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Grüne: Naturschutz kommt unter die Räder – Nur 42 neue Grünbrücken für Tiere an Bundesfernstraßen

Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin- Die Bundesregierung hat in den sechs Jahren seit 2013 an den insgesamt über 50.000 Streckenkilometern der Autobahnen und Bundesstraßen nur 42 Grünbrücken für Tiere zur Überquerung fertiggestellt. Das geht aus der Antwort des Verkehrsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor, über welche die „Rheinische Post“ berichtet.

Demnach wurde im Jahr 2018 nur an drei Stellen entlang der Autobahnen eine Überquerungsmöglichkeit für wandernde Tiere errichtet. Im laufenden Jahr seien elf weitere Grünbrücken geplant, teilte das Ministerium mit. Die Regierung erkennt der Antwort zufolge keinen Bedarf für weitere Grünbrücken entlang des Bundesfernstraßennetzes.

Sie müsse erst Daten zu Wildunfällen und Lebensraumnetzen auswerten. Einen Evaluationsbericht zum Bundesprogramm Wiedervernetzung wolle sie im Laufe des Jahres 2019 vorlegen, zwei Jahre später als geplant. „Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren für die Vernetzung von Lebensräumen von Tieren entlang der Bundesstraßen und Autobahnen viel zu wenig getan“, beklagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stephan Kühn. Durch die Zerschneidung der Lebensräume werde die Artenvielfalt bedroht. „Verkehrsminister Scheuer überzieht die Republik wie kein anderer Minister vor ihm mit neuen Straßen. Der Natur- und Artenschutz kommt dabei völlig unter die Räder“, so Kühn. (dts Nachrichtenagentur) 

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