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Germersheim: Türkische Hochzeit behindert Verkehr und sorgt für Aufregung

Leserfoto: Blockierte Straßen in Germersheim.

Germersheim – Am Samstagnachmittag hat eine türkische Hochzeitsgesellschaft zeitweise den Verkehr in einigen Straßen lahmgelegt. In der Lilienstraße, Ludwigstraße und der Gerichtsstraße kam es zu Beeinträchtigungen.

Mehrere Autos riegelten mit eingeschalteten Warnblinkanlagen ab der Kreuzung Königstraße-Lilienstraße in Richtung Ludwigstraße die Zufahrt in die Straße für mehr als eine halbe Stunde ab. Die Insassen verließen ihre Fahrzeuge, um sie mit türkischen Fahnen zu schmücken und liefen die Straße entlang.

Zeitgleich wurde die Kreuzung Ludwigstraße-Lilienstraße mit quer gestellten Autos ebenfalls „abgesperrt“. Auf der Straße wurden während eines Umzugs mehrere „Bengalos“ abgebrannt, es kam zu starker Rauchentwicklung in der Straße. Zu hören waren auch laute Trommeln und Musik. Auf der Straße wurden Schüsse – wahrscheinlich aus einer Schreckschusspistole – abgefeuert. Von dem Geschehen kursiert ein Video in den sozialen Netzwerken.

Screenshot Video

Polizei hat nicht viel mitbekommen

Auf Anfrage des Pfalz-Express bei der Polizeiinspektion Germersheim sagte ein Sprecher, dass eine Streife etwa gegen 15.30 Uhr in der Lilienstraße eintraf. Es sei „viel Betrieb“, die Straße jedoch wieder befahrbar gewesen. Von Bengalos und Schreckschüssen hatten die Polizisten selbst nichts mitbekommen, weshalb strafrechtlich noch nichts unternommen wurde. Man werde dem aber nachgehen, so der Sprecher.

Leserfoto

Joa: Türkisch/ arabische Traditionen deutschem Recht unterordnen

Der Vorfall hat den AfD-Vorsitzenden im Landkreis Germersheim, Matthias Joa, auf den Plan gerufen.

Laut Joa sei die Gerichtsstraße ab der Kreuzung Ludwigstraße „laut Augenzeugen“ trotz Aufforderung der Polizei nach deren Abfahrt für eine weitere Stunde durch die türkische Hochzeitsgesellschaft komplett blockiert worden. Anwohner, Geschäftskunden und Gewerbetreibende seien für rund eineinhalb Stunden zugeparkt, die Durchfahrt für den öffentlichen Verkehr in Teilen der Innenstadt verhindert gewesen, so Joa.

„So schön der Anlass sein mag – auch türkisch/ arabische Traditionen haben sich deutschem Recht unterzuordnen und Rücksicht auf die Öffentlichkeit zu nehmen“, schreibt der AfD-Abgeordnete in einer Pressemitteilung. „Wenn bei einer sogenannten „Brautabholung“ ganze Straßenzüge stundenlang eigenmächtig gesperrt, Anwohner und Gewerbetreibende in der Germersheimer Innenstadt durch Zuparken, Lärm und Qualm durch Pyrotechnik massiv über einen längeren Zeitraum belästigt und andere Verkehrsteilnehmer blockiert, an der Durchfahrt gehindert oder durch mutwillige PKW-Sperren zu Umwegen genötigt werden“, sei das nicht mit „Folklore“ zu rechtfertigen.

Auch die im großen Rahmen gefeierten türkischen Hochzeiten in der Germersheimer Stadthalle sorgten immer wieder für Unmut in der Umgebung: Hochzeitsgäste würden nicht nur regelmäßig Anwohnerpark- und Behindertenparkplätze im Bereich der Sparkasse stundenlang belegen. Auch die Fahrbahn der Zeppelinstraße würden teilweise durch PKW „ohne Rücksicht auf den Verkehr einfach zugeparkt.“

Regelmäßig komme es in der Festungsstadt im Rahmen türkisch/arabischer Hochzeiten zu demonstrationsähnlichen Aufzügen mit türkischen Fahnen, „wie jüngst in dem Bereich Waldstraße/ Römerweg“, bei denen auch illegal Schreckschusswaffen in der Öffentlichkeit abgefeuert würden.

Joa kritisiert weiter, dass „Brautabholungen“ von der zweiten oder dritten Zuwanderergeneration mit einem „Meer aus rot-weißen türkischen Flaggen, Musikern in osmanischen Kriegeruniformen, mit Säbeln und Schusswaffen“ öffentlich gefeiert würden. Das sei ist das kein Zeichen von Integration oder Rücksichtnahme auf die deutsche Mehrheitsgesellschaft.

Man setzte sich bewusst öffentlich über die geltende Ordnung hinweg. „Offenbar ist man sich keiner Schuld bewusst – oder pfeift schlicht auf die deutsche Polizei.“

„Stadt und Kreis müssen klar Stellung beziehen“

Joa fordert vom Kreis und Stadt Germersheim, mit einer Erklärung ausdrücklich klarzustellen, dass solche öffentliche Aufzüge und Veranstaltungen, in deren Folge es zu Ordnungswidrigkeiten bzw. strafrechtlich relevanten Handlungen komme, „weder gewünscht, noch toleriert werden.“ Auch müsse geklärt werden, ob die Polizeiinspektion Germersheim die entsprechende Personalstärke für eine Rechtsdurchsetzung habe.

Eine kurze Verwarnung durch eine Streife habe offenbar „keinen nachhaltigen Lerneffekt.“ Auch das Ordnungsamt solle bei größeren Veranstaltungen in der Stadthalle auch am Abend und Wochenende Präsenz zeigen, um Falschparker konsequent zu verfolgen.

Man dürfe keine „quasi rechtsfreien Räume“ in der Kreisstadt zulassen, um das Sicherheitsgefühl der Bürger „nicht noch weiter zu belasten.“ An alle „integrationswilligen Türkischstämmigen“ appellierte Joa, diesbezüglich Einfluss auf ihre Landsleute zu nehmen. (red)

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