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Hartelt: Steuererhöhung auf Milch und Fleisch gefährdet kleinstrukturierte Viehhaltung

Der Bauern-und Winzerverband wendet sich gegen eine Steuererhöhung für Fleisch und Wurst. Foto: dts Nachichtenagentur [1]

Der Bauern-und Winzerverband wendet sich gegen eine Steuererhöhung für Fleisch und Wurst.
Foto: dts Nachichtenagentur

Rheinland-Pfalz. Mit „großem Unverständnis“ reagiert der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV), Eberhard Hartelt, auf die jüngsten Forderungen des Umweltbundesamtes (UBA), die Mehrwertsteuer auf tierische Produkte wie Milch und Fleisch zu erhöhen. „Um das Klima zu retten, sollte Frau Krautzberger den Hebel woanders ansetzten und nicht bei der ausgewogenen und gesunden Ernährung der Bevölkerung!“

Mit einem Anteil von nur sieben Prozent trage die gesamte Landwirtschaft einen sehr geringen Anteil zu den Treibhausgasemissionen in Deutschland bei und habe ihre Emissionen seit 1990 um 15 Prozent reduzieren können, so Hartelt.

Der weiteren Reduzierung seien laut Hartelt insbesondere in der Viehhaltung natürliche Grenzen gesetzt, da der Stoffwechsel der Tiere, anders als ein Industrieprozess nicht zu beeinflussen sei. Interessant sei zudem eine Veröffentlichung des UBA aus dem Herbst 2016. Darin werde der positive Beitrag von Grünlandstandorten zum Klimaschutz herausgestellt. Wie das mit einer Forderung nach einer erhöhten Steuer auf Milch und Fleisch vereinbart werden kann, ist dem BWV-Präsidenten „schleierhaft“.

Hartelt warnt vor den Konsequenzen einer solchen Steuererhöhung für die Viehhaltung in Rheinland-Pfalz, die im Vergleich zu anderen Regionen deutlich höhere Produktionskosten habe. Denn entgegen der Ergebnisse vieler Umfragen, gebe es an der Supermarktkasse keine erhöhte Zahlungsbereitschaft der Konsumenten für regional erzeugte Produkte.

Profitieren würden deshalb insbesondere wettbewerbsfähige Betriebe mit großen Tierbeständen außerhalb des Landes, die in der Lage seien Fleisch und Milch noch günstiger anzubieten und damit den Preisaufschlag durch die Steuererhöhung für die Verbraucher zu kompensieren. Auf der Strecke blieben die kleinstrukturierten, bäuerlichen Betriebe in Rheinland-Pfalz. (red)

 

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