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Germersheim: Deutsche aus Russland gedenken ihrer Deportation – Gebhart will Renten verbessern

Dr. Thomas Gebhart
Fotos über LMdR

Germersheim – 71 Jahre nach dem Deportationserlass des sowjetischen Diktators Josef Stalin hatte die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LMdR) zur Gedenkveranstaltung nach Germersheim eingelanden.

Es ist ein kaum bekanntes Kapitel der deutschen Geschichte, auf das die LMdR damit aufmerksam gemacht hat: Mehrere Millionen Deutsche, deren Vorfahren eineinhalb Jahrhunderte zuvor als Kolonisten angeworben worden waren, wurden innerhalb des Sowjetreichs nach Osten vertrieben in die vorderasiatische Steppe. Hunderttausende haben die Strapazen von Deportation, Hunger und Zwangsarbeit nicht überlebt.

Eindrücklich schilderte Georg Schmalz für die LMdR die Schicksale der vertriebenen Familien, die auch in den Jahrzehnten nach dem Krieg in den Zielgebieten der Deportation, in Sibirien, Kasachstan, Usbekistan und vielen anderen abgelegenen Teilen des Sowjetimperiums Repression und Diskriminierung ausgesetzt waren.

Zwei weitere Generationen später ist ein großer Teil derer Nachkommen nach Deutschland ausgereist. Es gibt Schätzungen, dass etwa jeder zehnte Rheinland-Pfälzer dazu gehört. Und dennoch: Die spezifischen Probleme dieser Bevölkerungsgruppe werden kaum wahrgenommen.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Dr. Thomas Gebhart hat sich vorgenommen, das zu ändern, was er am Beispiel der Aussiedlerrenten verdeutlichte: „Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, die ungerechten Rentenansprüche der Deutschen aus Russland zu verbessern. Jetzt muss sich der Koalitionspartner endlich bewegen, damit das Problem gelöst werden kann“, sagte Gebhart in seinem Grußwort. Sein Ziel sei es, bis zur Bundestagswahl zu einem Ergebnis zu kommen.

Einen flammenden Appell an die Deutschen aus Russland richtete der Vorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU, Nikolaus Poppitz: „Mischt Euch in die Politik ein! Kommt in die demokratischen Parteien, um Eure Interessen zu vertreten!“ Das sei der Königsweg, damit die eigenen Bedürfnisse in die politische Diskussion eingespeist werden könnten.

Georg Schmalz von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LMdR).

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