossen werden.“ 

US-Luftwaffe greift in Kundus ein

Die US-Luftwaffe hat inzwischen in die Gefechte zwischen Regierungstruppen und der radikal-islamischen Taliban in der nordafghanischen Stadt Kundus eingegriffen. „US-Streitkräfte haben einen Luftangriff in Kundus geflogen“, sagte ein Sprecher des US-Militärs in Kabul.

Zuvor hatte die afghanische Regierung eine Gegenoffensive zur Vertreibung der Taliban aus Kundus gestartet. Regierungstruppen seien am Dienstagmorgen in die Stadt eingedrungen und hätten das Polizei-Hauptquartier und ein Gefängnis zurückerobert, hieß es seitens eines Polizeisprechers.

Die Taliban hatten am Montagmorgen mit dem Sturm auf die Stadt begonnen und sie wenig später nahezu vollständig eingenommen.

(dts Nachrichtenagentur)

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