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Iranische Revolutionsgarde übernimmt Verantwortung für Flugzeugabschuss – Ukraines Präsident verlangt Entschädigung

Foto: dts Nachrichtenagentur

Teheran/Kiew  – Die iranischen Revolutionsgarden haben sich für den Abschuss der ukrainischen Passagiermaschine nahe Teheran entschuldigt.

„Ich wünschte, ich könnte sterben und hätte nicht Zeuge eines solchen Unglücks sein müssen“, sagte der Luftwaffenchef der iranischen Revolutionsgarden, Amir Ali Hajizadeh, in einer Videobotschaft an die Nation, das das Staatsfernsehen online veröffentlichte.

Zuvor hatte bereits der iranische Präsident Hassan Rouhani den versehentlichen Abschuss der Boeing 737 eingestanden [1]. „Die Islamische Republik Iran bedauert diesen katastrophalen Fehler zutiefst“, schrieb Rouhani am Samstag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Interne Untersuchungen der iranischen Streitkräfte hätten ergeben, dass Raketen „bedauerlicherweise“ abgefeuert worden seien aufgrund von „menschlichem Versagen“, die zum Absturz des Flugzeugs geführt hätten, so der iranische Präsident weiter.

Die Untersuchungen würden fortgeführt, um diesen „unverzeihlichen Fehler“ zu identifizieren und strafrechtlich zu verfolgen. Am 8. Januar war die Boeing 737 kurz nach dem Start nahe Teheran abgestürzt. Alle 176 Menschen an Bord kamen ums Leben. Kurz nach dem Unglück war noch von einem „technischen Defekt“ die Rede gewesen.

Selenskyj verlangt Entschädigung

Nach Irans Eingeständnis hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Iran aufgefordert, die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen und Entschädigungen zu zahlen.

Man erwarte die Bereitschaft Irans, eine „umfassende Untersuchung“ des Vorfalls durchzuführen, die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen, die Körper der Toten zu überstellen und Entschädigungen zu zahlen, schreibt Selenskyj auf seiner Webseite. Zudem erwarte man eine offizielle Entschuldigung auf diplomatischem Wege.

Der ukrainische Präsident äußerte die Hoffnung, dass die Untersuchung des Flugzeugabsturzes „ohne künstliche Hindernisse und Verzögerungen“ fortgesetzt werde. Er erwarte, dass die 45 ukrainischen Fachleute uneingeschränkten Zugang erhalten und ihnen „volle Kooperation“ zugesichert werde. (dts Nachrichtenagentur)

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