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Jahresabschluss im Speyerer Dom – Bischof Wiesemann: „Das Positive sehen“

Bischof Karl-Heinz Wiesemann bei der Predigt. Foto: Yvette Wagner [1]

Bischof Karl-Heinz Wiesemann bei der Predigt.
Foto: Yvette Wagner

Speyer – Mit „Mut, Zuversicht und Gottvertrauen“ ins neue Jahr, das Leben anpacken und gestalten: Das gab Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den Gläubigen für 2018 ab mit.

Wie jedes Jahr waren sie am Silvester-Nachmittag in den Speyerer Dom geströmt, dessen Sitzplätze auch dieses Mal nicht ausreichten.

In seiner Begrüßung gab sich der Bischof noch nachdenklich. Manche seien vielleicht beunruhigt wegen der weltweiten schwierigen Situation. Andere schauten mit Schmerz zurück und könnten nur betrübt ins neue Jahr schauen.

In seiner Predigt stellte Wiesemann das Positive heraus und leitete daraus Wegweiser für die Zukunft ab. Ausführlich ging er auf das 500. Reformationsjubiläum ein und freute sich, dass es zum ersten Mal ökumenisch gefeiert wurde. Er würdigte dies als ermutigendes Zeichen, das auf einen künftigen gemeinsamen Weg weise und „ein neues bedeutendes Zeitalter eingeläutet hat“.

Mit dem gemeinsam gefeierten Jubiläum habe sich auch die Perspektive umgekehrt. Jetzt, so Bischof Wiesemann, würden evangelische und katholische Kirche nicht gegenseitig zuerst die vermeintlichen Mängel des anderen sehen, sondern die Gaben und Talente, die jeder einbringe.

Dies könnte auch eine Maxime für jeden Einzelnen sein, sagte der Bischof und riet, diese Sichtweise im neuen Jahr zu leben: Bei sich selbst und den anderen solle man nicht nach vermeintlichen oder tatsächlichen Defiziten schauen, sondern auf Begabungen achten.

Wiesemann blickte auch auf die Kundschafterreisen, die Ehren- und Hauptamtliche aus der Diözese nach Südamerika, Afrika, Asien und ins europäische Ausland unternommen hatten.

Das Ziel der Reisen bestehe darin, von der Weltkirche, anderen Gesellschaften und Gläubigen zu lernen. Wiesemann erzählte von den vielen Anstößen, die die Kundschafter mitgebracht hättenund ermutigte jeden Christen, selbst zum Kundschafter zu werden und anderen „freudig vom eigenen Glauben“ zu erzählen.

Die musikalische Gestaltung übernahmen der Mädchenchor, die Domsingknaben, der Domchor und die Dombläser unter anderem mit der Missa „Fidem cantemus“ von Christian M. Heiß, dem Tantum ergo von Malcolm Archer und Liedsätzen von Praetorius und Rüding. Die Leitung hatte Domkapellmeister Markus Melchiori inne, die Orgel spielte Domorganist Markus Eichenlaub. (red/Yvette Wagner)

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