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Germersheim: DITIB stellt Antrag für Moschee-Neubau

Muslime beim Gebet. Foto: pfalz-express.de/Licht [1]

Muslimische Männer beim Gebet.
Foto: pfalz-express.de/Licht

Germersheim – Die DITIB Germersheim (Türkisch Islamischer Kulturverein e.V.) hat einen Antrag für den Bau einer neuen Moschee in der Hans-Sachs-Straße gestellt.

Das bestätigte die Stadt auf Anfrage des Pfalz-Express. Der Bauantrag wurde allerdings an die Kreisverwaltung zur Genehmigung weitergeleitet. Die dortige Bauabteilung prüft den Antrag derzeit.

Das Grundstück, wo das Bauwerk neben dem bestehenden Moscheeraum entstehen soll, grenzt direkt an den großen Kreisel.

Geplant sind unter anderem zwei Minarette mit Kuppeln, innen ein großer Gebetsraum für Männer, ein kleinerer für Frauen, Schulungsräume und eine Teestube. Sogar ein Fitnessstudio soll es in den Kellerräumen geben. Über die Kosten ist bislang noch nichts bekannt.

AfD strikt gegen Moschee-Neubau

Das Projekt stößt nicht überall auf Zustimmung und ruft – nicht überraschend – die AfD auf den Plan. Auch der AfD-Landtagsabgeordnete für den Kreis Germersheim, Matthias Joa, meldet sich zu Wort.

Die geplante DITIB-Moschee schade Germersheim, so Joa in einer Mitteilung.

„Hinter der DITIB steht die türkische Religionsbehörde, der türkische Staat, also letztlich Erdoğans Partei, die AKP. Dieser geplante Moscheebau wird nicht nur das Stadtbild Germersheims erheblich verändern, sondern auch das Lebensgefühl aller Nichtmoslems in der südpfälzischen Stadt“, meint Joa, der auch Kreisvorsitzender der AfD im Wahlkreis Germersheim ist.

Joa sieht außerdem das Grundrecht auf  Religionsfreiheit für politische Zwecke missbraucht, spricht von einem “islamischen Triumpfbau“ und einer „türkische Einflussnahme auf die islamische Expansion“, die unter anderem in Germersheim vorbereitet werde.

Den eindeutigen Zusammenhang einer Einflussnahme sieht Joa in der Begründung der Verurteilung von Recep Tayyip Erdoğan, dem heutigen Präsidenten der Türkei, im Jahr 1998.

Dieser sei wegen Missbrauchs der Grundrechte und Grundfreiheiten im April 1998 von einem türkischen Strafgericht in Diyarbakir verurteilt worden: „Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten. Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufspringen, bis wir am Ziel sind“, seien Erdogans Parolen gewesen.

„Erdogan verbüßte zehn Monate im Gefängnis und erhielt ein lebenslanges Politikverbot. Heute scheint es türkische Staatsraison zu sein.“ Joa sieht Konflikte mit dem Grundgesetz als unabwendbar, denn im aufgeklärten Europa sei „eine expandierende islamistische Bewegung aus der Türkei ist mittelalterlich“.

Der AfD-Mann fürchtet um die Gleichberechtigung von Mann und Frau, um eine gelingende Integration von Deutsch-Türken und um „die deutschen Grundfreiheiten“. Ein „demonstrativer Moscheebau“ bereite enormes Konfliktpotenzial. (cli/red)

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