[1]Jaber Albakr hat sich das Leben genommen.
Foto: Polizei
Leipzig – Der vor einigen Tagen festgenommene Syrer Jaber Albakr hat in der Justizvollzugsanstalt Leipzig Suizid begangen.
AKTUALISIERT: Lesen Sie dazu: Toter Terrorverdächtiger Jaber Albakr: Sächsische Justitz sah „keine akute Selbstmordgefahr“ [2]
Er wurde am Mittwochabend in der Gefängniszelle erhängt aufgefunden, bestätigte das Sächsische Justizministerium. Weitere Details sollen am Donnerstagvormittag um 11 Uhr auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden.
Wie das passieren konnte, ist unklar, denn Albakr, dem vorgeworfen wird, einen Terroranschlag auf einen Berliner Flughafen geplant zu haben, soll akut selbstmordgefährdet gewesen sein und sich zudem im Hungerstreik befunden haben. Deshalb habe er unter ständiger Beobachtung gestanden.
Laut der „Bild“-Zeitung wurde er nicht durchgehend überwacht, nur in Intervallen von etwas unter einer Stunde.
Albakr war von Landsleuten, bei denen er Unterschlupf gesucht hatte, überwältigt und an die Polizei übergeben worden. Nach seiner Verhaftung hatte er die Männer bezichtigt, Mitwisser gewesen zu sein. Laut Verfassungsschutz wollte er diese Woche den Anschlag ausführen.
Bei der Durchsuchung einer Wohnung in Chemnitz, in der Jaber Albakr sich aufhielt, wurden am vergangenen Samstag etwa 500 Gramm bereits gemischter Sprengstoff gefunden, zudem etwa ein weiteres Kilo Chemikalien, die zum Bombenbau geeignet sind.
Außerdem stellte die Polizei Zünder sicher und Teile, die nach erster Bewertung zur Herstellung von Rohrbomben gedient haben könnten. Spezialkräfte der sächsischen Polizei hatten die Wohnung in einer Plattenbausiedlung auf einen Hinweis des Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrums (GTAZ) in Berlin hin gestürmt.
Albakr konnte aber dem Zugriff vorerst knapp entkommen und schaffte es trotz überwachter Bahnhöfe und einer fast abgeriegelten Stadt von Chemnitz nach Leipzig.
Momentan – 13.10., 11.30 Uhr läuft die Pressekonferenz der sächsischen Justiz. (red)
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