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Hagenbach: Gelöbnissprozession an Christi Himmelfahrt – Erinnerung an düstere Zeiten

Das "Allerheiligste" in der Monstranz, getragen von Pfarrer Alexander Pommerening und begleitet von den Kommunionkinder und um im Hintergrund der Kath. Kirchenchor mit der Fahne vom hl. Sebastian [1]

Das „Allerheiligste“ in der Monstranz, getragen von Pfarrer Alexander Pommerening und begleitet von den Kommunionkindern. Im Hintergrund der Kath. Kirchenchor mit der Fahne des heiligen Sebastian.

Hagenbach – Am Fest Christi Himmelfahrt gedenken die Gläubigen der Pfarrei St. Michael jedes Jahr bei einer Sakramentprozession eines Gelübdes, das nach mündlicher Überlieferung ihre Vorfahren in einer Zeit größter Not und Drangsal abgelegt haben.

Der Weg der Prozession führt von der Kirche durch die Ludwigstraße, Schlossgärtenstraße bis zum Kreuz an der Bahnhofstraße und wieder zurück zur Kirche. Mit der Sühneprozession an Christi Himmelfahrt soll auch darauf hingewiesen werden, dass die Pfarrei St. Michael den heiligen Sebastian als zweiten Kirchenpatron verehrt. Dieser ist ein Heiliger, der auch den Beinamen „Pestpatron“ führt.

„Wir wissen nicht, wann unsere Vorfahren das Gelübde zum jährlichen Abhalten einer Prozession machten. Bekannt ist allerdings, dass die letzte große Pestepidemie in unserer Gegend in den Jahren 1666 und 1667 wütete“, so Bürgermeister F.X. Scherrer.

An Ober- und Mittelrhein und in anderen deutschen Landen hielt die Pest tödliche Ernte. Aus jener Zeit heißt es: „Ganze Familien wurden hingerissen, Flecken, Städte, Dörfer entvölkert und gleich einer Witwe einsam gemacht.“ Von Hagenbach selbst sind allerdings keine genauere Daten überliefert.

In der Ortschronik „Hagenbach, Station seiner reichen Geschichte“ von Hermann Dreizehnter geht man davon aus, dass es zur damaligen Zeit zu dem Gelöbnis der Hagenbacher Ahnen kam. Entweder war auch in Hagenbach die Not besonders groß, oder der Ort blieb von dem „Schwarzen Tod“ verschont, und man hatte deshalb allen Grund hatte, dankbar zu sein.

Im Ort erinnert man sich jedes Jahr noch an das in düsterer Zeit gemachte Gelöbnis und zieht an Christi Himmelfahrt in feierlicher Prozession durch den Ort.

In seiner Predigt ging Pfarrer Fredi Bernatz auf die Zukunftsaufgaben und auf das neue Miteinander der neuen Großpfarrei ein.

Nach dem Gottesdienst ging es gemeinsam zur Sühneprozession unter der Leitung von Pfarrer Alexander Pommerening. Musikalisch begleitet wurde die Prozession vom Musikverein Rheingold Hagenbach. Die Kommunionkinder durften das „Allerheiligste“ begleiten. Mit seinem Gesang gab der Katholische Kirchenchor der Messfeier einen feierlichen Rahmen. Auch die St. Sebastian-Fahne vom Chor durfte nicht fehlen.

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