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Jahrmarkt in Rheinzabern – Kirchweihfest vom 24. bis 27. August

Prost! Ortsbürgermeister Beil mit Bürgermeister-Kollegen nach dem Fassanstich.
Fotos(Archiv): Trauth

Rheinzabern – Die Gemeinde Rheinzabern lädt wieder zum Jahrmarkt ein, dem Kirchweihfest im bald 2000-jährigen Römerdorf, und heißt alle Gäste aus nah und fern herzlich willkommen.

Fest mit Tradition am 4. Augustwochenende

Traditionell heißt es am vierten Wochenende im August: „Rheinzammer Markt“ – Kirchweihfest – heuer vom 24. bis 27. August. Aus der gesamten Südpfalz wird es wieder Gäste zum Marktplatz in der Bahnhofstraße ziehen, wo rund um den urigen Kastanienhain ein buntes Vergnügungs-Tivoli aufgebaut ist. Ob Feinschmecker, Glücksritter, Rosenschütze, Leckermäulchen oder Neuigkeitensucher – es gibt viele Gründe zum Besuch.

Bequem lässt sich der Rheinzaberner Markt mit der S-Bahn erreichen, Linie S 51 und S 52 halten am nur wenige Meter vom Festplatz entfernten Bahnhof. Genuss ohne Reue danach ist möglich.

Platz zum Verweilen

Ein einladender Sommergarten im Bereich des Kinderkarussells eignet sich besonders zum Beobachten der Flaneure jeglichen Alters, ist die Kerwe doch auch ein Laufsteg für Jung und Alt. Reichlich Grün und gastronomische bzw. schaustellerische Angebote animieren insbesondere junge Familien zur längeren Verweildauer, während die Kinder Karussell fahren. Zünftiger geht es im schattigen Kastanienhain zu, einem Platz, wie er selten ist und wo man sich in einen bayerischen Biergarten versetzt fühlen kann.

Biergarten-Flair im Schatten des Kastanienhains.

Vier Tage geht es rund

Tradition ist Trumpf beim „Rheinzammer Markt“, denn viele fühlen sich nostalgisch an ihre Jugendzeit erinnert. Eine Reihe von Aktionen und Ritualen zählen unbedingt dazu.

Nach der feierlichen Eröffnung am Samstag mit Festumzug, Errichtung des Kerwebaums, Fassanstich mit Böllern und Freibier bildet ein musikalischer Frühschoppen mit Weißwurstessen am Kerwesonntag, ab 11 Uhr, den Auftakt zum zweiten Tag. Der MV Lyra unterhält mit Blasmusik, während die Familie Hartmann sich in bewährter Weise als Konzert-Sponsor erweist.

Blasmusik vom Feinsten beim Frühschoppen am Sonntagmorgen.

Derweil umweht der Duft kulinarischer Köstlichkeiten die Nasen der Besucher, von denen sich so mancher zum Mittagessen gerne verführen lässt.

Der Kerwemontag hat sein besonderes Flair. Traditionell zieht es viele Besucher aus den Nachbargemeinden zum idyllischen Marktplatz. Am „heiligen Montag“ zu feiern, bedeutete früher einen „kontrollierten Tabubruch“, worüber sich heute jedoch niemand mehr Gedanken macht. Dank eines guten Radwegenetzes lässt es sich auch etwas ausgiebiger genießen. Der Dienstag steht dann im Zeichen des Ausklangs, schließlich muss der letzte Cent vom „Kerwegeld“ unter die Leute gebracht werden.

Geschmaust und gefeiert wird jedoch nicht nur auf dem Marktplatz: Auch die Rheinzaberner Gastronomen laden zum Kerwe-Essen ein – nach wie vor eine gerne gepflegte Tradition im Dorfgasthaus.

Drei Ausstellungen als Dreingabe

Vor oder nach dem Marktplatzbesuch gibt es heuer gleich drei Ausstellungen. Da ist die frisch eröffnete archäologische Sonderausstellung „Römischer Küchenfund von Rheinzabern“ im Terra Sigillata Museum (Sa. 11-15 Uhr, So. 11-17 Uhr).

„Leben und Arbeiten – früher“ heißt die Ausstellung (So. 13-18.00 Uhr) im ehemaligen Bauernhof von Hildegard und Alfred Müller, Rappengasse 14, wo es sich ins frühere Landleben eintauchen lässt, dessen absolutes Highlight die Kerwe war. Schließlich zeigen die Modelleisenbahnfreunde am Kerwesonntag (13-18 Uhr) ihre Modellbahnanlage im Keller der KiTa Mühlgasse.

Umzugsstart bei der Grundschule

Der Rheinzaberner Markt startet in bewährter Weise mit einem schwungvollen Auftakt. Gemeinde und Kulturgemeinschaft organisieren einen farbenprächtigen Umzug, der sich um 17 Uhr an der Grundschule in der Rappengasse in Bewegung setzt und durch Rappengasse, Hauptstraße und Bahnhofstraße zum Marktplatz führt.

Zugabfolge festgelegt

Mit schmissiger Blasmusik geleitet der MV Lyra den Festzug zur Römerdorf – „Wies’n“. Es folgen der Kerwebaum und die wunderbare Erntekrone. Erstmals trägt Floristin Sevinc Alabulut Hauptverantwortung für das Binden des Kerwekranzes. Danach kommen mit einer gezierten Bier-Schubkarre die Festwirte (heuer der OGV und die Tennisabteilung des TV 1890). Der Schützenverein mit seinen Böllern schließt sich an.

Der bunte Kerwekranz grüßt weit ins Land hinaus.

Den Schluss des bunten „Lindwurms“ bildet eine Riesenschar von Kindern und Eltern der Kitas und der Grundschule. Stolz tragen die Kleinen ihre in der KiTa gebastelten Kerwestecken. Vor dem Start erhält jedes Kind von der Gemeinde das/die traditionelle Kerwebrezel überreicht. Dazu gibt es Winkefähnchen in den Farben Rheinzaberns. Früh übt sich, wer das Feiern lernen will.

Die Feuerwehr packt an

Gegen 17.30 Uhr am Marktplatz angekommen, übernimmt die Feuerwehr den Kerwebaum, um ihn in gewohnter Routine aufzurichten. Jeder Handgriff ist eingeübt, denn so mancher Feuerwehrmann war schon als Kind beim Umzug dabei. Währenddessen greifen der Ortsbürgermeister und die Beigeordneten zur Schaufel, um den Kerwebaum mit Erdreich zu stabilisieren. Mitreißende Marschmusik der MV-Musiker lässt dabei so manche Schweißperle vergessen. Schließlich beflügelt auch die Hoffnung auf köstlichen Gerstensaft zu „schauflerischen“ Höchstleistungen.

Warten auf den Moment

Wehen dann die bunten Bänder des Erntekranzes hoch oben ins Land und ist die obligatorische „Kerwered“ des Ortsbürgermeisters verklungen, so legen die Hubertus-Schützen ihre Gewehre an. Und sitzt der Zapfhahn im Spundloch des Bierfasses, dann verkünden die Jubel-Böller: Der Jahrmarkt ist eröffnet, „‘s esch Kerwe bis zum Dienschdachowend“! Und darauf gibt es Freibier im Krug und eingefangenen Pfälzer Sonnenschein im Schoppenglas. Tanja Hartmann spendiert Freikarten für ihr Karussell, so dass es rundgehen kann.

Mitbringsel nicht vergessen

Die Rheinzaberner und alle Gäste indes sind angehalten zu feiern, dass sich die Balken biegen und das Fest zum Erfolg wird. Da die Kirchweih stets auch mit Nostalgie verbunden ist, erinnert der Ortsbürgermeister an das Mitbringsel für Oma, Opa, Alte und Kranke. Sie erinnern sich gerne an die Zeiten von Bratwurst mit Kraut, Lakritz, Zuckerstangen, Makronen, Magenbrot und „Mohrenköpfe“.

Der Jahrmarkt, wie die Kerwe im Römerdorf heißt, bewahrt noch immer seine Faszination.

Jahrmarktauftakt am Samstag, 24. August, im Telegrammstil

  •  Ab 16.45 im Schulhof der Grundschule „An der Römerstraße“: Aufstellung mit Brezelausgabe
  • 17 Uhr: Abmarsch des Festzugs
  • Ab 17.30 auf dem Marktplatz: Eröffnung des Festes mit Errichten des Kerwebaums, Fassanstich und Böllern
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