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„Heimat shoppen“ – Wirtschaftsminister Wissing in Kandel: „Auf eigene Stärken besinnen“

Los geht´s mit dem „Heimat shoppen“: Politiker, IHK-Vertreter, Familie Krug und City-Managerin in der Kandeler Hauptstraße.
Fotos: Pfalz-Express/Licht
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Kandel. Nicht verzweifeln am Online-Handel im Internet, sondern sich auf eigene Stärken besinnen – das riet am Samstag einer, der es wissen muss: Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (FDP) besuchte die Aktion „Heimat shoppen“.

Der Online-Handel macht den Einzelhändlern in den Städten und Gemeinden teilweise schwer zu schaffen, Ladenleerstände gehören mittlerweile zu nahezu jedem Stadtbild. Amazon und Co. liefern schnell und bieten große Auswahl, das Haus muss man für einen Einkauf nicht verlassen.

Das aber sei doch gerade das schöne am Einkaufen vor Ort, sagte Wissing. Innenstädte seien individuell, damit werde es das Einkaufserlebnis auch. Das seien die Stärken, die es herauszustellen gelte. Der Online-Handel sei meist „ziemlich uniform“, Shoppen in der Gemeinde biete mit seinem Sortiment das individuelle Gegenstück – soziale Interaktionen wie Freunde treffen oder Kaffeetrinken inklusive, so Wissing.

Beim „Heimat shoppen“ (einem Aktionswochenende am 13. und 14. September) drehte sich alles um das Einkaufen in der Innenstadt, vorzugsweise in der Heimatkommune. „Kauf ein, wo du lebst“ lautet einer der Slogans.

Initiiert hat die Aktion die Industrie- und Handelskammer (IHK) Pfalz. In der gesamten Pfalz beteiligen sich 13 Kommunen mit mehr als 350 Unternehmen, in der Südpfalz sind es fünf: Bad Bergzabern, Germersheim, Herxheim, Kandel und Landau. Vor Ort bringen sich dann die Gewerbevereine mit Aktionen ein. In Kandel war es der Verein Handel und Gewerbe (VHG).

Vor allem die Hauptstraße war dekoriert mit „Heimat shoppen“-Tüten. Volker Wissing, der SPD-Landtagsabgeordnete und Fraktionschef im Landtag, Alexander Schweitzer, und der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Vogel besuchten eins der Kandeler „Flaggschiff“-Unternehmen, „Mode Meier“ in der Hauptstraße, ein mehrstöckiges Bekleidungshaus.

Begleitet wurden sie unter anderem von Verbandsbürgermeister Volker Poß („Ich freue mich sehr, dass diese Aktion in Kandel stattfindet“), dem Ersten Beigeordneten Michael Gaudier (in Vertretung für den im Urlaub befindlichen Stadtbürgermeister Michael Niedermeier), Citymanagerin Jennifer Tschirner, VGH-Sprecherin Michael Stöhr, Mike Schönlaub für die Abteilung Bürgerdienste der Verwaltung und von den CDU-Stadträten Niklas Hogrefe und Dirk Kunstmann. Kunstmann ist Inhaber von „Mode Meier“. Treffpunkt war zuvor das „Frischemobil [1]“ von Edeka Burger (Kandel) auf dem Marktplatz.

Live-Test: Familie Krug probiert es aus

Ebenfalls mit dabei: Die Kandeler „Heimat shoppen-Familie“ Krug. Drei Monate lang (bis Weihnachten) wollen die Krugs ausschließlich in Kandel einkaufen. An ihren Shopping-Erlebnissen lässt die vierköpfige Familie ihre Follower auf Instagram teilhaben (www.instagram.com/familiekrug_heimatshoppen [2]).

Echte Online-Shopper waren sie aber sowieso nie: Ein paar Mal im Jahr habe man in Internet etwas bestellt, sagten Vater und Mutter Krug. „Wir wollen nun zeigen, dass es funktioniert, im Heimatort den Bedarf zu decken.“ Allerdings sei man gespannt, wie es zu Weihnachten klappe. Wie auch immer – die Söhne Jaron (6) und Iljan (4) hatten Spaß bei der Tour durch Kandel.

Wissing und Vogel, die das Städtchen „wunderschön“ und „zauberhaft“ finden, gefiel es ebenfalls in Kandel. Gerade nach den Demo-Schlagzeilen [3] der letzten eineinhalb Jahre sei es gut, dass Kandel seine vielen positiven Seiten zeigen könne, betonten die beiden.

Flexibel bleiben

Nicht immer über das „böse Internet“ schimpfen, sondern das Beste daraus machen, empfahl „Mode Meier“-Chef Kunstmann bei der Besichtigung seines Unternehmens. Man müsse eben seine Konzepte auf die neuen Gegebenheiten abstimmen. Dazu gehörten auch engagierte Mitarbeiter, die die Kunden kompetent beraten, und „natürlich gute Löhne für gute Leistung. Sonst wird das nichts.“

Alle Beteiligten hoffen nun, dass Projekte wie „Heimat shoppen“ die Aufmerksamkeit der Kunden wieder mehr auf die regionalen Angebote lenken. Der Einzelhandel sei der Herzschlag einer Stadt, sagte beispielsweise Karlheinz Schöttinger („Wir sind die Brille Schöttinger“).  (cli)

Info

Heimat shoppen ist eine Initiative der Industrie- und Handelskammer für die IHK Pfalz mit Unterstützung der VR-Banken und Sparkassen sowie des Handelsverbandes Mittelrhein-Rheinhessen-Pfalz. Die Aktionstage stellen zwar das Highlight der Initiative dar, die IHK Pfalz kümmert sich um das Thema aber ganzjährig.

Über Impressionen und Events aus der gesamten Pfalz berichtet die IHK Pfalz auf ihrem Instagram-Account @heimatshoppen_pfalz.

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