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Infizierter Knittelsheimer Fußballer kam aus Bayern: Freiwillig Test gemacht – „Hetze und Vorwürfe helfen niemanden“

Foto: Rolf H. Epple

Kreis Germersheim/Knittelsheim – Wie jetzt bekannt wurde, handelt es sich bei dem Fußballer des TuS Knittelsheim um einen der Fälle aus Bayern, die nicht bzw. nicht wie vereinbart informiert wurden.

Der Reisrückkehrer hatte sich am Montag am frühen Morgen an einer Teststation an der Autobahn A8 freiwillig testen lassen. Damit habe er entscheidend dazu beigetragen, dass die Infektion überhaupt so früh bekannt wurde. Ohne Test wäre er noch jetzt nicht als Infektionsfall erkannt, teilte die Kreisverwaltung mit.

In Bayern war es zu einer fatalen Test-Panne gekommen: Mehr als 40.000 Tests wurden innerhalb einer Woche durchgeführt, doch viele Menschen warteten mehr als sieben Tage auf ihre Ergebnisse – die Behörden und Ämter waren offenbar überfordert.

An der Teststation an der Autobahn erhielt der Knittelsheimer die Information, dass er im Fall eines positiven Testergebnisses umgehend innerhalb der nächsten ein bis zwei Tage angerufen werde. Ansonsten, so hieß es, könne er davon ausgehen, dass das Ergebnis negativ sei. Einen Anruf innerhalb dieser Frist habe es nicht gegeben, versichert der junge Mann. Der entscheidende Anruf mit der Information über das positive Testergebnis kam erst am Freitag.

Daher appellieren die Verwaltungsspitzen, Diffamierungen zu unterlassen: „Grundsätzlich lehnen wir jede Form von Hetze ab, ob in Sozialen Netzwerken oder in Gesprächen. Was hier geschehen ist, ist unglücklich. Der Reiserückkehrer hat sich freiwillig testen lassen. Nachdem er die Nachricht über sein positives Testergebnis dann mit Tagen Verzögerung erhalten hatte, reagierte er umgehend und informierte alle seine Kontakte. Die Nachverfolgungen und Testungen laufen bzw. sind eingeplant.“

Gemeinsam mit den Amtsärzten weisen die Landräte und der Oberbürgermeister daher nochmals darauf hin: „Bitte lassen Sie sich testen, warten Sie unbedingt das Ergebnis ab und separieren Sie sich so gut wie möglich. Bitte achten Sie auf Abstand, Hygiene und Atemmaske – und bitte unterlassen Sie Hetze und Vorwürfe. Das hilft niemandem weiter, sondern heizt eine sowieso schon unschöne Situation völlig unnötig an.“

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