Annweiler. Mit dem Einmarsch der Trifels Herolde begann ein festliches Spektakel in und um den Hohenstaufensaal, wie es schöner in seiner Vielfalt aus Anlass des 800-jährigen Stadtjubiläums kaum hätte sein können.
Gemeinsam planen, gemeinsam feiern – einfach ein Festwochenende, von und für Annweiler. Das sei der Leitgedanke gewesen, so Stadtbürgermeister Benjamin Seyfried in seiner Eröffnungsansprache zum offiziellen Festakt im Hohenstaufensaal am Samstag dieser Woche.
Das griffen die prominenten Festredner in ihren Grußworten denn auch in unterschiedlichen Facetten auf.
Die Jubiläums-Glückwünsche der Ministerpräsidentin, Malu Dreyer, überbrachte Staatssekretär Randolf Stich. Die Bundestagsabgeordneten Thomas Hitschler (SPD) und Thomas Gebhart (CDU) würdigten ebenso die Bedeutung Annweilers im historischen Kontext wie die Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Alexander Schweitzer (SPD) und Christian Baldauf (CDU).
Auch SÜW-Landrat Dietmar Seefeldt und Verbandsgemeinde-Bürgermeister Christian Burkart sprachen den Annweiler Bürgern ihre Anerkennung aus für das großartige Engagement in einer Gemeinschaftsleistung über alle Grenzen hinweg. Der Rheinland-Pfalz-Tag sei dafür ein überzeugendes Beispiel gewesen, wie jetzt auch das vielfältige Programm rund um das Festwochenende zur 800-Jahrfeier.
Erst seit wenigen Wochen im Amt hatte der neue Stadtbürgermeister, Benjamin Seyfried, mit seinem Planungsteam in kurzer Zeit ein beeindruckendes und umfangreiches Programm für das Festwochenende auf die Beine gestellt.
Musikalisch umrahmt wurde die Festveranstaltung durch Ernst Kaeshammer und Paul Reinig, die als Troubadoure mittelalterliche Musik aus der Carmina Burana des 13. Jahrhunderts („Die Macht des Schicksals“) und ein Jakobsweg-Pilgerlied zu Gehör brachten.
Ein besonderes Erlebnis für das Auditorium war die Darbietung der Melodie von Richard Löwenherz im altfranzösischen Originaltext „Ja nus en pris“.
Den wissenschafts-historischen Festvortrag „800 Jahre Stadtrechte“ hielt Gerold Bönnen, Stadtarchivar der Stadt Worms.
Mit einem begeisternden Mittelalter-Tanz der Annweiler Grundschul-Klasse 2d unter der choreografischen Leitung ihrer Lehrerin, Frau Demmer, wurde zur geschichtswissenschaftlichen Seite ein jugendfrischer Kontrapunkt gesetzt.
Der historische bedeutende Akt der Verleihung der Stadtrechte an Annweiler wurde erlebbar durch ein Theaterstück der Pfalzritter e.V. aus Eußerthal unter der Regie von Anja Mohra.
Höhepunkt der Festveranstaltung war die erstmalige öffentliche Vorstellung des Originals der Stadtrechtsurkunde [1] durch Iris Grötsch, stellvertretende Vorsitzende des Museumsverein Annweiler e.V.
Nachdem sie den skurrilen Weg zur Wiederauffindung und Beschaffung dieses historisch einmalig wertvollen Exponats nachgezeichnet hatte, erfolgte die feierliche Enthüllung vor einem staunenden Publikum. Meinte Bürgermeister Seyfried sichtlich beeindruckt: „Auch ich sehe das jetzt zum ersten Mal im Original“.
Mit einer Buchvorstellung „800 Jahre Stadtrecht für Annweiler“ (Bd.6 der Schriftenreihe) durch den Herausgeber, Alexander Thon, und einem Jubiläumswein in einer Sonderedition mit Siegelabdruck leistete der Trifelsvereins e.V. seinen Beitrag zum Festakt.
Zur musikalischen Auflockerung trugen Musikstücke des Guitarristen Werner Mansmann bei, die der Verein Kunst und Kultur e.V. organisiert hatte.
Kurz vor 20 Uhr, und dann noch bis weit in den späten Abend hinein, ging es im Weindorf vor dem Hohenstaufensaal gesellig-heiter in bester Stimmung weiter. Auch die Ehrengäste und Honoratioren feierten noch lange mit. (hi)