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Grundwasserschutz: Chinesische Delegation zu Besuch am Campus Landau

Foto: Karin Hiller-Uni Landau

Landau. Zwei Tage lang hatte die Universität in Landau Besuch aus Fernost: Neun Experten vom Institut für Gewässerschutz und Gewässerforschung der Provinz Shandong im Nordosten Chinas informierten sich über die Forschungsaktivitäten und Anwendungsfelder des Instituts für Umweltwissenschaften und des Instituts für Grundwasserökologie IGÖ GmbH, einer Ausgründung aus der Landauer Universität.

Denn Umweltschutz, Nachhaltigkeit oder Umweltbewertung seien aktuell große Themen in China, wie Dr. Hans Jürgen Hahn, Geschäftsführer der IGÖ aus dem Treffen mit der fächerübergreifenden Abordnung der Provinzialbehörde berichtet.

Die bislang hauptsächlich hydrologisch-technisch ausgerichtete Behörde wolle sich nun auch Richtung Grundwasserökologie ausrichten und diese für die Bewertung und zum Schutz von Wasserqualität nutzen. Seit zwei Jahren besucht die Delegation des „Shandong Provincial Water Resources Research Institute“ weltweit Arbeitsgruppen, die zur Grundwasserökologie forschen und arbeiten.

Landau ist seit vielen Jahren eine der Adressen in Deutschland für die noch vergleichsweise junge Disziplin Grundwasserökologie. Eine der Besonderheiten in Landau: Geforscht wird an der Universität, das Wissen zur Grundwasserökologie dann in der Ausgründung IGÖ direkt in Anwendung gebracht.

Unter anderem bietet das IGÖ Weiterbildungen für Praktiker an. Neben Vorträgen zu Grundwassertieren, der Bewertung von Brunnen und Quellen, der praktischen Anwendung von Genetik im Grundwasser und wie sich Grundwassertiere mittels Stygotracing zur biologischen Spurenmarkierung von Wasserflüssen nutzen lassen, erhielten die chinesischen Experten mit Exkursionen zu den Wasserwerken in Bornheim und nach Eußerthal zu den Quellen der Landauer Trinkwasserversorgung gleich einen Einblick, wie sich grundwasserökologisches Wissen in der Praxis einsetzen lässt.

„Wir würden uns freuen, wenn es mit dem Shandong-Provinzialinstitut für Wasserforschung zu einer Zusammenarbeit kommen würde“, unterstreicht Hahn. Und der Dekan des Fachbereichs Natur- und Umweltwissenschaften Professor Dr. Klaus Schwenk ergänzt: „Wir könnten uns unter anderem einen fachlichen Austausch im Anwendungsbereich vorstellen, um in China in einem anderen geographischen Kontext verschiedene Verfahren zu erproben.“

Das „Shandong Provincial Water Resources Research Institute” wurde 1957 als Einrichtung der Provinzialregierung gegründet. Heute arbeiten über 200 Mitarbeiter in verschiedenen Fachbereichen, vom Gewässerschutz über Umwelttechnik bis hin zu Materialtechnik. Dem Institut sind sechs Firmen angegliedert.

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