- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Grausame Gewalttat in Hameln: Frau an Seil hinter Auto hergeschleift – Kind saß im Auto – Polizei sucht noch Zeugen

Hier ereignete sich das Verbrechen. Foto: Polizei [1]

Hier ereignete sich das Verbrechen.
Foto: Polizei

Hameln – Am Sonntag, kurz vor 18 Uhr, im Hamelner Stadtgebiet: Ein Mann schlägt auf eine Frau ein, bindet ihr ein Seil um den Hals.

Das Seil befestigt er an der Anhängerkupplung seines Autos und fährt los. Zurufe von Anwohnern, er möge das nicht tun, ignorierte er. Der mutmaßliche Täter stellt sich nach der Tat auf der Polizeiwache in Hameln; die Frau schwebt in Lebensgefahr.

Das Opfer der unfassbaren Gewalttat, eine 28-jährigen Frau aus Hameln, wurde durch die Königstraße, die Prinzenstraße und die Kaiserstraße geschleift – am Seil hängend hinter dem Auto.

Unter der Polizei „nicht bekannten Umständen“ blieb das Opfer in der Kaiserstraße auf dem Gehweg liegen und wurde dort schwerstverletzt gefunden. Kurz darauf meldete sich der 38-jährige Mann aus Bad Münder persönlich bei der Polizeidienststelle Lohstraße und gab sich als Täter zu erkennen. Er ließ sich widerstandslos festnehmen.

Die Frau wurde nach einer Notoperation mit einem Intensivtransporthubschrauber in eine Spezialklinik geflogen und in ein künstliches Koma versetzt. Sie schwebt noch immer in Lebensgefahr.

Meldungen in den sozialen Netzwerken, dass es zu einer Schießerei gekommen sei, konnte die Polizei nicht bestätigen.

Der zwei Jahre alte Sohn soll sich nach Informationen der „Bild“-Zeitung [2] bei der Fahrt mit im Auto befunden haben, als der Mann seine frühere Freundin mit einem Strick um den Hals hinter dem Auto hergezogen hat.

Die Polizei sucht weiterhin Zeugen der Tat. Insbesondere werden Personen gesucht, die das Ereignis in der Kaiserstraße (Trennung des Opfers vom Fahrzeug) beobachtet haben. Hinweise werden von der Polizei Hameln unter Telefon 05151/933-222 entgegen genommen.

Mitglieder von türkisch-kurdischer Großfamilie

Täter und Opfer haben der Polizei zufolge türkisch-kurdische Wurzeln und sind Mitglieder von Großfamilien, haben aber die deutsche Staatsbürgerschaft.

Unter anderem gibt es in der niedersächsischen Region die Mhallamiye-Kurden (arabischsprachige Volksgruppe in Südostanatolien und im Libanon), von denen viele in den 80er Jahren als Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Libanon nach Deutschland gekommen und immer wieder mit Bandenkriminalität und Rohheitsdelikten aufgefallen sind.

Es sei zunehmend schwierig, Strafverfahren gegen die Mhallamiye erfolgreich zu betreiben, ließ das LKA Niedersachsen schon im Jahr 2013 verlauten. Sie akzeptierten den deutschen Rechtsstaat nicht. Die offene Bedrohung von Staatsanwälten und Richtern sowie die Einschüchterung von Zeugen habe eine neue Dimension erreicht.

Thomas Pfleiderer, Oberstaatsanwalt aus Hildesheim, warnte schon damals vor einer Art Parallelgesellschaft: „Was innerhalb der Familien abläuft, erfahren wir nur ganz selten, weil die Familien ganz abgeschottet leben. Sie regeln Straftaten innerhalb der Familie oder mit anderen Sippen selbst. Das geht bis hin zur Blutrache, dass sie die Leute liquidieren, die die Familienehre beschmutzt haben.“ (red/cli/ots)

Print Friendly, PDF & Email [3]