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Jockgrim: Müll und Sperrmüll im Kastanienweg – Wünstel: „Dringender Handlungsbedarf“

Kein schöner Anblick: Seit knapp zwei Wochen lagert Müll an der Straße. Fotos: v. privat [1]

Kein schöner Anblick: Seit knapp zwei Wochen lagert Müll an der Straße.
Fotos: v. privat

Jockgrim – Seit Tagen steht Müll und Sperrmüll auf der Straße im Kastanienweg. Anwohner fühlen sich beim Anblick von alten Möbeln und Mülltüten gestört. Abgeholt wird die Ansammlung nicht.

Der Fall sei tatsächlich dringend, schreibt Karl Dieter Wünstel, Beigeordneter der Verbandsgemeinde und CDU-Kandidat für das Verbandsbürgermeisteramt, in einer Mitteilung: „Es besteht Handlungsbedarf im Interesse der Nachbarn, der Dorfgemeinschaft, der Flüchtlinge und nicht zuletzt, um populistischer Hetze den Nährboden zu entziehen.“

Die Verbandsgemeinde ist Mieter der Wohnungen im Anwesen in der Kastanienstraße 16. Beide Wohnungen waren bis vor kurzem mit Flüchtlingen belegt.

Am 17. Januar wurde eine der beiden Familien nach Rheinzabern umgesiedelt. Innerhalb von drei Tagen war die Wohnung geräumt, ab dem 19. Januar 2017 war die Familie dann in Rheinzabern untergebracht, berichtet Wünstel und gibt eine Stellungnahme ab:

„Nachdem die Verbandsgemeinde Mieter beider Wohnungen ist, frage ich mich, warum sie sich um diese Müllhalde nicht kümmert.

  • Warum wurde, wenn das Mobiliar schon weggeworfen werden muss, kein Container gestellt und das Material kurzfristig abgefahren?
  • Warum wurde nicht wenigstens ein separater Sperrmülltermin vereinbart?
  • Warum wurden die Essensreste nicht verschlossen gelagert?
  • Wie lange will die Verbandsgemeinde den Bewohnern der Wohnung im Obergeschoss und den Nachbarn eine solche Müllhalde erhalten?
  • Im Amtsblatt 2-2017 wurde von der Verbandsgemeinde ein Text zur Vermeidung von Rattenbefall veröffentlicht. Und wie verhält sich die Verbandsgemeinde? Wo bleibt da die Vorbildfunktion?

Beim Thema ‚Unterbringung von Flüchtlingen‘ läuft es offenbar immer noch nicht optimal. Klar, die Verbandsgemeinde, zu deren Aufgaben eben diese Unterbringung zählt, wurde 2015 vom Ansturm der Flüchtlinge fast überrollt und musste sich in den neuen Aufgaben erst zurechtfinden. Aber mittlerweile ist es 2017…

Müll, Jockgrim, Kastanienweg [2]

Natürlich gehen vor Ort die Wogen hoch. Schnell sind die „Schuldigen“ benannt: „Die Asylanten…“, „Dass die Ortsgemeinde (nicht die Verbandsgemeinde!) sowas duldet…“, „Jetzt können die Paten vom Beirat mal zeigen, …“. Und damit trifft man meines Erachtens eindeutig jeweils die Falschen:

  • Die umgesiedelte Familie war nach Meinung von Nachbarn sehr auf Sauberkeit und Ordnung bedacht.
  • Die Ortsgemeinde hat mit der Mietsache gar nichts zu tun.
  • Die Paten machen einen hervorragenden Job und sind hier auch nicht betroffen.

Die Verbandsgemeinde ist der Mieter. Sie wirbt mit „die Verbandsgemeinde als verlässlichem Mieter, der die Bewohner betreut, bei Auszug die Wohnung in den Ausgangszustand zurückversetzt und pünktlich zahlt“. Die Verbandsgemeinde hat mittlerweile einen Immobilienbetreuer und ein Wohnungsteam. Bei Bedarf – und der kann wieder kommen, niemand kann die Situation heute genau einschätzen – soll auch in Zukunft wieder bezahlbarer Wohnraum auf dem freien Markt angemietet werden können.

Ob man die Verbandsgemeinde angesichts diesen Verhaltens weiterhin als verlässlichen Partner sieht? Wird man ihr weiterhin Vertrauen entgegenbringen? Ich meine: So wie in diesem Fall in Jockgrim darf das nicht laufen. Das muss besser werden!

Verwunderlich: Dem Vermieter soll bis letzte Woche keine Kündigung der Wohnung vorgelegen haben. Die Miete gehe weiterhin bei ihm ein“, so Wünstel. (red)

Müll, Jockgrim, Kastanienweg - 3 [3]

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