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Hatzebühl: Breitbandausbau lässt auf sich warten

Meist langsam, manchmal gar nicht: In Hatzebühl plagt man sich mit viel zu nirdriger Übertragungsgeschwindigkeit. Foto: dts Nachrichtenagentur [1]

Meist langsam, manchmal gar nicht: In Hatzebühl plagt man sich mit viel zu nirdriger Übertragungsgeschwindigkeit.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Hatzenbühl – Im April informierte Jürgen Wolf von der Abteilung „Indirekter Vertrieb und Service“ der Telekom den Ortsgemeinderat, dass geplant sei, in Hatzenbühl bis Ende des Jahres 2015 einen auf VDSL basierenden Netzausbau vorzunehmen.

Die Aussage „das liegt dann unterm Weihnachtsbaum“ stieß natürlich bei den Bürgern auf große Begeisterung. Doch die ist mittlerweile gedämpft – hat sich doch bis dato gar nichts mehr getan.

Zunächst schien das Projekt den gewünschten Gang zu nehmen. Für das Zeitfenster Juli – August 2015 wurde durch Wolf (mit Datum vom 10. Juni 2015) der Antrag auf Zustimmung für die Durchführung einer Baumaßnahme in Hatzenbühl gestellt und bestätigt.

Karl Dieter Wünstel. [2]

Karl Dieter Wünstel.

Diese Baumaßnahme wurde dann aber nicht durchgeführt. Eine Information an die Ortsgemeinde sei nicht erfolgt, so der Erste Beigeordnete Karl Dieter Wünstel.

So habe man dann eben seitens des Gemeinderats auf eigene Initiative versucht, Informationen zum Fortgang des Projekts zu erhalten. Die Auskünfte seien jedoch eher ausweichend gewesen, zum Stand der Dinge seien keine Angaben weitergegeben worden.

Ein Mitarbeiter der Telekom aus der Neustadter Niederlassung habe zwar bestätigt, dass die Ausbaumaßnahme verschoben sei. Bis wann, wusste er aber nicht zu sagen.

Ein anderer Mitarbeiter der Telekom gab die Auskunft, dass mit Beginn der Maßnahme erst 2016 zu rechnen sei. Auch dieser Mitarbeiter wusste nichts Konkretes über den Beginn und die Dauer der Maßnahme.

Ein dritter Mitarbeiter der Telekom (aus Saarbrücken) bestätigte letztendlich, dass alle Planungen abgeschlossen seien, der Baubeginn unverzüglich möglich wäre, aber seitens der Zentrale in Bonn ein Stopp verhängt worden sei.

Da war das Erstaunen in Hatzenbühl erst mal groß: Wie sollte es nun weitergehen? Es schien sogar unmöglich herauszufinden, wer diesen Stopp ausgelöst hat.

Mutlos wurde man in Hatzenbühl trotzdem nicht, verfasste ein Schreiben an den Telekom-Vertriebler, das unter anderem die schlechte Versorgungssituation beschrieb: Die geringen Übertragungsgeschwindigkeiten, die nahezu regelmäßig auf Werte unter 3.000-2.000 Mbit/s absinken, seien nicht akzeptabel. Zeitweise falle das Netz auch für kurze Zeitspannen ganz aus, heißt es in dem Schreiben.

Besonders unkoordiniert: Bürgern, die bei den Servicenummern angerufen hatten, wurde mitgeteilt, dass in Hatzenbühl VDSL möglich sei – und kein Umbautermin vorliege und kein Ausbau geplant sei. Mit der Bitte um Aufklärung war natürlich die dingliche Frage verbunden, wann denn nun mit dem Beginn der Maßnahme zu rechnen sei.

Die Antwort auf den geharnischten Brief kam dann vier Tage später.

Die Telekom Deutschland entschuldigte sich zwar, wenn die Beteiligten sich „nicht ausreichend informiert gefühlt“ hätten, verwies aber auf das Auftragsvolumen von aktuell jährlich 4 Milliarden Euro in den Städten und Gemeinden, um „die Breitbandinfrastruktur in Deutschland zu verbessern.“ Dies sei eine große Herausforderungen bei der Planung und Durchführung der vielen einzelnen Baumaßnahmen bundesweit.

Für Hatzenbühl habe man eine Realisierung der Ausbauplanung für das 4. Quartal 2015 unverbindlich in Aussicht gestellt.

Es habe sich jedoch herausgestellt, dass dieses Ziel aus Kapazitätsgründen im Jahr 2015 nicht mehr zu realisieren sei und bitte um Verständnis für eine „gewisse Flexibilität“ als alleiniger Investor des Bauvorhabens, so Telekom-Vertreter Wolf.

Eine verbindliche Aussage, wann der Netzausbau beginnen soll, konnte wiederum nicht erreicht werden. Die Planung für 2016 sei vom Konzern noch nicht freigegeben. (red)

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