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Germersheim: Hernienzentrum von Asklepios Südpfalzklinik zum zweiten Mal ausgezeichnet

V.li.: Prof. Lorenz, Dr. Elger und Dr. Deder. Foto: Asklepios [1]

V.li.: Prof. Lorenz, Dr. Elger und Dr. Deder.
Foto: Asklepios

Germersheim: Die Asklepios Südpfalzklinik Germersheim gehört seit 2014 zu den ersten 13 zertifizierten Kompetenzzentren für Hernienchirurgie in Deutschland.

Als Hernie bezeichnet man den Austritt von Eingeweiden aus der Bauchhöhle durch eine angeborene oder erworbene Lücke in den tragenden Bauchwandschichten, meist Bruch oder Eingeweidebruch genannt.

Am 17. Juli wurde das Zertifikat zur bestandenen Rezertifizierung offiziell überreicht. Dr. med. Karlheinz Elger, Ärztlicher Direktor der Asklepios Südpfalzklinik Germersheim, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Hernienzentrums, führte durch die Veranstaltung.

Teilgenommen haben auch Michael Braun, Kreisbeigeordneter des Landkreises Germersheim, Prof. Dr. med. Dietmar Lorenz, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV), der Geschäftsführer der Südpfalzkliniken Frank Lambert mit Marianne Heurich, (stellvertretende Geschäftsführerin) und die geladene Belegschaft der Klinik.

In einer zusammenfassenden Präsentation erläuterte Elger die Maßnahmen zur eigentlichen Zertifizierung und deren Folgemaßnahmen, die nach drei Jahren für eine weitere Rezertifizierung Voraussetzung sind. Davor erklärte er kurz, was unter dem Begriff Hernien zu verstehen ist. Mit über 300.000 Erkrankungen zählt die Hernien-OP in Deutschland zu den häufigsten Operationen.

Bevor sich die Klinik überhaupt zur Zertifizierung eines Kompetenzzentrums anmelden konnte, musste Dr. Elger  innerhalb von 12 Monaten mindestens 200 Patienten mit Hernien operiert haben, davon mindestens 30 Narbenhernien. Doe Operationen müssen bei der Qualitätssicherungsstudie Herniamed (DHG) mit sämtlichen Nachbehandlungsmaßnahmen gemeldet werden.

Eine weitere Bedingung bestand in der Einführung einer wöchentlichen Herniensprechstunde und einem festgelegten Behandlungspfad bei Schmerzen nach der Operation. Erst mit Einführung der Qualitätskriterien war der Start für die Zertifizierung 2014 möglich.

Im zweiten Schritt verpflichtete sich das fachübergreifende Team, mindestens einmal im Monat eine Morbiditätskonferenz abzuhalten, in der schwere Krankheitsverläufe besprochen und Behandlungsprozesse kontinuierlich verbessert werden.

Die Kompetenz zur Beurteilung von Ultraschallbefunden muss von ärztlicher Seite natürlich ebenfalls vorhanden sein.

Herniamed verlangt zudem eine 90-prozentige Dokumentationspflicht aller operierten Hernien sowie das Erfassen der Schmerzintensitäten nach der Operation und zum Zeitpunkt der Entlassung. Für mindestens 60 Prozent der Patienten fordert Herniamed eine Nachkontrolle nach einem Jahr. (red)

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