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Großoffensive auf Mossul: IS im Irak als „Staatsprojekt“ vor dem Ende?

Die irakischen Streitkräfte werden der Lage nicht Herr.  Archivbild/Foto: Suleiman Abdallah [1]

Irakische Streitkräfte.
Archivbild/Foto: Suleiman Abdallah

Mossul – Die irakische Regierung hat in der Nacht von Sonntag zu Montag die Militäroffensive zur Befreiung der IS-Hochburg Mossul im Irak begonnen. 

Gleich zu Beginn gab es Erfolgsmeldungen – die Allianz stieß wohl weiter vor als gedacht.

Der Islamische Staat hatte die Millionenstadt Mossul im Juni 2014 unter seine Kontrolle gebracht. Die Großoffensive soll den Extremisten den entscheidenden Schlag im Irak versetzen. Nach Medienberichten sollen 30.000 Mann der Allianz 4.000 bis 8.000 IS-Kämpfern gegenüberstehen.

Nach Einschätzung des Direktors der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Volker Perthes, bedeutet die Großoffensive des irakischen Militärs auf die vom „Islamischen Staat“ (IS) kontrollierte Stadt Mossul möglicherweise das Ende des IS als „Staatsprojekt“ im Irak: Es sei „der Anfang vom Ende“ der territorialen Ausdehnung des IS und „seines Staatsprojekts im Irak“, sagte Perthes im „Deutschlandfunk“.

Es sei allerdings wahrscheinlich „nicht das Ende des sogenannten `Islamischen Staats` als ideologische und terroristische Bewegung“. Außerdem warte Perthes vor der Schwierigkeit „eine Großstadt zu erobern, ohne sie dabei zu zerstören“.

Bei Erfolg würde es nach der Offensive aber auch „politische Schwierigkeiten“ geben. „Es geht darum, ob irakische Armee und schiitische Volksmobilisierungskräfte und kurdische Peschmerga, die alle beteiligt sein werden an diesem Sturm auf Mossul, ob die nicht von einem großen Teil der Bevölkerung vielleicht doch nicht als Befreier, sondern als Besatzer betrachtet werden.“

(red/dts Nachrichtenagentur)

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