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Jubiläumslauf der VR Bank Südpfalz mündet in Vertreterversammlung: Bankvorstand blickt auf ein sehr gutes Geschäftsjahr 2014 zurück

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Begonnen mit dem Vorschussverein Edenkoben verbreitete sich ab dem Jahr 1865 die genossenschaftliche Idee wie ein Lauffeuer in der Südpfalz. 150 Jahre später entfachen Repräsentanten aus allen fünf Regionalmärkten der VR Bank Südpfalz symbolisch erneut das genossenschaftliche Feuer.
Foto: red

Landau. Feurig begann die diesjährige Vertreterversammlung der VR Bank Südpfalz in der Jugendstil-Festhalle in Landau. Stellvertretend für jeden Regionalmarkt der Bank entfachten fünf Fackelträger, auf den Tag genau 150 Jahre nach Gründung des ältesten Zweiges des Kreditinstituts in Edenkoben, die Flamme des Genossenschaftsgedankens.

„Das genossenschaftliche Feuer brennt heute noch wie vor 150 Jahren“, eröffnete der Vorstandsvorsitzende der Bank Christoph Ochs und begrüßte zusammen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Roland Eiswirth für den Regionalmarkt Edenkoben Marliese Gillet-Hasslinger von der Paul und Yvonne Gillet-Stiftung, für den Regionalmarkt Landau die Dahlienkönigin der Landesgartenschau Magdalena Rehm, für den Regionalmarkt Germersheim den Bellheimer Lord Gerhard Schlindwein, für den Regionalmarkt Rülzheim die Landtags-Vizepräsidentin Barbara Schleicher-Rothmund und für den Regionalmarkt Kandel den BI-KA-GE-Sitzungspräsidenten Karl-Heinz Schöttinger.

Sie waren die Schlussläufer eines Sternlaufes, der sich über den ganzen Tag hinweg auf fünf Routen von Filiale zu Filiale durch das Geschäftsgebiet der Bank bewegte. „365 Teilnehmer waren in 45 Gruppen mit 152 Transportmitteln unterwegs, darunter zahlreiche Oldtimer-Fahrzeuge, Traktoren, Pferde mit und ohne Kutsche, Feuerwehrfahrzeuge, Fahrräder in allen Facetten und auch Fußgänger“, berichtete Ochs.

Über 750 Gäste, darunter 211 Vertreter, waren in die Jugendstil-Festhalle gekommen, um bei diesem Auftakt in ein furioses Jubiläumsjahr dabei zu sein. Ochs zollte in seinem Bericht über das Geschäftsjahr vor allem den Gründern der Bank Respekt und Ehrfurcht, weil sie durch ihre Arbeit die VR Bank Südpfalz zu dem gemacht hätten, was sie heute sei, und schlug immer wieder die Brücke von heute zum damaligen Vorschussverein in Edenkoben. „Vertrauen ist die Basis, die uns 150 Jahre getragen hat“, so Ochs und berichtete, dass derzeit 89.860 Kunden 223.665 Konten führen und insgesamt ein bilanzielles Geschäftsvolumen von rund 2,7 Milliarden Euro unterhalten.

Ochs und seine Kollegen Jürgen Büchler und Clifford Jordan zeigten sich sehr zufrieden mit dem Jahresergebnis der Bank. Die Bilanzsumme der Bank stieg um 3,6 Prozent auf 1,779 Milliarden Euro an. Die bilanzierten Kundeneinlagen stiegen um 0,7 Prozent auf 1,336 Milliarden Euro an.

Das Kundenkreditvolumen wuchs um 2,7 Prozent auf 1,379 Milliarden Euro. Rund 299 Millionen Euro neues Kreditgeschäft hat die Bank im letzten Jahr getätigt. 3.629 Kreditanträge von Mittelständlern und Privatkunden wurden genehmigt. Ochs berichtete, dass die ersten Kredite des Vorschussvereins Edenkoben im Jahr 1865 an die Möbelfabrikanten Christian und Heinrich Niederhöfer (2.000 Gulden) und den Seifensieder Philipp Ohler (1.000 Gulden) vergeben wurden. „Diese Leute haben das Geld bekommen im Vertrauen, dass sie es zurückzahlen“, so der Vorstandsvorsitzende.

„Nach dem gleichen Prinzip handeln wir noch heute.“ 266,6 Millionen Euro legte die Bank am Ende des Jahres an den Geld- und Kapitalmärkten so an, damit sie jederzeit liquide ist. „Wir sind unterwegs mit viel Augenmaß und machen keine Geschäfte, die wir nicht verstehen“, so Ochs.

Auch weiterhin werde die Bank in die Fläche investieren. Ochs sieht das für eine Genossenschaftsbank als selbstverständlich an und erinnerte an die im letzten Jahr bezogenen Filialen in Jockgrim und Weingarten. „Wir bauen anspruchsvoll. Unsere Filialen sind unverwechselbar“, so Ochs. „Unser äußeres Erscheinungsbild soll einmal mehr die Qualität unserer Leistungen zum Ausdruck bringen.“ Der Bankvorstand präsentierte erste Skizzen des bereits begonnenen Erweiterungsbaus des Verwaltungsgebäudes in Landau. „Diese Baumaßnahme lässt uns Abläufe verbessern und damit Kosten sparen“, erläutert Ochs. „Wir können in den neuen Räumlichkeiten weit mehr Geschäft abwickeln als heute.“

Mit einem Eigenkapital von 172,5 Millionen Euro ist die Genossenschaftsbank überdurchschnittlich ausgestattet. 12,8 Millionen Euro davon sind Geschäftsguthaben der 48.229 Mitglieder der Bank. Die Mitgliederzahl ist 2014 um 1.014 gewachsen. Ochs erinnerte daran, dass 1865 in Edenkoben alles mit 35 ehrenwerten Bürgern begann.

In seinem Ausblick betonte Ochs: „Wir sind für die Zukunft gerüstet, aber wir werden auch neue Wege gehen müssen“. Er äußerte mit großer Zuversicht, dass die VR Bank Südpfalz die Herausforderungen meistern werde mit ihrem Grundprinzip „Qualität, bei allem was wir tun“.

Eine große Herausforderung seien die rückläufigen Zinsmargen, die unter anderem durch steigende Provisionsmargen aufgefangen werden können. „Wie in der Vergangenheit, müssen wir immer wieder neue Geschäftsfelder erschließen, die Mehrwert stiften“, so Ochs und erinnerte an die erfolgreichen Kooperationen mit den genossenschaftlichen Verbundpartnern R+V Versicherung (gegründet 1898), Bausparkasse Schwäbisch Hall (gegründet 1931) und Union Investment (gegründet 1956), auf die heute ein Großteil des Provisionsergebnisses von 13,1 Millionen Euro entfällt.

Die Versammlung genehmigte den Jahresabschluss 2014. Der Verwendung des Jahresüberschusses von rund 4,9 Millionen Euro mit Ausschüttung einer Dividende von 5,6 Prozent für die ersten 15 Geschäftsanteile und 1,25 Prozent für alle weiteren Anteile stimmten die Vertreter zu.

Wegen Erreichens der Altersgrenze schieden die Mitglieder Reinhard Bossert, Roland Henigin und Walter Kercher (alle Neustadt) aus dem Aufsichtsrat aus und konnten nicht wieder gewählt werden. Alexandra Kokkinis-Fellhauer (Germersheim) und Wolfgang Wiesner (Landau) erhielten erneut das Vertrauen. Neu in das Gremium gewählt wurde Thomas Ehl aus Scheibenhardt.

Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer lobte die VR Bank Südpfalz dafür, wie sie Gemeinschaft lebe. „Dass Wohlstand heute so breit gestreut ist, haben wir auch dem genossenschaftlichen Gedanken zu verdanken“, so Schlimmer. „Unsere Region partizipiert vom Erfolg dieser Bank.“ Die VR Bank Südpfalz sei ein gesundes Unternehmen, weise ein hervorragendes äußeres Bild auf und liefere beeindruckende Auftritte, betonte Wolfgang Köhler, Vorstandsmitglied der DZ Bank Frankfurt in seinen Grußworten für den genossenschaftlichen FinanzVerbund. (red)

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