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Großbritannien will Freihandelszone mit der EU: Skepsis nach neuem Vorschlag aus London

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Britische Premierministerin Theresa May.
Foto: dts Nachrichtenagentur

London  – Großbritannien will nach dem Brexit eine Freihandelszone mit der EU bilden. Auf diese gemeinsame Position einigte sich das Kabinett von Theresa May am Freitag in einer 12-stündigen Sitzung. Diese Position ist bei der EU-Kommission auf Skepsis gestoßen.

Den englischen Politikern schwebt ein „kombiniertes Zollgebiet“ vor. Bislang galt es als unwahrscheinlich, dass sich die Europäische Union darauf einlassen könnte – es droht also neuer Konfliktstoff in den Brexit-Verhandlungen.

Bei einem Referendum am 23. Juni 2016 hatten 51,89 Prozent der Wähler in Großbritannien für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union gestimmt. Nach Angaben der britischen Regierung soll der Austritt am 29. März 2019 um 23 Uhr britischer Zeit rechtskräftig werden.

Die neue Position des britischen Kabinetts ist auf Skepsis gestoßen. „Wir werden die Vorschläge bewerten, um festzustellen, ob sie angesichts der EU-Richtlinien praktikabel und realistisch sind“, kommentierte Michel Barnier, der Beauftragte der EU-Kommission für die Austrittsverhandlungen mit dem Vereinigten Königreich, am späten Freitagabend.

Prinzipiell begrüße er aber, dass sich London nun erklärt habe. „Wenn die EU sich darauf einlässt, wäre ich sehr erstaunt“, sagte die in Deutschland geborene britische Abgeordnete der Liberaldemokraten, Wera Hobhouse, am Samstagmorgen dem Deutschlandfunk.

Wenn sich die Union darauf einlasse, verzichte sie auf ihre Prinzipien. Die britischen Liberaldemokraten strebten deswegen ein neues Referendum an, um einen Brexit doch noch abzuwenden.

Am Freitagabend war mitgeteilt worden, dass Großbritannien die EU-Richtlinien auch nach dem Brexit weiter anwenden will, um ungehinderten Warenverkehr in einer Art Freihandelszone mit der EU zu ermöglichen.(dts nachrichtenagentur)

 

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