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Herxheim: Chawwerusch Theater präsentiert Heimat-Revue: „Palz goes Paradise“ – neue Erkenntnisse für Pfälzer

Hauptdarsteller Ben Hergl und Christine Rothacker. Foto: über Chawwerusch [1]

Hauptdarsteller Ben Hergl und Christine Rothacker.
Foto: über Chawwerusch

Herxheim – Was passiert, wenn Adam und Eva aus dem Paradies kommend in der Pfalz landen? Vom Apfelbaum zum Spargelfeld, vom biblischen Garten Eden zur Schnellstraße.

Und was, wenn diese beiden Namensvetter haben, die in der heutigen Zeit auf der Suche nach ihrem Paradies sind?

Zwei Pfälzer, Adam und Eva, trafen vor über 25 Jahren in einem Tanzschuppen aufeinander. Zwei Menschen voller Träume und Zukunftspläne, die sich nach jenem Abend aus den Augen verloren und nun wieder gefunden haben. Was ist aus ihnen und ihren Sehnsüchten geworden?

Der Schauspieler Ben Hergl und Ro Tritschler hatten die Idee zu diesem Bühnenstück und haben das Drehbuch geschrieben. Angeregt von einer der bekanntesten pfälzischen Legende, in der erzählt wird, wie die Pfalz zu ihrem Namen gekommen ist, entstand diese Heimat-Revue.

B´halts! = Palz = Pfalz

Gott und der Teufel fanden Gefallen an dem kleinen Land, in dem Trauben wachsen und die Sonne scheint. Und so kam es zum Streit darüber, wem es denn nun gehören sollte – so der Mythos. Irgendwann rief der Schöpfer genervt: „B´halts!“.

So bekam die Pfalz ihren Namen. Ist die Pfalz dadurch beim Teufel, oder steckt in ihr doch auch noch ein kleines Paradies?

PEX hat einen Blick hinter die Kulisse geworfen und war bei Proben dabei.

Ben Hergl und Christine Rothacker schlüpfen auf der Bühne nicht nur in die Rollen von Adam und Eva, sondern auch in die, regionaler Berühmtheiten. Liselotte von der Pfalz soll dabei genauso zu Wort kommen wie Bruce Willis.

Das Ergründen des heimatlichen Universums lässt scheinbar keinen Aspekt aus. Die Regisseurin Éva Adorján, die schon einmal in dem Stück „Ten things to do before I die“ mit dem Chawwerusch zusammengearbeitet hatte, wartet mit der Außenansicht einer „Nichtpfälzerin“ auf.

„Die Figuren wollten ursprünglich weg aus der Enge der Region“, so die Regisseurin. „Doch Adam hat es nie aus der Pfalz heraus geschafft. Selbst Eva kam nur bis Mannheim. Eigentlich wollten sie allem entfliehen und ihre Sehnsüchte ausleben, die Sehnsucht nach einer Utopie. Dabei geht es um die psychologische Entwicklung der Figuren und deren Schicksal“.

Daraus entstanden ist eine schwungvolle Heimat-Revue mit Musik, Tanz und „Pälzer Sprooch“.

Beide Darsteller sind sehr musikalisch und spielen Instrumente. Christine Rothacker, die das erste Mal im Chawwerusch – ausgenommen dem Nachtcafe – auftritt, zeigt sich begeistert über dieses Theaterkollektiv.

Sie selbst sei nicht direkt Pfälzerin, aber als Kurpfälzerin wäre sie nicht weit weg davon. „Ein Highlight für mich“, so Rothacker, „ist die fantastische Regisseurin, die tolle Impulse gibt. Das Spiel im Spiel durch die verschiedenen Rollen macht das alles zu etwas besonderem“.

Die Regisseurin unterstrich, wie schwierig eine Revue umzusetzen sei: „Man muss sich frei spielen. Es geht um die gelebte Psychologie der Figuren. Man könnte das mit einem zerhackten Puzzle vergleichen, wobei der Leim dazwischen gefunden werden muss, der alles zusammenhält“.

Den Zuschauer wird wohl eine lebendige Reise durch die facettenreiche Pfalz erwarten. Eine Spurensuche, möglicherweise, um sich und die Welt mit anderen Augen zu sehen.

„Wir möchten keine Klischeebilder zeichnen“, so Ro Tritschler, „wir schauen auf das, was es neben den Klischees zu entdecken gibt. Wie bei allen Wiedersehen nach einigen Jahren blitzen Erinnerungen auf, die dann genauso schnell verschwinden. Es gab Träume, die da waren und nicht verwirklicht wurden“.

So soll mit dem Publikum ein gemeinsamer Revival-Abend gefeiert werden, in dem die Vergangenheit mit der Gegenwart gehörig durcheinander gewürfelt wird.

„Palz goes Paradise“ entstand passend zum Chawwerusch-Spielzeit-Motto „Von einem der auszog…“.

Am Freitag, 4. März um 20 Uhr, findet die Premiere im Theatersaal in Herxheim statt.

Eva-Darstellerin Christine Rothacker ist auch mit ihrem Kabarett-Programm auf Tour „Pflege für alle. Betreutes Kabarett“. (Gabi Kunze)

Weitere Spieltermine: So. 06. März 19 Uhr, Fr. 11. März 20 Uhr, Sa. 12. März 20 Uhr, So. 13. März 19 Uhr, Fr. 18. März 20 Uhr, Sa. 19. März 20 Uhr, So. 20. März 19 Uhr, Fr. 01. April 20 Uhr, Sa. 02. April 20 Uhr.

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