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„Im Sternbild der Ukulele“: Wenn zwei eine fantastische Reise unternehmen – Premiere im Chawwerusch Theater

Frau Kräutle (Monika Kleebauer) und LKW-Fahrer Mike (Thomas Kölsch) erleben auf ihrer Tour so manches Abenteuer. Fotos: über Chawwerusch. [1]

Frau Kräutle (Monika Kleebauer) und LKW-Fahrer Mike (Thomas Kölsch) erleben auf ihrer Tour so manches Abenteuer.
Fotos: über Chawwerusch.

Herxheim – Am Freitag, 28. Oktober, findet im Herxheimer Chawwerusch Theatersaal die Premiere des neuen Stücks „Im Sternbild der Ukulele“ statt.

Kann ein „idealer Wohlfühlzustand“ auch ein Scheißdreck sein? Kann eine Reise durch eine reale und eine fantastische Welt auch ins Schlaraffenland führen? Gibt es ein Sternbild der Ukulele?

Vielleicht für solche Menschen, die alles auch „mit anderen Augen“ sehen können, wie Frau Hedwig Kräutle (Monika Kleebauer) – entsprechend dem Spielzeit-Motto des Chawwerusch Theaters. Frau Kräutle ist Schwäbin und Witwe und bekämpft ihr ausgeprägtes Helfersyndrom. Sie möchte die Asche ihres verstorbenen Ottos dem pazifischen Ozean übergeben, so wie sie es ihm einst versprochen hat.

Frau Kräutle verfolgt aber auch ganz eigene Ziele: Sie möchte sich endlich ihren Lebenstraum erfüllen und nach Island reisen und überhaupt mag sie mehr an sich und ihre Reiselust denken. Doch die resolute Dame trifft auf einen alten Bekannten: Ihren ehemaligen Untermieter, den LKW-Fahrer Mike (Thomas Kölsch). Der will überstürzt Deutschland verlassen. Angeblich sei er als Müllfahrer in einen Giftskandal verwickelt worden.

Dringend muss Mike einen undurchsichtigen Deal über die Bühne bringen, der offensichtlich mit seinem Job zu tun hat. Und dann ist da noch die Frage nach Mikes leiblicher Mutter.

Die Zwei touren auf abenteuerlichen Wegen zur beliebten Urlaubsinsel „Malle“ und tuckern auf der berühmten „Route 66“ bis zu einer dubiosen Fantasiegegend – der „Volksrepublik Vandalien“.

Michael Bauer, der das Stück zusammen mit Thomas Kölsch geschrieben hat und es dramaturgisch bearbeitet, stellt sich Vandalien als eine Mischung zwischen einer südamerikanischen Bananenrepublik und Nordkorea vor.

„Es ist eine immer abstruser werdende Reise“, so Michael Bauer, „eine traurige Geschichte mit einer gewissen Leichtigkeit erzählt. Dabei ist diese durchaus wohlstandskritisch und spielt in kurzzeiligen Liedtexten auf aktuelle politische Situationen an.“

Der Regisseur des Stücks ist Billy Bernhard, der ein eigenes Tourneetheater (Chaussée Theater) mit dem Schwerpunkt Figurenspiel betreibt. Er lebt in Schweighofen und hat bereits in verschiedenen Projekten mit dem Chawwerusch Theater zusammen gearbeitet. Dies ist seine erste Regiearbeit dort. Er hat sich aber auch das Bühnenbild und die Titelgrafik zu dem Stück erdacht.

„Wir möchten die Fantasie der Zuschauer ansprechen“, so Bernhard, „daher entschieden wir uns für ein abstraktes Bühnenbild und benutzen relativ wenige Gegenstände.“

Bernhard sei auch dankbar für die Hilfe seiner Regieassistentin Angelika Drexler-Ferrari, die unter anderem stets darauf achtet, dass der Text entsprechend eingehalten wird.

Die komisch-tragische Geschichte enthält zahlreiche musikalische Elemente: Betextete Melodien von Mozart und Juliane Werding, von Heintje bis zu Sinatra, aber auch eigen Kompositionen von Billy Bernhard kommen darin vor.

Ist die Neuproduktion des Herxheimer Theaters ein Kriminalstück? Ein Road Movie über zwei Reiselustige auf der Suche nach sich selbst? Eine Story über die Flucht vor dem Leid des Lebens? Oder ist sie einfach eine flott gespielte musikalische Komödie? Wahrscheinlich ist sie von Allem etwas.

Wenn Witwe Kräutle mit der Ukulele, der Urne und dem schrägen Mike im Gepäck ihren Sternen folgt, wird dies sicherlich zu einer unterhaltsamen Reise für den Zuschauer werden. (gab)

Premiere: Fr. 28. Oktober, 20 Uhr.

Weitere Termine: Sa. 29.10. 20 Uhr; So. 30.10. 19 Uhr; Fr. 04.11. 20 Uhr; Sa. 05.11. 20 Uhr;

So. 06.11. 17 Uhr; Fr. 11.11. 20 Uhr; Sa. 12.11. 20 Uhr, So. 13.11. 19 Uhr

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