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Journalist und Autor Peter Hain veröffentlicht neues Buch: „Die AfD-Story-Störfall oder Erfolgsmodell?“

Journalist und Autor Peter Hain versucht, der AfD auf den Grund zu gehen.
Foto: privat

Bad Dürkheim – Den AfD-Slogan „Mut zur Wahrheit“ hat der Journalist Peter Hain sehr wörtlich genommen und veröffentlichte jetzt sein Buch: „Die AfD-Story – Störfall oder Erfolgsmodell?“. Der Pfälzer, Jahrgang 1940, ist seit drei Jahren Parteimitglied, allerdings ohne Amt und Mandat.

„Ich möchte drängende Fragen beantworten, Probleme der Partei erklären“, sagt Peter Hain, der in Neustadt aufwuchs, in München, Hamburg, Köln und Berlin als Journalist arbeitete. „Aber mein Buch ist keine Abrechnung, auch keine Propaganda, eher ein pro und contra“.

„Drei Jahre in der AfD sind so spannend wie 30 Jahre CDU“, schreibt der Autor. In der Tat. Keine Partei polarisiert so sehr, ist so gespalten wie die AfD. Für viele Bürger sind ihre Anhänger bestenfalls Rechtspopulisten und im schlechtesten Fall „Nazis“. Die Recherchearbeit des erfahrenen Journalisten dauerte mehr als drei Jahre, er nahm an hunderten von Wahlveranstaltungen, Parteitagen und Stammtischen teil. Hain ist bundesweit mit zahlreichen Parteimitgliedern vernetzt. Viele Parteigrößen lernte er persönlich kennen. „Ich habe auch Machtkämpfe sowie Hass, Hetze und Intrigen in der Partei und vom politischen Gegner erlebt.“

Quelle: peter hain

Ein Journalist auf den Spuren seiner Partei, die trotz aller Widerstände erfolgreich zu sein scheint. „Die AfD hat Deutschland wachgerüttelt, für eine echte Opposition gesorgt“, meint der Autor. In seinem Buch beantwortet er aktuelle Fragen: Wer erfand den Namen AfD, welches Geheimnis steckt hinter dem blauen Partei-Logo mit dem roten Pfeil? Warum ist das Nazi-Etikett falsch? Und warum kann der „Prüffall“ die AfD nicht stoppen? Hain stellt auch die Frage: Ist der Verfassungsschutz überhaupt noch zeitgemäß, und wird er nicht eines Tages selbst zum „Prüffall“? Einige seiner Texte sind diskussionswürdig, fordern politisch Andersdenkende zum Widerspruch heraus.

So einfach ist das nicht, was Hain da schreibt. Immerhin nimmt er seinen Berufsstand, den Journalismus, in Schutz, verurteilt Beschimpfungen wie „Lügenpresse“. Hain kritisiert: „So geht das wirklich nicht! Bei einigen Protesten gegen die Presse habe ich mich für die eigenen Leute geschämt.“ Er fordert einen offenen, ehrlichen Diskurs zwischen Journalisten und Parteileuten im Namen der Meinungsfreiheit.

Bemerkenswert im Buch seine Porträts, in denen die AfD-Frontleute Alexander Gauland, Jörg Meuthen, Uwe Junge und Parteigründer Konrad Adam zu Wort kommen. Interessant auch die Schilderung der AfD-Lokalpolitik am Beispiel des Kreisverbandes Bad Dürkheim. Der Autor beleuchtet ausführlich auch die Rolle der AfD-Ex-Chefin Frauke Petry, die er schon lange vor der AfD kennenlernte, sowie der Kanzlerin Angela Merkel, die er in ihrer Heimatstadt Templin besuchte. Für ihn haben beide Frauen großen „Anteil“ am Erfolg der Rechtspartei.

Auch CDU-Mitglied Prof. Max Otte, der aber AfD wählt, wird porträtiert und sein „Kampf um das Demokratie-Schloss Hambach“, wobei er vom Autor unterstützt wurde. Mutig schildert Hain aber auch die internen Parteikämpfe in Rheinland-Pfalz um AfD-Chef Uwe Junge, die Macht der „offenen, kritischen Briefe“ und porträtiert Christiane Christen, die rechte Rebellin und Mitinitiatorin von „Kandel ist überall“.

In einem Kapitel berichtet Hain ausführlich über diese Demos, lässt Befürworter und Gegner zu Wort kommen. Ebenso interessant, MdB Sebastian Münzenmaier, der ja in Annweiler aufwuchs, mit seinen 29 Jahren eine erstaunliche Polit-Karriere hinlegte, aber auch umstritten ist.

In Annweiler ist richtig was los: Auch Matthias Tönsmann ist hier beheimatet, kandidiert dort für das Bürgermeisteramt. Seine Polit-Story hat es in sich: Warum und wie er gegen den AfD-Chef Junge um das Amt des Landesvorsitzenden kämpfte und dafür abgestraft wurde. „Ein mutiger Patriot im besten Sinne“, schreibt Peter Hain, fügt hinzu: „Mein Buch zeigt, wie lebendig, obergärig es in dieser jungen Protestpartei zugeht.“ Selbstverständlich verfügt das Buch über einen ausführlichen Quellennachweis.

Es ist  im Buchhandel erhältlich. Weitere Infos unter http://peterhain.info [1] (desa)

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