- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Germersheim: Feuerwehrübung in Asylunterkunft: Es brennt – wie schnell ist alles im Griff?

Die Feuerwehrübung lief glatt. Fie Feuerwehrleute wussten zuvor nicht, dass es sich um eine Übung gehalndelt hatte. Foto: Stadt Germersheim [1]

Die Feuerwehrleute wussten zuvor nicht, dass es sich um eine Übung gehandelt hatte.
Foto: Stadt Germersheim

Germersheim – Am frühen Abend dringt plötzlich weißer Qualm aus den Fenstern eines Gebäudes in der Germersheimer Innenstadt – es ist eine Unterkunft für Asylbewerber.

Die automatische Brandmeldeanlage der Asylunterkunft schaltet einen Alarm. Daraufhin informiert der Quartiermanager der Unterkunft umgehend die Rettungsleitstelle.

Auch ein aufmerksamer Passant hat die Notrufnummer angerufen und den Brand gemeldet. Fast zeitgleich mit der Feuerwehr trifft auch der Rettungsdienst ein und steht bereit, Verletzte zu versorgen. Dieses Szenario fanden die Feuerwehrleute bei ihrer Ankunft vor.

Bei dem Gebäude handelte es sich am vergangenen Montag um die Asylunterkunft in der 17er Straße. Der „aufmerksame Passant“ war ein städtischer Mitarbeiter und eingeweiht.

Mit 40 Komparsen, allesamt hier lebende Asylbewerber, hatten Mitarbeiter der Stadt zuvor mit dem Übungsleiter der Germersheimer Feuerwehr das Haus vorbereitet.

Damit alles möglichst realistisch war,wurden auch lebensechten Rettungspuppen (Gewicht etwa 60-70 Kilo) für die anrückenden Feuerwehrkameraden vorbereitet. Nebelgeräte sorgten für den nötigen Rauch.

Mit einem Atemschutzkommando, einer Drehleiter, einem Einsatztrupp, der sich mit einer Leiter über ein Fenster im ersten Obergeschoss in das verqualmte Haus Zutritt verschaffte und einem weiteren Trupp, der das Haus von der Rückseite her betrat, sorgte die Feuerwehr schnell dafür, dass die im Haus befindlichen Personen alle sicher ins Freie gelangen konnten.

Von städtischen Mitarbeitern, Betreuern und Dolmetschern wurden sie auf der Straße empfangen und zu einem festen Sammelplatz geleitet, wo mit Listen die Anwesenheit festgestellt wurde.

Parallel zum Feuerwehreinsatz liefen die Drähte heiß, denn zur Übung gehörte auch die Information der entsprechenden, Rettungseinrichtungen, Behörden und Krankenhäuser sowie die Organisation einer eventuell notwenidgen Unterbringung der geretteten Personen in anderen Gebäuden.

Bürgermeister Marcus Schaile beobachtete mit dem Germersheimer Wehrleiter Thomas Nährig die Feuerwehrübung und war sichtlich zufrieden mit dem Ablauf. Auch zahlreiche Schaulustige hatten sich eingefunden.

Nachdem das Haus geräumt und mit Belüftungsanlagen entqualmt war, trafen sich alle Akteure im Innenhof der ehemaligen Polizeiinspektion zu einer Nachbesprechung.

Schaile bedankte sich bei den beteiligten Asylbewerbern und den Feuerwehrleuten und lobte besonders den umsichtigen Einsatz und die schnelle Einsatzbereitschaft der Feuerwehr und des Rettungsdienstes. Die geforderte Zeit bis zum Eintreffen am Ort des Geschehens wurde deutlich unterschritten und die gestellten Aufgaben waren alle in kürzester Zeit gelöst worden.

Für Alle sei klar geworden, dass man im Fall eines tatsächlichen Brands ein gut koordiniertes Rettungssystem zu Verfügung habe, bei dem alle Beteiligten wüssten, was zu tun sei, so Schaile.

Für die Asylbewerber und Zuschauer war diese Übung eine spannende Möglichkeit, die Arbeit der Feuerwehr ohne Gefahr und ganz aus der Nähe kennenzulernen. (bh/red)

Print Friendly, PDF & Email [2]