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Hochgiftiges Rizin gefunden: Tunesier unter Terrorverdacht – BGH erlässt Haftbefehl

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Der Wunderbaum ist die Giftpflanze des Jahres 2018. 
Foto: Pixabay [2]/Cairomoon [3]/CC0 Creative Commons [4]

Köln – Die Polizei hat am 12. Juni einen 29 Jahre alten, aus Tunesien stammenden Mann  im Stadtteil Chorweiler festgenommen. Ihm wird der „Umgang mit toxischen Substanzen§ vorgeworfen.

Auch die Ehefrau des Mannes, eine zum Islam konvertierte Deutsche, wurde in Gewahrsam genommen, aber am Mittwoch wieder auf freien Fuß gesetzt. Die gemeinsamen Kinder des Ehepaares sind in der Obhut der Stadt Köln.

Die Polizei hatte vor Ort Absperrmaßnahmen eingerichtet, Spezialkräfte durchsuchten die Räume der Familie. Wie sich nun herausstellte, hatte der Tunesier eine größere Menge hochgiftigen Rizins in der Wohnung gelagert.

Rizin  ist ein äußerst giftiges Protein aus den Samen des Wunderbaums (Rizinus). Schon bei einer geringen Aufnahme sterben Körperzellen ab, rote Blutkörperchen verklumpen. Es kommt zum Organ- und /oder Kreislaufversagen. Ein Gegengift gibt es bislang nicht.

Für eine tödliche Vergiftung eines Menschen genügen etwa acht Samenkörner. Bei Kindern kann je nach Alter und Konstitution bereits ein halbes Samenkorn tödlich wirken.

Der Tipp an die Polizei kam offenbar vom Verfassungsschutz und ausländischen Behörden. Der 29-Jährige hatte die Samen des Wunderbaums und eine weitere Chemikalie zur Aufbereitung im Internet bestellt und wurde bei der Grundstoffüberwachung [5] bemerkt.

Wie die „Bild“ berichtet, soll der Verdächtige Anleitungen der Terror-Organisation IS (Islamischer Staat) verwendet haben, um eine „Bio-Bombe“ zu bauen. Die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe ermittelt wegen Terror-Verdachts.

Nachdem Polizei und Bundesanwaltschaft nun womöglich einen Terroranschlag mit Biokampfstoffen vereitelt haben, hat der BGH am Mittwochabend Haftbefehl gegen den verdächtigen Tunesier erlassen. (red/pol)

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