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Grünen-Bundesvorsitzender Robert Habeck auf Wahlkampftour: „Landau ist meine Energietankstelle“

Einige hundert Zuschauer waren gekommen um Robert Habeck live zu erleben.
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Landau. Auf seiner bundesweiten Wahlkampftour unter dem Motto „Bereit, weil Ihr es seid“ war Grünen-Bundesvorsitzender Robert Habeck am Donnerstag zu Gast auf dem sehr gut besuchten Rathausplatz in Landau.

Landtagsabgeordnete Dr. Lea Heidbreder stimmte zu Beginn auf die großen Themen der Grünen-Politik ein. Vieles habe man auch in Landau zum Positiven verändert, nicht zuletzt durch den Grünen-Beigeordneten Hartmann habe man Schwung in die Mobilitätswende gebracht.

Solaroffensive, Radverkehr, Tempo30, aber auch das „Irrsinnsprojekt B10“ waren weitere Landau-und Kreisbezogene Stichpunkte, die Heidbreder ansprach.

Viele Hürden könnten allerdings nur auf Bundesebene gelöst werden, sagt Heidbreder.
Die Politik müsse Verantwortung übernehmen, den Wandel voranbringen und nicht nur eine Politik des „Reparierens“ durchführen. Das sei bald eine entscheidende Wahl.

Dr. Lea Heidbreder übernahm die Begrüßung.
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Auch Direktkandidat Dr. Tobias Lindner freute sich: „Noch nie kamen so viele Menschen zu einer Auftaktveranstaltung in Landau wie heute“. Bei den Wahlen sei noch alles offen. Die Frage sei , ob man den Status Quo bewahren oder Veränderung wolle.
Lindner sprach über Digitalisierung (auch der Verwaltung), mehr Investitionen in Bildung und natürlich Klimaschutz (Ausbau des Radwegenetzes für Pendler etc.) „Die Südpfalz soll die Toscana Deutschlands bleiben, nicht zur Sahara werden“, so Lindner. „Abwarten ist im Übrigen keine gute Politik“.

Dr. Tobias Lindner: „Der Bund muss Investitionsausgaben verdoppeln“.
Foto: Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Bei den Kommunalwahlen in RLP habe man einen Wahlkampf mit Führungsanspruch gemacht und sei (mit Blick auf Grünen-Beigeordenten Hartmann) in Landau erfolgreich damit gewesen.
„Landau ist meine Energietankstelle, die Grünen hier sind etwas ganz Spezielles“, sagte später Robert Habeck. Es sei sein 4. Besuch hier und er bedanke sich bei den Landauer Grünen, die 2019 einen der erfolgreichsten Haustürwahlkämpfe absolviert hätten.
Merkel habe zwar viel Humor und sei „moralisch gefestigt“ – auf alle Fragen hätte sie oft nur „Sie kennen mich“ zur Antwort gegeben. Bequemlichkeit und Verweigerung sei keine Politik, die den „Hunger nach Antworten stillen“ könne.

„Antwortlosigkeit wird schnell zur Verantwortungslosigkeit“, so Habeck. Die Vorkommnisse in Afghanistan seien zum Verzweifeln und würden „weitreichende Konsequenzen“ nach sich ziehen. Warnungen der eigenen Botschaft, Vorwarnungen von vielen Seiten, auch eine Plenardebatte dazu habe es schließĺich gegeben, aber keine Bereitschaft, den Problemen ins Auge zu sehen. „Auch eine Art der Verantwortungslosigkeit“, urteilt Habeck.

Faire Entlohnung der Bauern, aber auch Umbau der Tierhaltung um eine neue Solidarität zu schaffen und als ehemals verfeindete Gruppen gemeinsam zu kämpfen, diesen Spagat zu schaffen – darin sieht er offensichtlich kein Problem.

Einige Fragen aus dem Publikum bezogen sich auf Massentierhaltung, Mobilität, Rente, Mindestlohn, die er geduldig beantwortete. Allein auf die Frage, wann bekomme ich als Ungeimpfter meine Grundrechte zurück, reagierte er etwas ungehalten. Sein klares Statement: „Lassen Sie sich impfen“. Offensichtlich waren auch einige Leute mit seiner (der Grünen) Politik nicht einverstanden und taten das unmissverständlich kund. Insgesamt kam Habeck aber „gut rüber“. „Wenn er Kanzlerkandidat wäre, hätten wir die Sache schon in der Tasche“, sagte eine Zuhörerin am Rande der Veranstaltung. (desa)

Fotogalerie Rolf H. Epple

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