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Hatzenbühls digitale Zukunft beginnt – Karl Dieter Wünstel hat nicht aufgegeben

In Hatzenbühl surft man künftig schneller und komfortabler. Foto: dts Nachrichtenagentur [1]

In Hatzenbühl surft man künftig schneller und komfortabler.
Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Hatzenbühl – Die Telekom Deutschland GmbH hat in den letzten Monaten in Hatzenbühl Verteilerkästen ausgebaut und Glasfaserleitungen verlegt. Zum 30.06.2016 wird das VDSL-Netz in Betrieb gehen und surfen im Internet mit bis zu 100 Mbit/s ermöglichen.

Über die letzten Schritte hin zum schnellen Internet informierte die CDU Hatzenbühl zusammen mit der Telekom am vergangenen Dienstag.

Der CDU-Ortsvorsitzende und maßgebliche Treiber des Breitbandausbaus, Karl Dieter Wünstel, ließ die Historie nochmal Revue passieren. Ausgangspunkt war die ISDN-Technologie (64 kBit/s), die den Anforderungen der Nutzer und vor allem auch der Firmen in Hatzenbühl in 2004 nicht mehr gerecht wurde.

Damals begannen die Anstrengungen zum Ausbau mit DSL. Die Telekom war zunächst eher unwillig – Hatzenbühl sei zu weit vom Verteiler in Kandel entfernt, hieß es, es sei betriebswirtschaftlich nicht rentabel, den Ort zu erschließen.

Eine von der CDU initiierte Unterschriftensammlung brachte nur 189 Interessierte – etwa 70 zu wenig, um überhaupt mit der Telekom in Verhandlungen zu treten.

Karl Dieter Wünstel. [2]

Karl Dieter Wünstel.

Aber Wünstel gab nicht auf. Als Alternative konnte er die Ludwigshafener Firma Vype gewinnen, die den Ausbau über das Stromnetz anbot.

Nach vertraglicher Einigung mit der Ortsgemeinde wurde ab Mitte 2005 der Ausbau mit einer Bandbreite von 1.000 kBit/s realisiert. Parallel gingen die Aktivitäten hin zur Telekom weiter.

Im Jahr 2008 wurde das Hatzenbühler Netz mit damals neuester Technik (Outdoor-DSLAM) auf DSL 16.000 (16 MBit/s) erweitert. In den ersten Jahren war das hervorragend, aber das Wachstum der Einwohnerzahl, verstärkte Nachfrage nach Anschlüssen und die Zunahme der onlinetauglichen Geräte machen das Netz immer langsamer.

Mittlerweile können zum Teil keine neuen Nummern mehr geschaltet werden. Bereits im Jahr 2015 wurde dann Jürgen Wolff vom Telekom Infrastrukturvertrieb in den Gemeinderat eingeladen. Er stellte den Ausbau mit einer Bandbreite von bis zu 50 Mbit/s bis Ende 2015 in Aussicht.

Der Ausbau verzögerte sich, aber zum 30. Juni ist es nun soweit: Das VDSL-Netz geht dann sogar mit bis zu 100 MBit/s an den Start. Sobald die entsprechende Technik erprobt und freigegeben wird, werden Bandbreiten mit bis zu 300 MBit/s realisiert werden können.

Jürgen Wolff war sichtlich stolz: Während das Land Rheinland-Pfalz vorhabe, das Breitbandangebot bis Ende 2018 voraussichtlich flächendeckend bis zu 50 MBit/s auszubauen, habe man das für Hatzenbühl bereits jetzt schon mit deutlich mehr Leistung erreicht.

Auch Karl Dieter Wünstel war froh, dass sein Projekt nun zu einem mehr als zufriedenstellenden Abschluss gebracht werde. Für Hatzenbühl beginne die digitale Zukunft bereits jetzt, sogar ohne Landes- oder Kreiszuschuss und ohne Kosten für die Ortsgemeinde.

Wolff ging auf die Details der neuen Technik ein. Er erläuterte die nächsten Schritte, um die neue Technologie nutzen zu können, denn das schnelle Internet komme nicht von allein in die Haushalte. Da der Anschluss umgestellt werden muss, ist eine Beauftragung der Telekom nötig, die allerdings erst nach Freischaltung des neuen Netzes erfolgen kann.

Man solle sich auch nicht irritieren lassen, wenn man aktuell beim Anruf in einem Service-Center die Rückmeldung bekäme, dass in Hatzenbühl schnelles Internet nicht verfügbar sei, denn in den Systemen der Telekom ist dies erst nach Freischaltung des Netzes erkennbar.

Die zahlreichen Wortmeldungen der Zuhörer zeigten das große Interesse am Breitbandausbau. Alle Fragen konnten dann auch zufriedenstellend beantwortet werden.

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