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Jahrestag der Bombardierung von Pforzheim am 23. Februar: Demo eskaliert

Foto: Waldemar Gress / Einsatz-Report24

Pforzheim – Bei einem Beinahe-Aufeinandertreffen von Protestlern gegen die „Fackelmahnwache“ des rechen Spektrums ist es am Jahrestag der Bombardierung Pforzheims zu Ausschreitungen gekommen.

Am 23. Februar 1945 war die Stadt [1] bei einem Luftangriff von hunderten britischen Bombern innerhalb von 22 Minuten fast völlig zerstört worden. Die Bomben und der nachfolgende Feuersturm in der dicht bebauten Altstadt töteten fast ein Drittel der Einwohner – rund 18.000 Menschen. Viele Teile des Stadtgebiets lagen danach in Schutt und Asche. Auch 77 Jahre später herrscht an diesem Tag noch immer der Ausnahmezustand. 

Kein Verbot für „Fackelmahnwache“

Wie jedes Jahr finden an diesem Tag zahlreichen Gedenkveranstaltungen statt, von der Stadt selbst, von Initiativen oder auch Schulen. Allerdings gibt es auch Fackelzug der Rechten. Den wird die Stadt einfach nicht los. Das Bündnis „Pforzheim nazifrei“ will schon länger ein Demoverbot, das aber scheitert an den hohen rechtlichen Hürden – die Meinungsfreiheit ist im deutschen Gesetzt ganz weit oben angesiedelt. 

Massiver Pfeffersprayeinsatz und Vormarsch von Wasserwerfern

Am Dienstagabend nun eskalierte die Situation, nachdem die Polizei einige Teilnehmer des Protestzugs daran hinderte, die Sperrung zur „Fackelmahnwache“ von etwa 40 Rechten auf dem Wartberg zu durchbrechen.

Es wurden Feuerwerkskörper abgefeuert und mindestens zwei Böller auf Beamte geworfen. Die Polizei setzte mit einem massiven Kräfteaufgebot Pfefferspray ein. Sogar Wasserwerfer fuhren vor. Mehrere Personen wurden durch den Pfeffersprayeinsatz verletzt. Gegen 20 Uhr wurde die vor der Absperrung befindliche Versammlung schließlich von der Polizei aufgelöst. (cli)

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