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IHK-Vollversammlung: Albrecht Hornbach neuer Präsident der IHK Pfalz

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Albrecht Hornbach isat neuer IHK-Chef.
Foto: hornbach

Neustadt. Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz hat bei ihrer heutigen Sitzung Albrecht Hornbach zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Das „Parlament der pfälzischen Wirtschaft“ hat sich einstimmig für diesen Vorschlag des scheidenden IHK-Präsidenten Willi Kuhn ausgesprochen.

Willi Kuhn hat seine Amtszeit ein Jahr vor der nächsten Vollversammlungswahl beendet, um vor Vollendung seines 70. Lebensjahres einen Generationenwechsel herbeizuführen. Der Zeitpunkt sei günstig gewesen, einen geeigneten Nachfolger mit der Bereitschaft und dem nötigen Freiraum für dieses zeitaufwendige Amt zu finden, so Kuhn. Die Delegierten haben Willi Kuhn mit einem einstimmigen Beschluss zum Ehrenmitglied der Vollversammlung ernannt.

Der neue IHK-Präsident Albrecht Hornbach (60) ist seit 2004 Mitglied der IHK-Vollversammlung und seit 2005 Vizepräsident der IHK Pfalz. Seit 2009 hat Hornbach den Vorsitz des Handelsausschusses beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) inne. Der Diplom-Bauingenieur ist Vorstandsvorsitzender der Hornbach Holding AG aus Neustadt a.d.Weinstr.

Ergebnisse der Ausbildungsumfrage

Darüber hinaus wurden der Vollversammlung die Ergebnisse einer Online-Befragung unter den Pfälzer Ausbildungsbetrieben vorgestellt. Demnach wollen 74 Prozent der Unternehmen die Zahl der Ausbildungsplätze auf dem heutigen Niveau belassen oder ihr Angebot sogar erhöhen. Hauptgrund hierfür ist mit 88 Prozent die Fachkräftesicherung. Gleichzeitig konnte fast jedes dritte Unternehmen (genau: 29 Prozent) im vergangenen Jahr nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen.

Dieser Wert hat sich gegenüber der letzten Umfrage 2014 noch einmal um neun Prozentpunkte verschlechtert (von 20 auf 29 Prozent). Nach wie vor ist der Hauptgrund für die Nichtbesetzung mit 64 Prozent der Mangel an geeigneten Bewerbern. In 23 Prozent der Fälle gingen gar keine Bewerbungen ein. Jeden vierten Ausbildungsplatz (genau: 26 Prozent) haben die Bewerber trotz Ausbildungsvertrag nicht angetreten, 26 Prozent der Verträge haben Auszubildende kurz nach Beginn wieder gelöst.

Die Unternehmen spüren angesichts rückläufiger Bewerberzahlen erheblichen Handlungsdruck. Heute nehmen 57 Prozent aller Schulabgänger ein Studium auf; im Jahr 2000 waren es noch 33 Prozent. Somit nimmt auch die Zahl der Bewerber um einen Ausbildungsplatz nicht nur demografisch bedingt ab. Gegenmaßnahmen sind das Angebot von Praktikumsplätzen (61 Prozent, Mehrfachnennungen möglich), die Verbesserung des Ausbildungsmarketings (35 Prozent) und vermehrte Kooperationen mit Schulen (23 Prozent).

Gerade hier unterstützen die IHKs die Betriebe intensiv und konkret, sei es bei Ausbildungsmessen, Elternabenden oder im Unterricht. Die Unternehmen tragen selber viel dazu bei, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Fast alle (94 Prozent) wünschen sich jedoch, dass gerade auch an den Gymnasien mehr über die Chancen einer dualen Ausbildung informiert und dass die Gleichwertigkeit der beruflichen und der akademischen Bildung betont wird (71 Prozent). Hier vertrauen sie mehrheitlich auf die Kompetenz der IHKs; 68 Prozent nennen das Thema Berufsorientierung an den allgemein bildenden Schulen als wichtiges IHK-Beratungsfeld bei der Fachkräftesicherung. (red)

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