London/Berlin – Überraschung in London: Der 66-jährige Partei-Rebell Jeremy Corbyn hat sich bei den Wahlen innerhalb der Labour-Partei gegen drei Mitbewerber zum Vorsitzenden durchgesetzt.
Corbyn steht der britischen Monarchie, New Labour sowie der Austeritätspolitik Camerons ablehnend gegenüber. Er befürwortet einen NATO-Austritt, eine pazifistischere Außenpolitik und die Abschaffung der Studiengebühren.
Die Wahl Jeremy Corbyns nannte SPD-Parteivize Ralf Stegner den „Triumph eines linken Enfant Terribles“.
Die 60 Prozent für Corbyn seien ein „beeindruckendes Ergebnis“, sagte Stegner der „Welt am Sonntag“. Seine Hoffnung wäre, „dass die Labour-Partei jetzt in Sachen Europa wieder näher an die sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien auf dem Kontinent rutscht“.
Der designierte Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch sprach dagegen von einem guten Tag für Europa, besonders für die europäische Linke: „Ein überzeugter Sozialist, der die Option zum britischen Premier hat, ist ein Signal wider den Neoliberalismus in Europa.“ (red/dts Nachrichtenagentur)